I.XXII.

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,,Herrje, ich werde wohl allmählich alt.” stöhnte Nero, als er sich auf einen der Stühle fallen ließ, um mit Tero das Geschehene zu besprechen. Diese setzte sich zu ihm und blickte ihn schuldbewusst an.

,,Es tut mir leid, ich habe versagt. I-ich konnte auf einmal nicht mehr klar denken. Dieses bedrückende Gefühl, das von den ganzen Dämonen ausging, dieser kaum zu ertragende Gestank und die Nervosität, ich… ich hab kaum ein Wort raus bekommen und als dieses Ding dann plötzlich auf mich zukam und ich ihm in seine widerlichen kleinen Augen sah, hab ich einfach irgendwas gebrüllt, in der Hoffnung, dass er weg bleibt… Ich weiß die ,,Worte” waren nicht die richtigen, aber die fielen mir einfach nicht mehr ein. Ich bin mir bewusst, dass ich Glück hatte, dass er auf meinen Befehl reagiert hat.” gestand Tero kleinlaut.

,,Was meinst du mit ,,Befehl”?” fragte Nero skeptisch. ,,Ich hab ihm doch befohlen, weg zu bleiben? Oder habe ich etwas anderes gesagt?” fragte Tero verunsichert. ,,Wie meinst du das?! Willst du sagen, dass die ,,Worte” etwas bedeuten?!” rief Nero verwirrt. ,,Ich meine die ,,Worte”, die uns heute bekannt sind, hat man lediglich durch Jahrhunderte des Ausprobieren entdeckt. Und du willst mir jetzt sagen, dass das nicht bloß Laute sind, die in Kombination mit einer Seele dazu in der Lage sind, Dämonen zu verwirren, sondern richtige Worte?! Eine Sprache?! Das kann nicht wahr sein!” entfuhr es Nero und er schlug entgeistert die Hände über seinem Kopf zusammen. Ungläubig schüttelte er seinen Kopf und bereitete Tero so ein noch schlechteres Gewissen.

,,Ehm, ich kann mich auch irren, ich meine, da war nur so ein Gefühl, so als wären mir die ,,Worte” vertraut und als würden sie einen Sinn ergeben. Ob sie wirklich einer Sprache entspringen weiß ich nicht. Ich weiß auch nicht, was ich gesagt haben könnte. Ich weiß nur, was ich sagen wollte, beziehungsweise was ich meinte. Der Rest war rein intuitiv.” versicherte Tero, obwohl sie sich absolut nicht sicher war, woher sie die ,,Worte” kennen sollte.

,,Also ein ähnlicher Schutzreflex wie bei deinem Auge und der ,,Reinigung” damals. Interessant…” murmelte Nero und fuhr sich nachdenklich durch seinen Bart.

,,Auf jeden Fall sollten wir mit dieser Fähigkeit was anfangen können. Immerhin scheint dich die Anwendung der ,,Worte” nicht so viel Kraft zu kosten wie uns andere. So bist du nicht nur im Kampf nicht mehr in großer Gefahr, sondern kannst uns unter Umständen sogar schon unterstützen. Es ist, als wärst du wie geschaffen für die ,,Worte”.” sagte Nero stolz.

,,Jetzt komm die anderen, werden bald zurück sein.” sagte er und erhob sich von seinem Stuhl. ,,Deine nächste Herausforderung wird deine Kochkünste betreffen.” verkündete Nero schmunzelnd und Tero musste unwillkürlich lächeln.

,,Endlich etwas, das ich mir zu traue. Immerhin lebe ich ja schon länger allein, daher bin ich es gewohnt zu kochen, wenn auch nicht für mehrere, aber das sollte ich schon schaffen.” erwiderte sie freudig und folgte Nero nach unten.

Death AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt