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POV: Mexi
Neue Schule, neues Glück. Ich war mit meiner Familie 200km von zu Hause nach Aachen gezogen, weil mein Vater hier einen neuen Job bekommen hat. Beschweren kann ich mich bisher nicht, das neue Haus ist viel schöner als die alte Wohnung und auch mein Zimmer ist größer. Generell finde ich dass der Umzug keine so schlechte Idee von meinen Eltern war. Allerdings zieht sich beim Gedanken „Schule" alles in mir zusammen. In meiner alten Schule hatte ich zwei Freunde, denen ich alles erzählt habe und die mir auch alles erzählten. Wir waren schon wie Geschwister, hielten immer zusammen und sahen uns jeden Tag. Ich hatte wirklich sehr viel Vertrauen in die beiden. Bis zu dem Tag, an dem ich mich endlich bereit fühlte, ihnen zu erzählen, dass ich Bi bin. Ich hatte die letzten Wochen davor einige Identitätsprobleme, weil ich plötzlich anfing, Gefühle für Jungs und Mädchen zu entwickeln. Aber wie gesagt, ich fühlte mich bereit, es ihnen zu erzählen, da ich ihnen mehr als allen anderen vertraut habe. Von diesem Tag an änderte sich alles in unserer Freundschaft. Sie stellten mich als „Schwuchtel" vor den anderen hin, und begannen, mich immer mehr auszugrenzen und zu beleidigen, bis schließlich der Rest der Klasse mitmachte. Ich konnte nicht normal durch das Schulgebäude laufen, ohne Gehfehler oder Beleidigungen zu kassieren.

Einen Tag nach der Schule war es am schlimmsten. Sie verfolgten mich bis kurz vor meinem Zuhause, stellten sich in einem Kreis um mich und begannen, mich zu treten und zu bespucken. Ich konnte mich nicht wehren, die Hälfte der Klasse gegen einen ist ja auch extrem unfair. Meine einzigen Erinnerungen an diesen Tag sind noch, dass einer von ihnen auf mich zukam, und grinsend zuschlug. Die andere Erinnerung ist das Aufwachen in der Notaufnahme. Wie und wann ich dort hingekommen war, weiß ich nicht. Dieser Vorfall war für meine Eltern nur ein Grund mehr, umzuziehen.

Wie auch immer, diese Schule wird ein Neuanfang. Vielleicht finde ich auch Freunde, wer weiß. Da vorne ist mein neuer Klassenraum, „Raum 209" steht auf dem kleinen Schild neben der Tür. Okay Mexi, kurz durchatmen, dann drücke ich die Klinke runter.

POV: Rezo
Ich sitze hier auf meinem Platz in der letzten Reihe und starre einfach aus dem Fenster. Ich muss immer noch an das Telefonat gestern mit Ju denken, wir haben bestimmt 2 Stunden geredet. Es ist komisch, ohne ihn auf Herr Müller zu warten. Wäre er jetzt hier, hätten wir Schiffe versenken oder so gespielt. Wir hätten wie immer sowieso alles gemacht, nur nicht leise sein. Er wäre fast auf den Tisch gesprungen, weil er verloren hätte und ich wäre vor lachen gestorben. Es wäre ein ganz normaler Morgen gewesen, wenn er denn nicht so kurzfristig weggezogen wäre. Er hat sich mit Händen und Füßen gewehrt, um wenigstens noch bis zum Ende des Schuljahres bleiben zu können, aber er konnte seine Eltern nicht mehr überzeugen. Dann war alles so furchtbar schnell gegangen, und jetzt sitze ich alleine hier ohne Ju.

Die Tür geht plötzlich auf, doch es ist nicht Herr Müller, sondern ein neuer. Herr Müller hatte zwar schon letzte Woche angekündigt, dass jemand neues in unsere Klasse kommt, trotzdem war es etwas merkwürdig so mitten im Schuljahr. Ist doch aber auch egal, oder? Ich meine, er sieht nett aus. Vielleicht kann man sich ja mit ihm unterhalten oder so. Er will sich gerade auf den Platz genau vor mich setzen, doch ich biete ihm an, sich neben mich zu setzen. „Danke." , antwortet er und setzt sich.
„Wie heißt du eigentlich?", frage ich. „Mexi", antwortet der. Mexi also, schöner Name, mag ich. „Du?", fragt er. „Nenn mich einfach Rezo, passt irgendwie mehr zu mir als mein echter Name." antworte ich. Auch wenn wir uns gerade einmal 3 Minuten kennen, finde ich ihn sympathisch. „Ich mag deine blauen Haare." „Ehm, danke." Antworte ich etwas perplex. Ich hatte jetzt nicht mit einem Kompliment bezüglich meiner Haare gerechnet, aber gut. Ich will noch etwas sagen, aber da geht die Tür auf und Herr Müller kommt rein. Naja, man kann sich ja auch noch in der Pause unterhalten.

682 Wörter

Hello, bei uns gab es heute Zeugnisse, das heißt Ferien, und das wiederum heißt, dass ich wieder mehr Zeit habe, um mir in Ruhe irgendwelche Stories auszudenken. ( viel zu langer Satz, keine Ahnung ob das überhaupt noch deutsch ist💀) Außerdem ist die andere Story gefühlt schon 200 Jahre her.
Egal, ich hoffe euch hat dieses Kapitel gefallen und ich wünsche euch noch ein schönes Wochenende und schöne Sommerferien, bis bald, passt auf euch auf <3

Classmates (Rezofy) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt