++ Acht Jahre später ++
Jack:
Die frische Luft tat unheimlich gut. Nach sieben Semestern des theoretischen Studiums für den Bachelor fühlte es sich befreiend an, endlich den praktischen Teil in der Natur zu absolvieren. Das Forstwirtschaft-Studium war eine gute Entscheidung gewesen.
Nach dem theoretischen Part fehlte nur noch die Praxis. Von jener, die sich in 18 Monate aufteilte, hatte ich bereits vier im Luchssteiner Wald gearbeitet. Dadurch kannte ich mittlerweile die groben Abläufe und konnte bereits vieles alleine machen.
So auch heute.
Den Tag über musste ein Programm für den Besuch einer Schulgruppe ausgearbeitet werden, Papierkram wurde erledigt und nun fehlte nur noch ein Kontrollgang durch die östlichen Gebiete des Waldes.Der erste Part konnte noch mit dem grünen Jeep abgefahren werden, doch jetzt wanderte ich bereits seit knapp 20 Minuten gemütlich über den Sand eines schmaleren Pfades.Während des Gehens schweiften meine Augen abwechselnd zur einen und dann wieder zur anderen Seite. Der Auftrag lautete, zu kontrollieren, ob alles in Ordnung sei.
Es galt, auf krank aussehende oder umsturzgefährdete Bäume zu achten. Bis jetzt hatte ich auf dem ganzen Kontrollgang erst zwei hochgewachsene Fichten und eine morsche Eiche kennzeichnen müssen.
Die beiden Nadelbäume zeigten leider typische Anzeichen eines Borkenkäferbefalls. Die zu früh abgeworfenen Nadeln sowie kleine Bohrmehlspuren am Waldboden um die Bäume herum, ließen mich näher herantreten. Unter der Rinde fand ich schließlich die tief reichenden Tunnel der Käfer. Ab da stand es fest. Diese Bäume mussten weg, bevor noch andere angesteckt wurden.
Wie gelernt, setzte ich mit der Sprühflasche eine gut sichtbare Markierung auf der Rinde und meldete die Standorte Förster Janholz.
Wahrscheinlich würden die Fichten bereits morgen abgenommen werden.Im letzten Abschnitt des zu kontrollierenden Bereiches gab es zum Glück keine weiteren Auffälligkeiten.
Zufrieden legte ich den Kopf in den Nacken. Über mir verschmolzen das Blau des Himmels und die unterschiedlichen Grüntöne des Mischwaldes.
Relativ hoch gelegen, lächelte die Sonne auf mich herab. Man hätte meinen können, dass es noch nicht so spät war, doch ich wusste, dass die Lichtbringerin bereits ganz bald schnellen Fußes die Treppenstufen zum Horizont hinunterschreiten würde.
Wie lange genau es bis zu ihrem vollständigen Verschwinden noch dauerte, konnte ich jedoch nicht sagen. Obwohl es mir mittlerweile recht gut gelang, die Zeit anhand ihrer Position abzuschätzen, zählte ich noch lange nicht zu den Profis.
Ein Blick auf die schlichte Uhr an meinem Handgelenk verschaffte mir Sicherheit. Tatsächlich war es an der Zeit, die tägliche Kontrollrunde zu beenden.Aus diesem Grund blieb ich stehen und hielt Ausschau nach meinem Begleiter.
Es dauerte einen Moment, ehe ich das schwarze Tier entdeckte. Dieses lief ein ganzes Stück weiter zwischen den Bäumen der linken Seite umher.
Dabei stoppte es immer wieder an einem unscheinbaren Baum, einem neu aufgeschobenem Erdhaufen oder einfach mittendrin. Dann inspizierte die feine Nase das erwählte Objekt sorgfältig. Hatte der Rüde die chemischen Informationen zur Genüge aufgenommen, wand er sich wieder ab und tapste weiter.„Hasenfuß!"
Der Name erklang erst störend laut und verstummte schließlich im Inneren des Waldes.
Als der zu klein geratene Dobermann mich jedoch ignorierte, schickte ich ihm einen scharfen Pfiff hinterher.
Nun wendete sich der schwarze Punkt in der Ferne sich zu mir um. Noch bewegte er sich jedoch nicht weiter in meine Richtung. Das Zögern verriet die lautlose Frage.
Mussten wir denn unbedingt schon gehen?
Immerhin gab es kaum schönere Dinge, als im Wald umherzustöbern.
Mit einer Handbewegung zeigte ich meinem schwarzohrigem Begleiter, dass es wirklich Zeit war, umzukehren.
„Komm, Hasenfuß. Dein Herrchen wartet auf uns!"
Inzwischen kam Bewegung in die Sache. Mit neuer Motivation lief der junge Rüde den schmalen Pfad zurück.
Ich wartete geduldig, bis er bei mir war.
Lobend tätschelte ich den weichen Kopf. Eigentlich sollte das Befolgen von Befehlen bei einem Jagdhund selbstverständlich sein, aber hin und wieder schadete ein Lob nicht.
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Afraid of the Alpha: new Life
FantasySamuel wurde in die Flucht geschlagen. Jack und Kay gaben ihrer Partnerschaft die Chance zu wachsen und sich bald zu einer stärkenden Liebe zu entpuppen. Und wie jeder weiß, siegt die Liebe über alles, nicht wahr? ... Doch was ist, wenn das eigene...