Secrets

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"Es kommt nicht darauf an wie viel Zeit man hat, sondern wie man sie nutzt."

"Öffnet das Schloss Tor!", brüllte die blonde Magierin die Mauer hinauf. Man sah einen Mann, gepanzert mit einer mittelalterlichen Rüstung, der den fünf winkte. Kurz darauf wurde das riesige Tor, das mit alten Zeichen, Mustern und Gold verziert ist, geöffnet. Während die fünf Freunde durch das Tor gingen, erklärte Lux, dass die Zeichen für Demacia stehen und die aus Gold bestehende Farbe das Licht oder auch die Sonne darstellt. Im Vorhof angekommen, fingen die ganzen Angestellten an sie anzustarren und fragten sich wen Lux da mitgebracht hat. Der Vorhof war mit Statuen und Pflanzen geschmückt, um die sich jeden Tag jemand kümmerte, damit immer alles gepflegt war.
"Wundert euch nicht über die neugierigen Blicke. Wir haben selten Besuch, besonders von unbekannten kleinen Kindern!" Mit einem Lächeln im Gesicht ging sie weiter ohne sich umzudrehen, weil sie wusste, dass die vier Freunde sie mit einem beleidigtem Blick anschauten.
"Das ist der Thron Saal", hallte ihre Stimme durch einen hohen breiten Raum. Vom Eingang bis zum Ende des Raumes war ein roter Teppich gelegt, der am Rand mit Gold verziert war. Am Ende des roten Teppichs stand ein prächtiger Thron und ein etwas kleinerer daneben. Der war allerdings genau so mit Zeichen und Gold verziert wie der größere Thron. Hinter den beiden Thronen hing ein riesiges Gemälde, das die Familie Demacia darstellte. Die Königs Familie. Die Familie, die dieses Land erschuf und die schon immer über dieses Land herrschte. Neben dem Teppich ragten Säulen bis zur Decke. Vom Eingang bis zum anderen Ende des Raumes waren sie aufgereiht. In der Mitte jeder Säule fehlte ein Stück und wurde durch eine Steinstatue eines alten Königs Demacias ersetzt. Die ganze Decke war mit einem Teppich bedeckt auf dem verschiedene Götter, mystische Tiere oder goldene Zeichen abgebildet waren.
"Wooooow!",sagten die vier Besucher gleichzeitig.
"Das ist ja mega!", sagte Jenny mit einem Funkeln in den Augen. Die anderen bekamen vor Staunen kein Wort heraus.
Lux grinste sie an und winkte dann einer Magd, die gerade in der Nähe war, zu.
"Vanessa, dies sind meine vier Freunde. Der Junge mit den großen, funkelnden Augen heißt Ole, das Mädchen mit den kurzen blauen Haaren heißt Jenny, das ist Lisa mit dem emotionslosen Gesichtsausdruck und zuletzt Lena, die ganz Dünne."
Lena rollte ihre Augen während die anderen leise kicherten.
"Bringe sie bitte zu unserem besten 4-Personen Zimmer und sorge dafür, dass sie zufrieden sind und führe sie auch im Schloß herum.
"Sehr Wohl, Majestät"
Mit diesen Worten verbeugte sich Vanessa, die Magd und drehte sich dann zu den vier Besuchern.
Sie forderte ihnen mit einem Winken auf ihr zu folgen. Die Magd zeigte ihnen noch viel von der wunderschönen, aber dennoch stabilen Festung. Sie gab ihnen eine Karte der Festung, damit sie sich besser orientieren können.
"So, hier endet unsere kleine Tour. Ich hoffe es hat euch Spaß gemacht."
"Oh ja, eure Festung ist toll!", sagte Lena aufgeregt.
"Das ist schön! Hier sind eure Zimmer."
Vanessa öffnete die Tür und die vier Besucher traten ein.
Es war wunderschön, die Freunde waren erneut vor Faszination erstarrt.
"Fühlt euch ganz wie zuhause. Alles in diesen Zimmern gehört für die Zeit in der ihr hier wohnt euch. Ruft mich wenn was ist und sonst ist mein Zimmer auf der Karte markiert."
"Tschüß!", riefen alle vier ihr schnell hinterher, bevor die Tür zu ging.
Das Zimmer war prächtig! Überall hingen alte Gemälde, an der Decke hing ein riesiger Kronleuchter aus purem Gold.
"An Gold mangelt es denen aber nicht.", gab Lisa leicht neidisch von sich, während sie den Kronleuchter betrachtete. Der Rest des Zimmers war ganz normal. Es gab vier alte Holztische mit Kerzen, alten Pergamenten und Federn daneben. Jeder Schreibtisch war gleich. Dazu noch einen gemütlich gepolsterten Holzstuhl. Gegenüber der Tür am Ende des Raumes war ein riesiges Fenster. Der Ausblick war herrlich! Man konnte ganz Demacia erblicken und die Berge und Felder und den Sonnenuntergang genießen.
In jeder Ecke des Raumes gab es eine Tür. Hinter jeder war ein Schlafzimmer. Der ganze Boden war belegt mit rotem, flauschigem Teppichboden. Mitten im Raum stand ein großes Doppelbett. Auf beiden Seiten stand ein Nachttisch mit Kerze. Links und rechts neben der Tür waren Holzschränke. Alle vier Zimmer sahen genau gleich aus.
"Wow! Leute das ist wunderschön! Jedes Schlafzimmer ist gleich. Keiner ist benachteiligt und jeder hat 'nen eigenen Schreibtisch! Und in der Mitte des Raumes ist ein Kamin, der den ganzen Raum erwärmt und an jeder Ecke ist eine schöne gemütliche Couch! Ist das nicht geil!? Nur verwirrt mich dieses Gemälde was sich um die obere Hälfte des Kamins wickelt, aber egal!" Ole sagte das so glücklich mit einem großen Grinsen im Gesicht, dass die anderen auch sofort anfangen zu lächeln.
"Aber Leute, wir sollten mal schlafen gehen. Es ist schon sehr spät und wer weiß was wir morgen alles erleben. Morgen besorgen wir uns erstmal neue Klamotten, erkunden die Gegend und ehrlich gesagt.. ich würde gerne mal etwas über Magie und Zauberei erfahren!", sagte Lena mit Begeisterung in ihrer Stimme.
"Ach ja und ich hab gerade gesehen, dass direkt gegenüber ein Klo ist.", fügte Lena stumpf hinzu.
"Und laut der Karte soll es hier im Schloss eine Bibliothek geben, die größer ist als der Thronsaal!" Jenny zeigte aufgeregt auf die Karte.
"Naja, aber jetzt heißt es schlafen! Ich bin müde."
Lisa gähnte und ging zu ihrem Zimmer.
"Stimmt. Nacht", sagte Ole.
"Nacht", antwortete Jenny
"Nachtchen"
Als letzte ging Lena in ihr Zimmer.
*rumms*
"Ich glaub ich muss nochmal Pipi", rief Lisa und kurz darauf schlug die Tür zu. Danach kehrte endlich Ruhe ein.

Die Tage vergingen. Die vier Freunde gingen zusammen mit Lux neue Kleidung kaufen und sie zeigte ihnen was Demacia so besonders machte. Lena erlernte die Kunst der Magie und Ole die Kunst des Alkohol-trinkens. Nein, just kidding. Er würde nie Alkohol auch nur anfassen. Alle waren glücklich und sie hatten schon fast vergessen, dass sie eigentlich in eine andere Welt gehörten. Sie fühlten sich wie zuhause.

Ein Klopfen an der Tür erweckte Lux' Aufmerksamkeit.
Sie legte die Formulare auf ihrem Schreibtisch beiseite und nahm eine aufrechte Pose ein, bevor sie die Person vor der Tür mit einem deutlichen "Herein!" hereinbat.
Die Tür schwang mit einem leichten Knarzen auf und Lena trat in Erscheinung. "Oh.", die blonde Magierin war leicht überrascht. Sie hatte zwar vor ein paar Wochen angefangen die Brünette als Magierin auszubilden, dennoch hat diese nie das Büro der Thronfolgerin betreten.
Schnell setzte Lux ein freudiges Lächeln auf, um sich nichts anmerken zu lassen. "Lena, was führt dich hierher? Gibt's Probleme?"
"Nun ja..", die Auszubildende spielte mit ihrem Haar und schien nervös zu sein. "Also, ich finde es super toll hier. Alle sind nett, die Stadt ist wunderschön, die Magie ist so faszinierend, einfach fantastisch. Ich frage mich nur ob sich unsere Eltern wohl Sorgen machen. Wir sind jetzt schon wochenlang weg und wir wissen nicht ob wir je zurück können."
Lux sah an Lena's Gesichtsausdruck, dass sie sich wirklich große Sorgen machte. Sie hatten in den letzten Wochen viel Zeit miteinander verbracht und sind mittlerweile sehr gute Freunde geworden. Sie sind einander sehr wichtig geworden.
"Lena, ich habe dir das ja noch gar nicht erzählt."
Lena hob fragend ihren Kopf.
"Die Zeit läuft hier anders als in eurer Welt. Hier ist ein Monat so lang wie bei euch ein Tag. Deine Eltern werden sich schon keine Sorgen machen. Wir werden uns darum kümmern. Keine Sorge."
Erleichtert atmete die Schülerin aus.
"Zum Glück."
Sie schenkte der Blonden ein strahlendes Lächeln.
Doch das Lächeln verschwand schlagartig.
"Ehm. Lux? Ist alles okay? Du siehst nicht gut aus. Du bist ganz blass & hast dunkle Schatten unter den Augen."
Lächelnd schüttelte die Magierin leicht den Kopf.
"Nein, nein. Mir geht's gut. Es ist nur.. die Arbeit. Alleine Thronfolgerin zu sein, während Garen verreist ist, ist nunmal kein Zuckerschlecken."
"Okay. Überarbeite dich bitte nicht, ja? Ich kann dir immer zur Hilfe kommen."
Mit diesen Worten verließ sie den Raum.
Seufzend sank Lux zurück in ihren Stuhl. Sie nahm sich den Brief vom Tisch, der unter den Formularen verborgen war.
Besorgt las sie was auf dem Papier stand, bevor sie ihn zeriss und wegwarf.
"Verdammt."

Summoner's [abgebrochen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt