Kapitel.10.

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Murrend wälzte ich mich in meinem Bett hin und her... Moment mal..Bett?! Erschrocken führ ich nach oben, was ich im nächsten Moment sichtlich bereute da mein rechtes Bein wieder anfing zu schmerzen. Aber tatsächlich ich lag auf meinem Bett. Ich konnte mich überhaupt nicht mehr daran erinnern zurückgegangen zu sein. Die letzte Erinnerung welche ich besaß war die, wo ich zusammen mit Finn auf dem Dach der Mensa saß und mit ihm den Nachthimmel betrachte.

Hatte er mich etwa?

Nein das glaube ich nicht.. wahrscheinlich hatte ich einfach nur vergessen wie ich zurückgekommen war. Okay das hört sich sich jetzt selbst für mich sehr suspekt an. Ich streckte mich ausgiebig und schwang mich aus dem Bett. Den Rest des Tages verbrachte ich damit mit meiner Mum Nachrichten auszutauschen, Dehn-Übungen zu machen, wegen meinem Fuß herum zu fluchen und zu rätseln wie ich wohl diesen Morgen in mein Bett gekommen war. Wobei wenn ich genauer darüber nachdenke...will ich das doch lieber gar nicht erst wissen und begnüge mich erst einmal mit der Unwissenheit meiner Selbst.


3 Tage später stand ich dann endlich wieder auf dem Eis. Heute fand das Training sogar noch früher als sonst statt..um 5 Uhr morgens. Ich und Finn wurden langsam immer besser, auch wenn unsere Fortschritte laut Mrs.Jones ,noch sehr zu Wünsche übrig ließen'.

,,Winter durch Rumstehen wirst du die Weltmeisterschaft nicht

gewinnen!'', schimpfte mich unser Coach.

Entschuldigend grinste ich sie an und begann einige Sprünge zu machen. Zuerst einen Axel und dann 3 Flips..alles klappte nur der Rittberger wollte mir noch immer nicht gelingen. Ich kam zwar nach oben und auch die Drehung war kein Problem..nur wenn es um das elegante Aufkommen ging war ich eindeutig überfordert. Aus den Augenwinkeln konnte ich erkennen wie Mrs.Jones teils wütend teils enttäuscht ihren Kopf über meine heutige Leistung schüttelte. Finn der gerade eine beinahe perfekte Solo-Kür hingelegt hatte verbesserte meine Laune nicht wirklich.

,,Probier den Sprung nochmal..das muss in 3 Monaten sitzen!'', rief sie mir zu und ich nickte verständnisvoll.

Sie hatte ja Recht und so machte ich mich an die Arbeit. Den ganzen Tag übte ich den Rittberger, doch allmählich hatte ich das Gefühl das ich den Sprung immer schlechter ausführte. Das fand auch unsere Direktorin alias unser Coach und so nahm sie mich nach dem Training bei Seite und erklärte mir noch einmal den genauen Ablauf eines ordentlichen Rittbergers. Wut stieg in mir auf , doch schluckte ich sie hinunter..ich musste mich zusammen reißen!

Nach unserem Training blieb ich noch in der Halle und übte weiter. Gerade nahm ich Anlauf, sprang so hoch nach oben wie möglich und landete unvorteilhaft auf meinem Hinterteil.

,,Was sollte das denn werden?'', konnte ich Finn hämisch lachen hören.

Warum er wohl noch hier ist?

,,Das geht dich nichts an!'', fauchte ich ihn an und widmete mich dann wieder dem Rittberger.

,,Anlauf nehmen..rechter Fuß nach vorne..linker Fuß..und Sprung!'', schossen mir die Anweisungen durch den Kopf, doch schon wieder kam ich beim Aufsetzten ins Straucheln und fiel. Das fand der Idiot, welcher anscheinend die ganze Zeit zu gesehen hatte ziemlich amüsant, denn er konnte sich vor Lachen anscheinend kaum noch halten.

,,Bist du dann mal fertig?'', knurrte ich ihn an und stand auf.

Zu meiner Überraschung verschand Finn nicht , sondern begab sich nun ebenfalls auf die Eisfläche. Gekonnt blieb er vor mir stehen und musterte mich.

,,Mach den Sprung noch einmal!'', forderte er und verschränkte seine Arme vor der Brust.

,,Wieso das denn? Damit du wieder was zu lachen hast oder wie?'', fragte ich ihn ironisch und zog dabei eine Augenbraue nach oben, woraufhin er nur ein genervtes Schnauben von sich gab.

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