Kapitel.11.

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Ein weiterer Monat zog vorüber und es wurde allmählich immer kälter. Die Bäume verloren ihre letzten Blätter und als ich heute aufwachte bedeckte eine dünne Schneeschicht den Boden. Ich und Finn hatten uns inzwischen einigermaßen zusammen gerauft und auch die Hebefiguren wurden besser, aber trotzdem konnte ich mich nicht wirklich freuen..den Grund dafür wusste ich nicht.

Solle ich denn nicht eigentlich glücklich sein?

Fröhlich sein, da es mir möglich war meinem Traum jeden Tag ein Stückchen näher zu kommen ?

Mein Herz fühlte sich so schwer an, als wäre es mit riesengroßen Steinen gefühlt worden.


Es klingelte. Ich seufzte leise und begab mich dann zur Tür. Als ich diese öffnete stand ein halb erfrorener Finn vor mir.

,,Was ist denn mit dir passiert?'', hakte ich verwundert nach.

,,Wir waren um 6 Uhr vor der Trainingshalle verabredet. Du hast schon wieder die Zeit vergessen oder?'', fragte er genervt und wuschelte mir durch mein Haar, welches nun aussah als hätte irgend ein Vogel darauf vorgehabt sein Nest zu bauen. Müde sah ich auf meine Armbanduhr..tatsächlich es war inzwischen schon 7:21 Uhr.

,,Tschuldige.'', grinste ich ihn an und verschwand kurz in meinem Schlafzimmer um meine Schlittschuhe zu holen.

,,Vergiss deine Mütze nicht es ist kalt draußen!'', konnte ich ihn rufen hören.

,,Aber du hast doch selber keine auf !'', beschwerte ich mich empört und schulterte meine Umhängetasche.

,,Du wirst krank..glaub mir ausnahmsweise mal.'', brummte finn und lehnte sich gegen den Türrahmen.

,,Na wenn du meinst.'', murrte ich und öffnete meine Kommode.

,,Soll ich die schwarze oder dunkelblaue Mütze nehmen?'', erkundigte ich mich bei meinem Partner und bemühte mich dabei ihn so ernst wie möglich anzusehen.

,,Das ist jetzt nicht dein Ernst oder?'', seufzte dieser und musterte die Mützen kritisch.

,,Ne nicht wirklich.'', prustete ich los und ließ die blaue Mütze zurück in die Schublade gleiten.

,,Du bist echt einmalig Emi-lein.'', chuckelte Finn und schnappte sich meine Tasche.

,,Du auch Finnileinchen.'', bemerkte ich trocken, da ich die Ironie seines letzten Satzes mehr als deutlich herausgehört hatte.

Abrupt hörte Finn auf zu lachen und starrte mich warnend an.

,,Da ist mir Idiot schon lieber.'', murrte er.

,,Wie sie wünschen Mr.Idiot.'', feixte ich und lief vor raus.


Unser Weg zur Trainingshalle dauerte dieses Mal länger als sonst..was vielleicht an mir lag, da ich es für nötig gehalten hatte jede Minute zu stoppen und Finn mit einem Schneeball abzuwerfen oder einen Schneeengel zu machen. Aber ich fand ich hatte ein Recht darauf..immerhin war es mein letzter Schnee und Winter bevor ich diese Welt verließ.


,,Das macht ihr gut!'', lobte uns Mrs.Jones.

Es klingt möglicherweise angeberisch, aber ich war der festen Überzeugung das ich und Finn uns im letzten Monat ziemlich verbessert hatten. Inzwischen bekam ich einen sicheren Rittberger hin, war noch schneller als je zuvor auf dem Eis unterwegs..und vor allem hatte ich angefangen meinem Partner zu vertrauen. Er würde mich nicht fallen lassen, denn er wollte die Weltmeisterschaft genau so sehr gewinnen wie ich und das schafften wir nur als Team.

Der Ablauf meines Alltags bis zum ,großen' Tag war genau festgelegt.

Um 8 Uhr begann normalerweise das Training, auch wenn mich Finn meistens bis zu 2 Stunden früher aus dem Bett warf nur damit wir vor dem Training schon trainieren konnten, um 13 Uhr hatten wir Mittagspause , um 14:30 Uhr ging es weitere mit dem Training und um 18 Uhr war Schluss.

Mit ,großer' Tag meinte ich noch nicht die Meisterschaften, sondern die Qualifizierungs-Runde , welche jedes Team hinter sich bringen musste. Vor dieser hatte ich ziemlichen Respekt und war auch ziemlich aufgeregt.

Würden wir es schaffen?

Ich und Finn?

Ja das würden wir...da war ich mir sicher.

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