Kapitel 6 ~Ernsthaft? ~

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Ich blinzelte langsam gegen das Licht an, während ich mich im Halbschlaf im Bett umdrehte. Ein leises Zischen entwich meinem Mund als ich mich auf meine verletzte Schulter drehte. Zwar war meine Schulter fast vollkommen geheilt aber bei bestimmten Bewegungen tat sie immer etwas weh. Genervt seufzte ich, bevor ich mich vorsichtig aufrichtete.

Langsam strich ich mir die Haare aus dem Gesicht und gähnte leicht. Ich blinzelte kurz, bevor ich meinen Blick nach vorne in den Raum richtete. Mein Herz blieb mir in der Brust stehen, während ein leiser Schrei mir entwich. Wenige Meter vor mir, dirkt in der Ecke neben der Tür,  stand eine hochgewachsene Gestalt im Raum.

"Jesus!"

Ich legte mir eine Hand auf die Brust, während ich versuchte meinen Herzschlag zu beruhigen.

"Was zu Hölle machst du hier?!" Schnaufte ich aufgebracht.

Der Detektiv hob eine Augenbraue, bevor er einen Schritt näher auf mein Bett zu trat. Sofort rutschte ich weiter in mein Kissen und zog mir meine bedecke an die Brust. Der Detektiv legte den Kopf schief, während er die Augenbrauen tief ins Gesicht zog; er dachte angespannt nach.

"Warum bist du in die Schusslinie gesprungen? Das ist töricht und sinnlos"

Ich hob eine Augenbraue und starrte den Detektiv entgeistert an.

"Ist das dein Ernst?"

Sherlock verzog verwirrt sein Gesicht. "Auf die Fragen finde ich seit Wochen keine Antwort"

Auf seine Antwort hin verzog ich sauer mein Gesicht zu einer Grimasse.

"Nach all diesen Wochen, in den du kein einziges Mal vorbei geschaut hast, tauchst du hier auf und erwartest das ich deine Fragen beantworte?!"

"Offenkundig"

Ich stieß ein verzweifeltes seufzen aus, während ich mein Gesicht in meine Hände legte.

"Du wirkst aufgebracht" Schlussfolgerte der Detektive.

Ich sah auf und schenkte Sherlock einen finsteren Blick. "Ach, wirklich?!"

"Bekomme ich eine Antwort auf meine Fragen?"

Genervt starrte ich den Detektiv an. Ich wusste er würde erst nachgeben, wenn er seine Antwort bekam. Wie immer musste Sherlock Holmes alles zu allem eine Antwort haben.

"Ich bin in die verdammte Schusslinie gesprungen um dir dein Leben zu retten!!!" Stieß ich sauer aus.

"Ich verstehe nicht ganz..." Sherlock blinzelte verwirrt.

Natürlich nicht. Ich rollte mit den Augen. Wiseo musste Sherlock Holmes so kompliziert sein!

"Dir scheint dein Leben gleichgültig zu sein. Es ist dir egal was mit dir passiert" Sagte ich mit wütender Stimme. "Aber anderen ist dein Leben nicht egal! John, Ms. Hudson, Greg und...ich wir sind deine Freunde. Du bist uns verdammt noch mal wichtig, Sherlock!!"

Über Sherlock Holmes Gesicht huschte für den Bruchteil einer Sekunde eine undefinierbare Emotion.

"Emotionen Funktionen bei dir nicht" Meinte der Detektiv.

"Oh, glaub mir das weiß ich" Nickte ich finster. "Aber ich hätte wenigstens erwartet, dass du einmal vorbei schaust nachdem ich beinah für dich gestorben wäre!"

Meine Stimme wackelt leicht und ich spürte wie mir die Tränen in die Augen stiegen. Sherlock schwieg. Er hatte seine Antworten. Ich schüttelte enttäuscht den Kopf.

Mir war klar das keine Worte mehr von dem Detektiv kommen würde. Sherlock Holmes holte sich was er brauchte, egal, ob er dabei anderen weh tun würde. Das hatte ich bereits öfter auf die schmerzhafte Art feststellen müssen.

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