8. Kapitel
Die Sicht des blonden Jungens ist durch seine Tränen ganz verschleiert, verschwommen.
Er schämt sich nicht mal dafür, sieht es nicht als Schwäche an.
Er liebt Sunshine.
Das tat er schon, als er sie zum ersten Mal im Bus gesehen hat.
Und jetzt fühlt es sich an, als hätte man ein Stück seines Herzes rausgerissen.
Er hat das Gefühl, er ist gerade mitgestorben.
Zumindest im Geist.
Die beiden schwarzgekleideten Ferox lassen den schluchzenden Jeremy los und stoßen ihn grob zu Boden.
Sein Blick fällt auf Sunshine.
Die erschossene Sunshine, in deren Kopf eine Kugel steckt.
Sunny, die sich keinen Zentimeter rührt.
Sie ist tot.
Sie ist wirklich tot und daran lässt sich nichts mehr ändern.
Als er sie so sieht, zerreißt ihn der Schmerz beinahe.
Er hat den einzigen Menschen, den er geliebt hat, verloren.
Den einzigen Mensch, der immer da war, wenn er ihn brauchte.
Entgültig und für immer.
Dem schwarzhaarigen, jungen, neuen Anführer der Ferox ist das Lächeln noch immer nicht vergangen. Er steht da, thront schon beinahe über Jeremy und sieht auf den gebrochenen Jungen hinab.
„Hier.", kommt es von Eric, bevor ein Scheppern ertönt.
Er wirft ihm die Waffe vor die Füße.
„Dann kannst du dein jämmerliches Leben auch beenden."
Jeremy zittert wie verrückt, ist so perplex das er sich keinen einzigen Milimeter rühren kann.
Hätte er einen klaren Gedanken fassen können, hätte er wahrscheinlich sofort nach der Waffe gegriffen und hätte sich auf Eric gestürzt und wie ein Verrückter um sich geschossen.
Doch das tut er nicht.
Er sitzt da, weinend und verzweifelt, mit einem leerem Schmerz im Magen.
Die kleine Truppe von Ferox zieht ab.
Sie lassen den Jungen und das tote Mädchen- seine erste Liebe- einfach zurück.
Während Jeremy so da sitzt und Sunny ansieht, so schockiert wie er ist den Blick kaum abwenden kann, wirkt die Pistole vor ihm immer verlockender.
Trotz allem was sie gesagt hat, das er ohne sie weitermachen soll und er es schaffen kann, wirkt es wie der beste Ausweg.
Er ist sich sicher, dass sie sich wünscht, dass er weiterlebt und sich durchbeißt, doch das hat er die vergangenen Jahre durchgänig gemacht. Allein.
Und diese Einsamkeit hält er nicht mehr aus.
Jetzt- wo er wieder ganz allein ist- funktioniert das nicht.
Selbst wenn er wollte, könnte er nicht.
Alles in ihm sträubt sich dagegen.
Sunny und Jeremy sprachen nie über ihre Ängste, neben der Höhe ist das eine von ihnen.
Die Angst das zu verlieren, was man am aller meisten liebt. Sunshine.
Er weint immer noch, kann kaum damit aufhören, während er zu ihrem bleichen Körper herüberkrabbelt und sie in seinen Schoss zieht. Er wird ihre wunderschönen dunkelblauen Augen nie wieder sehen.
Seine Hand umklammert ihre, die nicht mehr so gewohnt warm wie sonst ist.
Mit der anderen Hand greift er nach der Pistole, umschließt sie fest.
„Es tut mir leid.", flüstert er ihrem leblosen Körper zu.
„Ich kann ohne dich nicht weitermachen...
Ich...ich...kann nicht.
Ich liebe dich."
Die Hände des blonden Jungens zittern fürchtlich, als er die Pistole auf sich selbst richtet und tief durch atmet.
Tränen fließen.
Kurz zögert er, drückt den Abzug aber trotzdem.
Bumm.
Damit endet eine tragische, jedoch genauso charmante Geschichte von zwei Jugendlichen, die einander liebten.
Über alles.
Hey ihr!
Ihr fühle mich echt grottig wegen dem Ende, aber ich hatte es so vorgesehen und die Geschichte von den beiden war von Anfang an etwas dramatisch, würde ich sagen :D
Ich danke euch allen, dass ihr bis hier hin gelesen habt!
Eure Kommentare und Meinungen sind gerne erwünscht, ich freue mich immer :)
Ich hatte ja schon gesagt, das diese Geschichte nicht sonderlich lang wird und ja. Hier sind wir mit 8 Kapiteln. Die ganze Geschichte hat auf Word ernsthaft 178 Seiten.
Ich glaube, ich habe noch nie so unglaublich lange Kapitel geschrieben wie in dieser Story :D
Die Geschichte schreibe ich jetzt auch schon wieder seit November (es kommt mir gar nicht so lange vor) und es ist ein komisches Gefühl, das es jetzt schon vorbei ist. Aber gleichzeitig auch ein schönes, irgendwie. Auch wenn das Ende alles andere als schön war.
Wenn ihr noch irgendwelche Fragen habt: Keine Scheu! Ich beantworte sie liebendgern :)
Ja, mehr habe ich eigentlich gar nicht zu sagen.
Außer: Danke, danke, danke für eure lieben Kommentare und Votes und die Unterstützung.
Ihr seit toll.
Noch einen wundervollen Tag!
Aileen :)
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Chasm | Die Bestimmung/ Divergent ✔
FanfictionDie ehemalige Stadt Chicago ist in fünf Fraktionen unterteilt. Die Altruan, die Selbstlosen. Die Candor, die Freimütigen. Ken, die Wissenden. Amite, die Friedfertigen. Und die Ferox, die Furchtlosen. Mit sechszehn muss sich jeder Jugendliche für ein...