-8- einzigartiger Mond

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Hey ho,
großes Sorry für die deeezente Verspätung. Letzte Woche war für mich keine gute Schreibwoche. Ich hoffe, ihr könnt mir die Hinauszögerung verzeihen und habt trotz allem viel Spaß beim Lesen. Dankeschön😇

Grüße eins müdes Mira

PS: unter ~~ bis zum nächsten ~~ kommt eine Szene mit sexuellem Inhalt. Ihr wisst, wie es läuft - Don't like it, don't read it. Für alle anderen. Have Fun =D
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Unter den neugierigen Blicken der Sternenkinder begannen wir, die Zelte eines nach dem anderen hochzuziehen. Ab dem Zweiten, gesellte sich auch das letzte Mitglied der Internatsgruppe zu uns. Der Junge mit der leuchtend roten Haarsträhne entschuldigte seine Verspätung mit den Worten "Es gab noch Wichtiges zu besprechen".
Schweigen füllte die Reihen.
Statt Worten tauschte der Rest von uns vielsagende Blicke. Alle bemühten sich, ein Lachen zu unterdrücken. Daher kam es uns ganz gelegen, dass noch zwei weitere Zelte ihren Aufbau forderten. Alice bestätigte zu einem späteren Zeitpunkt unser aller Vermutung. Yuri hatte bis zu unserer Ankunft mit dem Grundgerüst seiner Schlafstätte gekämpft.
Campen gehörte einfach nicht zu seinen liebsten Aktivitäten. Dennoch zögerte er nie auch nur eine Sekunde mitzukommen.
Unsere eigenen Schlafplätze würden kaum Zeit kosten. Die vielen Campingausflüge -ich hatte aufgehört sie zu zählen- während der letzten zwei Schuljahre hatte uns regelrecht zu Zelt-Aufbau-Profis gemacht.

Diese Bezeichnung verwendeten Niko und Dante tatsächlich manchmal scherzhaft, wenn es darum ging, Yuri zu ärgern. Ein lustiger Name, der aus einem weniger amüsanten Hintergrund hervorging.

Der Grund für die vielen Campingausflüge war nämlich die Zeit nach Kay's Verschwinden. Jene war für mich alles andere als leicht. Überall im Internat fanden sich Spuren, die mir immer und immer wieder bewusst machten, dass er vor Kurzem noch dort gewesen war. Manchmal glaubte ich sogar, ihn zu sehen.
Zwischen den Schülern in der Mensa.
Auf dem Weg zur Turnhalle.
Auf dem Balkon zu seinem Zimmer.
Manchmal sogar in meinem Raum, dort auf dem Stuhl, wo er immer für das Porträt saß.

Als wir ihn auch nach mehreren Tagen nicht fanden, wandelte sich die Verzweiflung in Sorge. Mein Vergangenes-Ich konnte sich nicht vorstellen, dass Kay freiwillig gegangen war. Nicht nach all Jenem, was er zu mir gesagt hatte. Nicht nach all Dem, was er mich fühlen ließ.
Deshalb verfolgte mich über drei Monate hinweg die Angst, dass ihm etwas zugestoßen sei. Nachts rüttelten mich Panikattacken wach.
Teilweise riss die Verbindung zur Realität. Dann übermannte mich die Sehnsucht nach ihm. Der Drang ihn wiederzufinden, brachte mich dazu, in völliger Dunkelheit als Wolf blind in den Wald zu stürmen und so lange zu laufen, bis ich vor Erschöpfung zusammenbrach. Wenn das passierte, mussten die Anderen mich suchen und zum Internat zurücktragen.
Nach solchen Nächten stand ich für mehrere Tage unter Aufsicht.
Die Erschöpfung nahm jedoch nicht ab. Selbst dann nicht, wenn der Schlaf durchgängig bis zum Morgengrauen blieb. Denn in diesen seltenen Fällen verfolgten mich gnadenlose Alpträume. In ihnen wurde Kay entführt, verletzt, gejagt oder direkt vor meinen Augen von mir gerissen.

Am Ende des zweiten Monats wollte Niko nicht länger nur rumsitzen und zusehen. Er schlug vor, an den Wochenenden Zelten zu gehen. Er meinte, vom Internat wegzukommen, würde vielleicht helfen.
Das tat es.
Zumindest ein Bisschen.
Die fremden Orte erinnerten nicht an den schwarzhaarigen Jungen. Dort waren nicht sein Rudel, nicht die Silhouetten vergangener Bilder, nicht sein Geruch, nicht das Gefühl seiner Nähe. Außerhalb der Schule erlebte ich das erste Mal seit langem ruhige Nächte.
In den darauffolgenden Monaten schlief ich auch in meinem eigenen Zimmer wieder besser. Die Panik verschwand. An ihre Stelle trat nun ein Gefühl der Taubheit. Die Bilder der Welt schienen unter einem trübenden Schleicher zu liegen. Die Töne nahm ich kaum oder unvollständig wahr und die Gefühle legten sich nur noch als schwere Klumpen an meinen Körper.

Afraid of the Alpha: new LifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt