Kapitel 12

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Y/N POV
„Willst du noch mit in mein Zimmer kommen?"frage ich Jinnie, der etwas unbeholfen im Flur steht. Er greift nach meiner Hand und zieht mich an sich. Seine Arme legen sich um mich und ich spüre, wie wie er mit einem Seufzen, seinen Kopf auf meinem Scheitel ablegt. Ich streife mit meiner Hand, beruhigend seinen Rücken auf und ab. „Alles in Ordnung?"
„Mhm. Es ist nur-„ er stockt und atmet tief ein, um sich zu sammeln. „Ich habe Angst." sagt er mit zittriger Stimme.
„Du hast es doch vorhin selbst gesagt. Alles wird gut und wenn nicht, dann bin ich trotzdem froh, dass wir das hier-das zwischen uns haben." nuschle ich an seine Brust und versuche nicht allzu unsicher zu klingen, wie ich mich gerade in diesem Moment fühle. Als Antwort bekomme ich nur ein kleines Brummen. „Na komm." ich löse mich vorsichtig aus unserer Umarmung und ziehe ihn mit in mein Zimmer.

Ich schließe meine Zimmertür hinter uns.
„Ich würde mich jetzt schonmal umziehen, falls ich einfach einschlafe." lasse ich ihn wissen und mache mich auf den Weg zu meinem Schrank. Ein weißes T-Shirt und eine kurze graue Hose werden es tuen. „Willst du dir auch etwas bequemeres anziehen?" frage ich mit einem Blick über meine Schulter und halte
in der Bewegung inne.
Hyunjin ist gerade dabei seine lange Jogginghose auszuziehen und steht kurz darauf, nur noch in schwarzen Boxershorts und seinem Shirt vor mir. Auch er erstarrt als er sieht, das ich ihn beobachte. „Ist-Ist es für dich in Ordnung, wenn ich auch mein Oberteil ausziehe zum schlafen?"fragt er unsicher. Ich nicke langsam und kann meine Augen nicht von ihm lösen. Die Unsicherheit in seinem Gesicht verwandelt sich in einen verschmitzten Ausdruck und er greift an den Saum seines Oberteils. Er zieht es sich mit einer Gelassenheit und Ruhe über den Kopf und ich schlucke schwer. Ich starre ihn mit leicht offenen Mund an und habe das Gefühl, als würde ich sabbern. Ich räuspere mich und blinzle ein paar mal hintereinander um mich zu vergewissern das ich nicht träume. Das mein „bester Freund" so gut wie nackt, gerade vor mir, in meinem Zimmer, vor meinem Bett steht. Er fährt sich durch die Haare und kommt auf mich zu.
Er legt sanft seine Lippen auf meine und stützt währenddessen mit seiner Hand meinen Rücken. Viel zu schnell tritt er wieder von mir zurück und lächelt mich an, er lässt mich komplett sprachlos dastehen. Ich habe immer noch meine Anziehsachen in der Hand und drehe mich von ihm weg. Ich kann ihn kichern hören „ich bin auch noch da, wenn du wieder kommst." Ich nicke, obwohl er es wahrscheinlich nicht sehen kann und renne regelrecht in mein Badezimmer.
Jinnie lässt sich auf mein Bett fallen und es knarzt leise.

Ich sehe in den Spiegel, mir selbst ins Gesicht. Ich bin rot. Extrem.
Ich habe Jinnie und die anderen zwar schon öfter, Oberkörper frei gesehen, aber das hier ist intimer. Es sind nur wir beide in meinem Zimmer und es herrscht seit...unseren Küssen vor dem Essen, diese Spannung zwischen uns.
Ich beeile mich in meine Schlafsachen zu schlüpfen. Ich kämme meine Haare und binde sie zu einem Knoten auf meinem Kopf zusammen, wobei ein paar Strähnen aus meinem Pony sich dagegen wehren und wieder herausfallen. Ich putze meine Zähne extra gründlich und schminke mich ab. Nachdem ich jetzt seit etwa 10 minuten im Bad verbracht habe, hat sich meine Gesichtsfarbe wieder so gut wie neutralisiert. Ich schaue noch einmal in den Spiegel und nehme ein paar tiefe wacklige Atemzüge. Nervös und gleichzeitig aufgeregt drehe ich mich um und gehe zur Tür.

Als ich wieder in meinem Zimmer stehe, liegt Jinnie, alle Gliedmaßen von sich gestreckt, auf dem Rücken mit geschlossenen Augen. Er erinnert mich irgendwie an einen Seestern. Ein kleines Lachen platzt aus mir heraus und Hyunjin dreht seinen Kopf in meine Richtung, um mich mit einem fragenden, aber gleichzeitig belustigten Gesichtsausdruck, zu mustern.
„Ist in meinem Bett eventuell noch ein bisschen Platz für mich?" frage ich ihn, während ich mit kleinen Schritten auf ihn zu gehe und versuche in sein Gesicht zusehen und nicht den Rest seines Körpers zu betrachten. Er schüttelt den Kopf und verschränkt, gespielt schmollend die Arme vor seiner Brust. Da ist wieder dieses gewisse glänzen in seinen Augen.
„Wenn das so ist- muss ich mir wohl selbst Platz machen."ich mache Anstalten, Anlauf zu nehmen und auf ihn zu hüpfen. Jinnie rollt sich erschrocken beiseite und lacht. „Du!" droht er mir und zeigt mit dem Finger auf mich. Ich krabble neben ihn, da nun die Hälfte meines Doppelbettes, das mit der einen Schlafseite zur Wand steht, frei ist. Vorsichtig rutsche ich näher zu ihm und er schlingt einen Arm um meine Taille um mich noch näher an ihn zu ziehen. Jinnie dreht sich sich auf den Rücken und ich kann meinen Kopf auf seiner warmen, nackten Brust ablegen. Ich drehe meinen Kopf so, das ich in sein Gesicht sehen kann. Sein Gesicht ziert das schönste und breiteste Lächeln, was ich je gesehen habe. Meine Finger bewegen sich ganz von selbst und ich berühre seine Lippe um mich zu vergewissern, das mich meine Augen nicht trüben. Ich fahre weiter über seine Wange, stoppe an seinem Kiefer und bleibe wieder an seinen Lippen hängen. Er drückt einen sanften Kuss auf meine Fingerknöchel und ein kleines Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht.

Nur Beste Freunde?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt