Nur Beste Freunde?

Kapitel 10

Y/N POV

Mir wird plötzlich ganz heiß. Mit einem verschmitzten Grinsen, setzt er sich aufrecht hin und zieht mich rittlings auf seinen Schoß.
Wow- Das ist direkt. Ist das wirklich der selbe Jinnie, der heute rot geworden ist, als ich seine Hand gehalten habe? Er starrt auf meine Lippen und ich nicke. Hungrig presst er seinen Mund auf meinen und legt eine Hand auf meinen Oberschenkel und streicht diesen auf und ab. Die andere legt er um meinen Hals und zieht mich näher an sich.
Ich erwidere den Kuss etwas überrascht und meine eine Hand findet ihren Weg in seine weichen Haare, während die andere in seinem Nacken liegt. Ich öffne meine Lippen etwas und direkt vertieft er unseren Kuss. Er seufzt wohlig und kleine Blitze durchziehen meinen Körper bis zu meiner Mitte. Es ist verrückt, wie ich es diese ganzen Jahre ohne ihn und das hier ausgehalten habe.

Er löst seine Hand aus meinem Nacken und tastet nach der Fernbedienung. Als er sie gefunden hat, schaltet er den Fernseher aus und wirft sie rücksichtslos auf den Boden. Ich bekomme kaum noch Luft und löse mich von ihm, bevor ich ersticke. Auch seine Atmung geht schwer und er stößt ein kehliges Lachen hervor.
„Ich bin gerade so glücklich." Lässt er mich wissen. Sein Grinsen wird größer und ich kann kaum glauben wie schön er ist. Ich mustere jeden Zentimeter seines Gesichtes und versuche es mir genau einzuprägen.
„Was habe ich nur für ein Glück?" flüstere ich. Er lehnt seine Stirn an meine und ich schließe meine Augen.
Ich spüre seine Lippen an meinen und mache diesmal den nächsten Schritt, indem ich mit meiner Hand unter sein Shirt streife. Ich fahre mit meiner Hand höher und erkunde mit meinen Fingerspitzen, seinen von Muskeln definierten Oberkörper.
War das etwa ein Knurren?
Ich kichere in den Kuss hinein und er nutzt den Moment, wieder mit seiner Zunge in meinen Mund einzudringen. Ein kleines, leises Stöhnen entflieht mir, bevor ich es stoppen kann. Jinnie hat es definitiv gehört, denn er greift etwas fester in meinen Schenkel und die Beule in seinem Schritt, drückt mittlerweile schon etwas unangenehm an meinem Hintern.

Fast schon stürmisch, dreht er uns um und drückt mich mit dem Rücken in die Matratze, dabei löst er sich keine Sekunde von mir. Hyunjin stützt sich mit einem Arm neben meinem Kopf ab und mit der anderen Hand hält er mein Kinn.
Meine Hände gehen wieder auf Erkundungstour und ich taste mich von seiner Brust zu seiner Hüfte.
„Du musst vorsichtig sein, was du tust." raunt Jinnie an mein Ohr. Langsam wandert auch seine Hand an den Bund meines Pullis. Er streicht  immer ein kleines Stück weiter nach oben und dann wieder nach unten.
„Was tue ich denn?" frage ich verschmitzt, während ich Küsse auf seinem Kiefer verteile und versuche mich nicht allzu sehr, von seiner Berührung ablenken zu lassen.
„Mich verrückt machen." er dreht mein Gesicht direkt zu seinem und sieht mir in die Augen.
„oh..tue ich das?" sage ich mit einem Grinsen und streiche provozierend noch ein kleines Stück weiter bis ich an seinem Hosenbund angelangt bin. „Gott- du bist unglaublich sexy und süß zur gleichen Zeit. Wie machst du das nur?" er versteckt sein Gesicht an meinem Hals und kichert. Wenn ich bis jetzt noch nicht wie eine Tomate aussah, tue ich es jetzt zu 100%.

Bevor ich ihm etwas antworten kann, klopft es an der Tür. Wir beide erstarren und sehen erschrocken in die Richtung,
aus der das Klopfen kam.
Dort steht- Felix? Er hat riesige Augen und sein Mund steht offen. Er hält sich panisch die Hand vor seine Augen.
Jinnie, der mittlerweile mit seinem ganzen Gewicht auf mir liegt, setzt sich auf. „alle im Raum sind angezogen." sagt er leise.
Lix nimmt die Hand weg und ist genauso rot, wie ich es wahrscheinlich bin. Er schaut zwischen mir und Jinnie hin und her und starrt uns, mit immer noch offenem Mund, an. Ich schaue zu Jinnie, dessen Haare ganz zerzaust und seine Lippen leicht geschwollen sind und kann mir ein kleines Lachen nicht verkneifen. Ich will garnicht wissen, wie ich gerade aussehe. In seinem Blick liegt eine unausgesprochene Frage: Was sollen wir ihm sagen? Die Wahrheit?
Ich nicke ihm zu und er räuspert sich.
„Habt ihr euch gerade geküsst? Und fangt mir ja nicht mit „es ist nicht so wie es aussieht" an." fragt Felix geschockt.
„Ja." antwortet Jinnie knapp. Das reicht Lix als Erklärung anscheinend nicht. Also übernehme ich.
„Wir- ich- Ich weiß von Hyunjin's Gefühlen und ich mag ihn auch...sehr." versuche ich es und habe das Gefühl meine ganzer Körper steht in Flammen. „Ok...seit wann? Und seid ihr zusammen?" die letzte Frage überrumpelt mich. Darüber habe ich noch garnicht nachgedacht.

Da ich nicht antworte, schaut Felix nun zu Hyunjin . „ Seit heute" erklärt er. „ und zweitens.." er sieht hilfesuchend  zu mir. Ich zucke mit den Schultern und lächle. Er atmet hörbar aus: „ das haben wir noch nicht entschieden."
„Aber- ihr seid doch ineinander verliebt." er zieht die Augenbrauen zusammen.
„Wir lassen es...langsam angehen?" es ist mehr eine Frage, als eine Antwort.
„Das sah mir aber nicht sehr aus, als ob ihr es langsam angehen lasst." sagt Felix und deutet mit dem Finger zwischen mir und Jinnie hin und her. „Felix. Warum bist du eigentlich hier?" frage ich, um ihn vom weiteren fragen abzulenken.
„ich wollte nur sagen das es Essen gibt, aber ihr seid ja beschäftigt." er zwinkert uns zu und sein Blick fällt plötzlich auf Jinnie's Schoß. Er wirkt kurz wie hypnotisiert, schüttelt dann den Kopf und schluckt schwer.
„Wir kommen gerne zum Essen, aber kein Wort zu den anderen." Sagt Hyunjin zu Felix gewandt, während er unauffällig nach einem Kissen tastet. Die Situation kommt mir irgendwie bekannt vor.
„Wenn sie es nicht selbst merken." sage ich: „Ich weiß ja nicht wie ich aussehe, aber du kannst so nicht raus." sage ich auf sein Gesicht und auf die Situation in seiner Hose bezogen.

Jinnie schaut nervös nach unten, dann zu mir, seine Augen ganz groß und ich sehe in seinen Augen, dass es ihm peinlich ist. Doch da ist noch mehr in seinem Blick, er beißt sich auf die Unterlippe. Verlangen?
Nach-Nach mir? Wie weit wäre er...wären wir gegangen, wenn Felix nicht dazwischen geplatzt wäre? Und- wäre ich dazu schon bereit? Ich hatte zuvor noch nie einen Freund. Ich bin mit 17 Jahren ein Mitglied von dieser Gruppe geworden und seitdem ist es uns verboten, in einer Beziehung zu sein. Wie es wohl bei Jinnie aussieht? Er ist etwas älter als ich. Was für Erfahrungen hat er? Hyunjin war schon immer beliebt und begehrt bei den Mädchen. Er hätte sich nur jemanden aussuchen müssen, praktisch jede lag ihm zu Füßen.
Ruckartig steht er auf und geht zum Spiegel, gegenüber von meinem Bett. „Oh gott." sagt er, während er sich hektisch durch die Haare fährt.
„Ich schätze mal, ich sehe genauso aus?" frage ich Felix. Dieser nickt, kann sich aber ein kleines Grinsen nicht verkneifen.
Ich folge Jinnie und stelle mich neben ihn. „Was hast du denn mit mir gemacht?" frage ich ihn heiser und leise, als ich mein, komplett verwirrtes Haar und meine extra roten Lippen und Wangen sehe.
„Nicht was du nicht auch wolltest." flüstert er neben mir. Sofort habe ich wieder das Bild von ihm, über mir vor Augen.
„Ich gehe dann mal, ihr Turteltäubchen." sagt Lix der vor sich auf den Boden starrt, was ich durch den Spiegel sehen kann.
„Und hey. Kein Wort." erinnert Hyunjin ihn.
Lix zuckt zusammen, als wäre er die ganze Zeit nicht anwesend gewesen. Er tritt von einem Fuß auf den anderen, als könnte er es nicht abwarten aus dem Zimmer zu stürmen und das alles wieder vergessen. Schließlich verlässt er mein Zimmer und schließt leise die Tür hinter sich.

HYUNJIN POV

„Man könnte sagen wir hatten sogar noch Glück, das es Felix war. Stell dir mal vor, es wäre Minho gewesen." scherze ich. Y/n Augen werden größer und sie räuspert sich. Oh, das war wohl ein wunder Punkt.
Sie hatte mir damals zwar erzählt, dass sie Gefühle für Minho hat, aber ich wusste nicht, dass es jetzt immer noch so eine Wirkung auf sie hat. Sie hat es mir im strengen Vertrauen erzählt und ich musste Schwören es niemanden zu verraten. Es war ein Geheimnis, nur zwischen uns beiden. Es viel mir schwer, ein guter bester Freund für sie zu sein und zuzusehen, wie sie ihm mit verträumten Augen nachsah und
davon schwärmte wie toll und gutausehend er ist.
Ich muss schon sagen, es war echt eine schwierige Situation, weil ich sie da schon süß fand und hoffte das sie nur Augen für mich hat.
Aber jetzt..ist sie mein und ich werde nicht zulassen, dass ich sie jemals wieder an jemanden anderen verliere.