Kapitel 15

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Mit wachem Geist sehe ich an die Decke von Fynniks Schlafzimmer

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Mit wachem Geist sehe ich an die Decke von Fynniks Schlafzimmer. Die aufgeregten Stimmen seiner Schwester und ihm und seinem Versuch mehr Informationen über mich in Erfahrung zu bringen, hängen mir noch immer nach.

Das, was ich hier tue, ist ganz und gar nicht fair. Ich lüge ihn an, obwohl er mit jeder Sekunde, die wir miteinander verbringen, meine Zuneigung für sich gewinnt.

Ich drehe meinen Kopf zu ihm und betrachte seine weichen Gesichtszüge. In meinem Innern kämpfe ich das Bedürfnis nieder, ihm über sein entspanntes Gesicht zu streichen, denn die dunklen Schatten unter seinen Augen zeigen, wie dringend er den Schlaf nötig hat.

Also atme ich tief durch und lasse die Nacht über mich ergehen, nicke selber zwischendurch kurz ein, bis ich von der Sonne geweckt werde. Sie scheint mir direkt ins Gesicht, weil wir vergessen haben mit den Vorhängen das Zimmer zu verdunkeln.

Jedoch stehe ich aus dem Bett auf, bevor der Blondhaarige neben mir wach werden kann. So leise es mir möglich ist, bahne ich mir meinen Weg durch das Zimmer. Im angrenzenden Badezimmer ziehe ich mir meine gestrige Kleidung über, lasse das Jackett allerdings aus und gehe dann langsam runter in die Küche.

Es überrascht mich keineswegs, dass Fiona bereits auf den Beinen ist. Ihr blondes Haar hat sie sich zu einem lockeren Dutt gebunden, aus dem sich einige Strähnen gelöst haben und in ihren Nacken fallen. Ich bin mir sicher, sie hört mich kommen, doch sie beachtet mich nicht. Sie will mich nicht hier haben und zu ihrem Bedauern, bin ich in letzter Zeit öfter hier, da ich die Finger einfach nicht von Fynn lassen kann.

Etwas anderes hätte ich nach dem Vorfall auf meinem Reiterhof auch nicht erwartet.

"Deine Augen sind ja rot...", murmelt Lily fasziniert und kommt sogar näher, um sie besser betrachten zu können.

Augenblicklich landet der Blick ihrer Mutter auf mir, die schon beinahe panisch die Augen aufgerissen hat. Fieberhaft überlege ich nach einer Antwort und lächle die Kleine warm an.

"Nein, Prinzessin. Sie sind dunkelbraun." erwidere ich eindringlich und halte ihren Blick mit meinem Gefangen. Ich lasse einen Teil meiner Macht frei und taste vorsichtig nach ihrem Geist. Wie üblich fühlt es sich nebelig an, als würde ich nicht sehen, wohin ich laufe, bis ich gegen einen Widerstand stoße. Irritiert ziehe ich leicht die Augenbrauen zusammen. Erneut stupse ich mit meinem Geist dagegen und dieses Mal komme ich ungehindert in ihren Kopf.

Meine Kräfte setze ich äußerst selten ein, weil ich es nicht mag, die Wahrnehmung eines Menschen zu manipulieren, aber ich glaube, Fiona würde mir den Kopf abreißen, wenn ich nichts dagegen unternehme.

Aus dem Augenwinkel merk ich, wie sie uns mit wachen Augen beobachtet, als müsste sie jeden Moment eingreifen, doch die Kleine schüttelt bereits leicht mit dem Kopf.

"Stimmt, sie sind dunkelbraun.", kichert sie nur fröhlich und wendet sich dann einer Dose mit Früchten zu, die Fiona mitgenommen und auf der Picknickdecke abgestellt hat.

Better with you (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt