„Willkommen auf meinem bescheiden Markt, werter Kronprinz.", sprach ein dicklicher Mann, umgeben von einigen jungen Burschen, welche unterwürfig ihre Gesichter zu Boden gerichtet hatten. Ein breiter, hölzerner Ring, sicher war er fürchterlich unbequem, prange an ihren Hälsen und symbolisierten glasklar den Stand eines Sklaven. „Euer Besuch ehrt mich.", fügte er noch kniefällig hinzu, hernach er eine seichte Verbeugung andeutete.
„Ich hoffe, Ihr könnt mir bieten, wonach ich suche.", ließ Jintao hochmütig verlauten. „Sonst wäre ich wohl sehr enttäuscht und das will doch nun wirklich keiner, nicht wahr?", fügte er noch mit offensichtlich gefälscht lieblicher Stimme hinzu, darin er den Kopf leicht zur Seite neigte. Ein herausforderndes Glitzern vermochte dabei hell in den mandelförmigen Iridien zu funkeln.
„Nicht doch, mein Prinz. Ihr werdet begeistert sein.", erwiderte der Händler zuversichtlich, verzog die Lippen zu einem süffisanten Lächeln. „Besser wäre es auf jeden Fall für Euch, Riku Hayashi.", gab seine Hoheit mit spottenden Ton und einem noch viel breiteren Grinsen zurück.
Riku Hayashi hatte es tatsächlich geschafft, sich von einem dümmlichen Bauern zu einem erfolgsverwöhnten Händler hochzuarbeiten. Zu einem Mann, welcher die Leben anderer verkaufte, um sein eigenes davor zu bewahren. Besaß er gegenwärtig einer der hoch angesehensten Sklavenmärkte der gesamten Stadt. Sowie ein absonderlich gut besuchtes Freudenhaus, in dem wirklich jeder glücklich wurde. Konnte er sich schließlich fortlaufend mit ausgezeichneter Ware brüsten, welche er im mittleren Ring, Bezirk Yokoya, nur allzu gerne zur Schau stellte. So war es also gewiss kein Wunder, dass Edelmänner hoher Ränge zu seinen Kunden zählten - so auch der werte Kronprinz selbst.
Für einen Herzschlag sah ich die Miene des Geschäftsmannes bröckeln. Sein Lächeln zitterte seicht bei der Vorstellung, was wohl passieren würde, würde er den Königsspross verärgern. Denn ein wütender Jintao vermochte unberechenbar zu sein. Jenes war in der Vergangenheit mehr als einmal deutlich geworden, also ließ er mit aufmerksamen Ohren lieber vorsichtig walten. „Kann ich Euch vorher womöglich noch für eine Tasse Tee begeistern?", sagte er hernach jedoch überspitzt wohlwollend. Womöglich um sich selbst, als auch seinen Gast von seiner eigenen Unruhe abzulenken.
„Gerne. Wie nett, dass Ihr fragt.", ließ Jintao den Anderen wissen. „Ich wünsche den Tee aus der Provinz Guijing.", jenes vermochte bekanntlich sein liebster zu sein. Womöglich sogar aus dem einfachen Grund, weil dieser einer der teuersten auf dem Markt war. „Diesen besitzt Ihr doch hoffentlich."
„Ich habe mir im Vorhinein bereits erlaubt, eine grobe Auswahl für den Prinzen zu treffen.", lies Riku Hayashi den Königsspross wissen. Saßen die Kinder des Feuers beisammen auf einer roten Chaiselongue, inmitten eines imposanten Raumes. Allerhand Sklaven waren um sie herum: Einige vermochten nur unnütz an den rot-güldenen Wänden zu stehen, indes andere zumindest ein befülltes Tablett in den Händen hielten. Eine Handvoll von ihnen durften die edlen Herren selbst bedienen, den Grünen Tee nachfüllen oder mit Hilfe von großen Fächern kühlende Luft zukommen lassen.
Beäugelte Riku Hayashi mit prüfendem Blick einer seiner Jungen, welcher Jintaos Tasse erneut mit vorzüglichem Tee füllte. Der Händler sah seinem Burschen mit einem seltsamen Glitzern in den dunklen Iridien hinterher, hernach er sich wohl kurzerhand entschloss, diesem einen festen Klaps auf den Hintern zu geben. „Danke, Herr.", gab der Junge leise zurück, dieweil ich sehen konnte, wie er seicht die Miene verzog.
Ein Grinsen huschte über die Lippen des Händlers, ehe er weitersprach: „Selbstredend habe ich nur das Beste ausgewählt."
„Unter meiner Auswahl befinden sich gewiss auch einige der begehrten Wasserbändiger.", lies er den Kronprinzen wissen. „Sie sind erst vor einigen wenigen Tagen angekommen."
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❝ 𝐓𝐡𝐞 𝐧𝐨𝐢𝐬𝐞 𝐨𝐟 𝐟𝐥𝐚𝐦𝐞𝐬ᵇᵒʸˣᵇᵒʸ┆˚✧
Fantasy„Und was ist mit diesem hier?", wollte der Thronfolger des Feuerkönigreichs wissen, packte den von Schmutz gezierten Burschen am Kinn, um ihn genauer betrachten zu können. „Ihr beweist wie immer äußerst guten Geschmack, Eure königliche Hoheit. Dies...