Fynnik nutzt mit seinen 24 Jahren bereits die zweite Chance, die ihm das Leben gibt. Seine ältere Schwester und deren Tochter, sind die einzigen die ihm an Familie geblieben ist und er klammert sich mit allem was er hat an seinen Beruf, um nicht ern...
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Seine Lippen. Seine Lippen sind das einzige, woran ich den ganzen Tag denken kann und es raubt mir meinen Verstand! Sie waren mir so nah und haben so verlockend ausgesehen, dass ich meinen Arm um Fynniks Hüften schlingen wollte und ihn einfach sinnlich küssen wollte.
Sie haben so eine rosige Farbe und sahen so wundervoll weich aus. Als sein warmer Atem auf meine Haut traf, kribbelte es bis in meine Fußspitzen. Und als er dann noch mit seiner feuchten Zunge darüber fuhr, hätte ich beinahe die Beherrschung verloren.
Das Geräusch seines Herzens, welches aufgeregt in seiner Brust schlug, hallt noch immer in meinen Ohren nach und seine grünen Augen haben so unschuldig in meine geschaut. Eine Art der Unschuld, die ich nicht verderben will.
Und trotzdem habe ich ihn auf Adrians Hochzeit eingeladen als meine Begleitung. Und er hat ja gesagt. In diesem Moment machte sich grenzenlose Freude in meinem Körper breit, als wäre ich noch ein kleines Kind und-
Ich werde aus den Gedanken gerissen, als ein paar Akten auf meinen großen Schreibtisch gefeuert werden. Mit einem grimmigen Ausdruck in den Augen sehe ich Chelsea an. Doch die lässt sich davon gar nicht beeindrucken.
"Wenn du mich so anschaust, gibt das Falten. Konzentriere dich auf die Arbeit, damit wir es pünktlich zur Hochzeit schaffen." erwidert sie nur trocken und widmet sich dann ihren weiteren Aufgaben.
Empört sehe ich sie an. Ich bekomme keine Falten!
Trotzdem greife ich dann mit einem Seufzen nach den Aufträgen und blättere sie durch, lasse aber unmotiviert den Kopf auf den Tisch fallen. Warum gehe ich nochmal arbeiten? Ach ja, damit ich etwas mit meiner unendlichen Zeit anfangen kann und auf ehrliche Weise mein Geld verdiene.
Tch, ich sollte mir etwas von meinen Geschwistern abschauen, die tun und lassen, was sie wollen, weil es niemanden gibt, der ihnen Einhalt gebieten würde.
Doch ich verdränge den Gedanken an meine Geschwister und widme mich den neuen Auswertungen der Markt- und Wettbewerbsanalyse. Ich betrachte meine vorliegenden Daten, die sich mit der Konkurrenz der Firma befassen und lege das Hauptaugenmerk auf die Unternehmensstrategien der Mitbewerber. Ich bin dafür zuständig, ihre Stärken und Schwächen zu erkennen. Dazu gehört die Aufstellung und Bewertung ihrer Methoden, ihrer Verhaltensweisen und der Produkte, mit denen die Wettbewerber in einem definierten Markt operieren.
Nach knapp einer Stunde lege ich die Aufzeichnungen weg und nehme mir die Aufträge der Kunden vor. Ich seufze, als ich die speziellen Wünsche einiger Kunden entdecke und den Kopf in den Nacken lege.
Menschen sind so kompliziert.
Einen Moment starre ich an die Decke und befinde mich in einem Zwiespalt. Lasse ich die Arbeit liegen, weil ich keine Lust mehr habe? Oder arbeite ich doch weiter, damit ich mir den Stress zu Hause nicht antun muss?
"Chelsea? Ich nehme die Akten mit nach Hause!" informiere ich sie dann, während ich kurzerhand aufstehe und mir mein Jackett überziehe. Zu wissen wer auf meinem Anwesen auf mich wartet, ist Motivation genug nach Hause zu fahren.
