Vorab die Karte finde ich sehr cool und extrem hilfreich. Mein Orientierungssinn neigt sich der Nichtexistenz an und mit meinen geographischen Kompetenzen sieht es ganz ähnlich aus. Daher, gut, dass du eine Karte eingefügt hast.
Jetzt zu deiner Geschichte als solches. Mir sind hin und wieder gleiche Satzanfänge und Wortwiederholungen aufgefallen. Vielleicht kannst du die Sätze umformulieren.
Beispiel:
Kapitel 1
"Er war das Gegenteil von Kuraiko. Er war hässlich, ungepflegt und er stank. Er geht auch immer Oberkörper frei, um mit seinen unnatürlich großen Muskeln anzugeben. "
Mein Vorschlag(!), den du natürlich nicht gut finden musst und den du auch nicht übernehmen musst. Es ist dein Werk. Nutze das gern als Inspiration.
Er war das Gegenteil von Kuraiko. Sein Äußeres war weder ansehnlich noch gepflegt. Außerdem stank der Goblin (vielleicht kannst du noch beschreiben wonach er stinkt). Gaark ging auch immer mit freiem Oberkörper umher, wahrscheinlich aus Stolz, wegen seiner unnatürlichen, großen Muskeln.
Anhand dieses Satzes möchte ich dich noch auf eine weitere Sache aufmerksam machen. Und zwar die Zeitformen. In deinem gesamten Buch hüpfst du ganz wild zwischen Präteritum und Präsens hin und her. Es wäre dem Lesefluss zuträglich bei einer Form zu bleiben. Schauen wir uns also noch einmal den Satz an.
Präteritum:
"Er war das Gegenteil von Kuraiko. Er war hässlich, ungepflegt und er stank. Er ging auch immer Oberkörper frei, um mit seinen unnatürlich großen Muskeln anzugeben. "
Präsens:
"Er ist das Gegenteil von Kuraiko. Er ist hässlich, ungepflegt und er stinkt. Er geht auch immer Oberkörper frei, um mit seinen unnatürlich großen Muskeln anzugeben. "
Wo wir gerade bei Einheitlich sind. Einheitliche Dialoge fördern den Lesefluss sehr. Nochmal zur Erinnerung, ich schreib dir nichts vor. Folgende Formen werden von dir gewählt (meine Sätze sind nur beispielhaft):
Form 1: "Heute scheint die Sonne", sagte Person A.
Form 2: "Morgen regnet es."- Person B
Form 3: So sagte Person A: "Am Wochenende schneit es."
Es wäre besser, wenn du dich für eine Variante entscheiden würdest. Noch ein kleiner Hinweis, nach meinem Wissen ist die Struktur von Form 1, wie oben gezeigt, da ich es in deinem Werk etwas anderes gesehen habe. Innerhalb der Anführungsstrich gibt es keinen Punkt, wenn danach ein Komma folgt. Sollte es sich dabei um eine Frage handeln ist ein Fragezeichen am Ende möglich. Beispiel: "Soll heute die Sonne scheinen?", fragte Person A.
Ansonsten werden in Kapitel 1 viele Charaktere eingeführt. Bei einigen Charakteren gelingt dir die Beschreibung schon ganz gut, sodass sie auch gut in den Text einfließen, bei anderen hingegen bleibt die Beschreibung komplett aus, oder sie beschränkt sich auf einen nicht aussagekräftigen Satz.
Wieder ein Beispiel um zu zeigen, was ich meine.Kapitel 1 : "Cole war ein Monster. Er war mit dem König sehr gut befreundet. Zu ihm habe ich nicht wirklich was zu sagen. Er ist einfach da."
Ich hätte hier wirklich lieber mehr Informationen. Was für ein Monster? Wie darf ich mir das vorstellen, warum ist er gut mit dem König befreundet? Und wenn du nicht wirklich was zu sagen hast, ist es dann wirklich ein wichtiger Charakter, der so hervorgehoben werden muss? Beziehungsweise kann die Beschreibung, das direkte Eingehen auf den Charakter, nicht ganz wegbleiben?
Etwas was mich sehr verwirrt hat waren die unterschiedlichen POV, die teils wirr wechselten und die mich zum Grübeln gebracht haben, aus wessen POV denn das erste Kapitel ist. Auch hier muss ich sagen, wäre weniger mehr um die Struktur und Klarheit etwas zu wahren. Ich schreibe selbst auch aus verschiedenen Perspektiven, wechsle die Perspektiv aber nur selten innerhalb eines Kapitels. Vielleicht ist das für dich auch eine Möglichkeit, oder aber, wenn du mehrere Teile planst, könntest du auch einen Teil aus dieser POV und den nächsten Teil aus einer anderen POV beschreiben. Vielleicht kannst du dich dabei auch auf eine Erzählperspektive beschränken. Also Entweder Ich-Perspektive, oder Erzählerperspektive.
Aus all diesen Gründen kann ich auch nicht wirklich was zu den Charakteren sagen. Ich habe das Gefühl, die Charaktere haben nicht genug Raum sich zu entfalten, um eine richtige Wirkung auf die lesende Person zu erzeugen.
Neben all diesen Anmerkungen möchte ich noch etwas Positives hervorheben. Es gelingt dir ganz gut foreshadowing zu betreiben. Du platzierst relativ unauffällig Hinweise, die mich motivieren weiterzulesen. Du lässt die Geschichte dadurch sehr spannend wirken und weckst mein Interesse, was denn nun eigentlich los ist. Langsam aber sicher baust du die Welt um deine Charaktere auf und lässt dabei auch ab und zu, für die Geschichte relevante, Informationen zu gesellschaftlichen Strukturen fallen. Dabei erwähnst du aber nicht, welche Hintergründe diese Strukturen haben, beziehungsweise gibst du nur so kleine Hinweise. Das lässt deine Geschichte recht catchy werden.
Auch die Grundidee gefällt mir ganz gut und ich bin gespannt, wie es sich weiterentwickelt. Ich persönlich würde deiner Geschichte noch etwas Zeit geben zu wachsen und etwas abgerundeter zu werden. Daher würde ich ganz gern in der Zukunft nochmal reinzuschauen.
Lieber @Mohx679 ,
ich wünsche dir weiterhin noch ganz viel Spaß beim Schreiben und alles gute an dich. :)
DU LIEST GERADE
Direkt und Ehrlich Buchbewertung
AléatoireIch lese viel zu wenig. Like for real viiiiiiel zu wenig und das würde ich gerne ändern. Um wieder mehr und vor allem regelmäßig dem Lesen nachzugehen, möchte ich dieses Bewertungsbuch nutzen und nebenbei bekommt ihr noch etwas Feedback. Wie das gen...