Summend malte ich am Wohnzimmertisch an einem meiner vielen Bilder. Meine Mum saß hinter mir und flocht mir meine Haare in viele kleine Zöpfe. Schmunzelnd sah sie über mich rüber auf das Blatt. "Na mein Engel was malst du schönes?" Lächend lehnte ich mich zur Seite, damit sie das Bild sehen konnte. Beeindurckt lächelte sie und gab mir ein paar Küsse an den Kopf. "Du wirst eine Künstlerin wenn du groß bist mein Engel." Glücklich grinsend malte ich in aller Seelenruhe. Der Fernsehr lief im Hintergrund mit der Lieblingsserie meiner Mutter, während mein Vater ins Wohnzimmer kam und sich verkartert den Kopf hielt. "Veronika.. weißt du wo unsere Zigaretten sind?" Sie sah von meinen Haaren auf und deutete dann zur Küche. "Sie liegen beim Aschenbecher in der Küche." Genervt ging er in die Küche und kam mit eine Zigarette im Mund zurück. "Wieso liegen sie dort?" Tief durchatmend band sie einen fertigen Zopf zu und sah dann wieder zu ihm. "Wahrscheinlich weil du sie dort liegen gelassen hast Henk. Du weißt das ich nicht Rauche." Augenrollend sah er zu mir und mein Bild, das ich weiter stumm vor mich hin malte. Zuerst war sein Blick weich, jedoch verfiel er schnell wieder in seinen Hass. "Wieso lässt du sie schon wieder malen. Das ist Papierverschwendung und wir brauchen das oben am Drucker." Er ging zu mir und riss mir das Blatt unter den Händen weg. Erschrocken zuckte ich zurück und sah flehend zu ihm hoch. Schützend stand meine Mutter auf und stellte sich vor mich. "Henk.. es ist ein einziges Blatt und es ist schon bemalt. Lass es ihr doch bitte." Verachtend zerriss er das Blatt in mehrere Teile und warf es dann auf den Boden. "Jetzt ist ein Blatt, morgen ist es noch ein Blatt und dann haben wir bald gar nichts mehr." Seufzend sah meine Mutter ihn verzweifelt an. "Wieso tust du das. Wieso musst du immer alles kaputt machen?" Gereizt schlug er im nächsten Moment meine Mum und packte sie dann am Hals. "Damit ihr beiden es endlich mal lernt!" Ängstlich stand ich auf und zog an dem Hosenbein meiner Mutter, welche mit Tränen in den Augen zu mir sah. "Engelchen.. alles ist gut. Bitte geh auf dein Zimmer." Mein Vater packte fester zu, was meine Mutter vor Schmerz aufstöhnen lies. Sie begann auf ihn einzuschlagen, worauf er sie zu Boden schubste. "Jetzt reicht es mir! Du hast dich das letzte mal gegen mich gestellt Veronika!" Er packte und schüttelte sie grob, wobei sie immer wieder gegen ihn schlug, während sie sich gegenseitig anschrien. Schnell ergriff ich die Flucht. Ich musste meiner Mum irgendwie helfen. Ich rannte zu unserer Haustür und streckte mich nach dem Griff. Als ich ihn erreichte öffnete ich mir die Tür und lief nach draußen. "Raina!" Ich konnte meine Mutter verzweifelt schreien hören von drinnen. Unachtsam lief ich über die Straße, wobei ich das Auto nicht kommen sah, welches mich unaufhaltsam erwischte. Meine Mutter war mir bereits nachgerannt und brach am Fußweg weinend zusammen, als ich unter das Auto geriet. Verwunderlicher Weise ging an diesem Tag auch mein Vater zu Boden und vergoss Tränen.
"Ray.." Ich spürte leichte klopfer die meine Wangen trafen und mich langsam wieder zurück holten. Das Gesicht verziehend öffnete ich langsam meine Augen und erblickte Cas, welcher besorgt über mich gebeugt war. Auch Noel kam in mein Sichtfeld und nahm sein Handy vom Ohr. "Brauchen wir noch den Notarzt oder glaubst du das es ihr gut geht?" Hin und her gerissen strich er mir über die Wange und sah dann wieder zu Noel. "Lass gut sein.. wir müssen sie selber wieder gerade biegen. Sie hasst Ärzte." Einsichtig steckte Noel sein Handy weg und hockte sich zu uns. Meine Sicht war verschwommen und ihre Worte hallten durch meinen Kopf wie tausende Echos. Nach ein paar Minuten tauchten auch die roten Haare von Fabrice in meiner Sicht auf. "Hier seht mal. Irgendwer hat ihr was verabreicht und war dann zu feige es zu vollenden." Alle sahen an meinen Arm, worauf Casper aufstand und wütend den Kopf schüttelte. "Egal wer es war, er wird nicht mehr lange unter den Lebenden wandeln, wenn ich ihn erstmal zu fassen bekomme." Fabrice beugte sich über mich, legte seine Hand an meine Wange und hielt meinen Kopf gerade, wobei er mir tief in die Augen sah. "Ihre Augen sind geweitet. Sie wird uns nicht mal richtig sehen können." Noel sah mich ebenfalls besorgt an und sah dann wieder zu Fabrice. "Weißt du was es sein könnte?" Nickend lies er mich langsam wieder los, wobei ich kraftlos nach ihm griff. Schmunzelnd nahm er fest meine Hand und strich mit seinem Daumen über meinen Handrücken. "Ja momentan ist ne neue Droge im Umlauf und das hier sieht mir ganz stark danach aus." Er sah hinter sich zu Casper, welcher unruhig auf und ab ging. "Du hast mit Ray letztens über einen Unruhestifter geredet, der Drinks manipuliert?" Nickend blieb er stehen und verzog verärgert das Gesicht. "Ja, es ist Ray vor ein paar Wochen aufgefallen. Der Mistkerl wollte mich und Noel bereits unter Drogen setzten. Aber eigentlich haben wir den Typen geschnappt." Amüsiert schüttelte Fabrice den Kopf und hob seine Hand, in welcher meine lag und hielt sie leicht zu ihm. "Cowboy.. nur weil ein Mann weg ist, werden die hundert anderen keine Ruhe geben." Grummelnd kam Cas wieder zu mir, drückte Fabrice von mir weg und zog mich dann hoch in seine Arme, worauf er mich in mein Bett trug. Noel grübelte etwas und verschwand dann in meiner Wohnung. Schwach krallte ich mich an den Arm meines besten Freundes, welcher mir einen Kuss an die Stirn gab und dann seufzend begann nachzudenken. Fabrice checkte sein Handy und sah dann wieder zu mir. "Ich geh mal telefonieren.. vielleicht kann ich etwas herrausfinden." Hitzewellen jagten über meinen Körper, weshalb ich versuchte mir Luft zu zufächeln. Besorgt strich Cas mir durchs Haar und sah mich betrübt an. Fürsorglich kam Noel mit einem Glas Wasser wieder zu uns und setzte sich zu mir aufs Bett. "Cas, setzt sie mal auf.. sie sollte was trinken." Nickend half er mir auf, worauf Noel mir vorsichtig dabei half das Glas zu halten damit ich trinken konnte. Dankbar versuchte ich in meinem benebeltem Zustand zu lächeln, während sich meine Augen langsam wieder normalisierten." Mitdenkend ging Noel das Fenster aufmachen und fächelte mir mit einem Buch das auf meinem Nachtschrank lag kühle Luft zu. "Cas.. Bärchen.. du hättest nichts tun können." Betrübt nickte er und sah dennoch beschämt auf den Boden. "Aber ich habe geschworen sie zu beschützen.. verdammt sie hätte sterben können." Noel stich ihm etwas über den Rücken und suchte nach den richtigen Worten. "Aber.. sie ist es nicht. Und jetzt gerade ist sie nicht wirkich Herr über ihren Körper und brauch dich." Es dauerte einen Moment, bis Casper aus seinem Loch raus fand und nickte. "Ja du hast recht. Ich sollte mich zumindest jetzt um sie kümmern, wenn ich es schon heute Nacht nicht konnte."
Immernoch erschöpft lag ich auch ein paar Stunden später noch regungslos in meinem Bett. Die einzige Besserung war, das ich wieder vernünftig sehen und hören konnte. Casper war unten im Club und suchte nach Antworten und Lösungen. Fabrice lehnte sich gegen den Türrahmen und sah etwas verloren zu mir. "Geht es dir besser Raina?" Langsam nickte ich etwas und hob meine Hand langsam zum Glas neben mir. "Hilfst.. du mir?" Schmunzelnd kam er nickend zu mir rüber, legte sein Handy auf meinen Nachtschrank und hielt für mich das Glas als ich trank. Sorgfältig stellte er das Glas wieder zur Seite und rückte etwas weiter zu mir aufs Bett. "Du armes Ding.. du siehst echt Ko aus." Etwas lachend verdrehte ich leicht die Augen. "Ich.. wurde ja auch.. unter Droge gesetzt.. du Spinner." Lachend kratzte er sich im Nacken und sah amüsiert zu mir, wobei ich schmunzelte und ihn fragend ansah. "Wieso.. bist du eigentlich hier? Also.. Cas und Noel ist mir klar.. aber du?" Nickend sah er zur Seite und seufzte leicht. "Du hast mich mitten in der Nacht angerufen.. ich glaube es war kurz vor Vier. Du hast verzweifelt geweint und irgendwas von deinem Vater geredet und das du Angst hast." Verwirrt sah ich ihn weiter an und versuchte mich vergebens zu erinnern. "Ich bin sofort hergefahren. Ich musste deine Türen eintreten.. aber keine Sorge, es kommt morgen jemand und repariert sie wieder. Das habe ich schon abgeklärt." Schmunzelnd kicherte ich etwas und sah von meinem Bett aus, durch die Schlafzimmertür zur Wohnungstür, welche aus den Angeln gebrochen war. Ebenfalls schmunzelnd nahm er zögerlich meine Hand und sah runter auf meine Finger, während er meine Hand streichelte. "Ich hab dich hier auf dem Boden gefunden. Du hast kaum noch geatmet. Zu meinem Glück war dein Handy an, wodurch ich Casper erreichen konnte. Er hatte meine Nachrichten und Anrufe aber erst heute Morgen gegen zehn gesehen. Also bin ich die ganze Zeit hier geblieben." Verwundert legte ich den Kopf schräg. "Und.. wieso bin ich dann auf dem Boden aufgewacht?" Zähne knirschend sah er beschämt auf. "Ich mochte dich nicht aufheben. Du hast nur dieses Hemd an und ich will nicht wissen was Casper mir alles in die Schuhe geschoben hätte. Außerdem warst du ganz blöd verdreht und ich hatte Angst das du verletzt bist und das ich dich nur noch mehr verletzte wenn ich dich bewegt hätte." Es war schon irgendwo niedlich, das er sich mit mal so zierte. Sein starkes Ego war wie weggeblasen. Schmunzelnd sah ich ihm etwas in die Augen, bevor er sich über mich beugte und einen Blick auf die Einstichwunde an meinen Arm warf. "Ich habe Casper schon gefragt.. aber er meinte du warst die ganze Zeit unter Aufsicht. Dennoch würde ich dich gerne Fragen, wo du gestern warst und ob du irgendwann etwas an deinem Arm gespürt hast." Nachdenklich versuchte ich mich an den gestrigen Abend zu erinnern, doch es war alles viel zu schwammig, worauf ich langsam den Kopf schüttelte. "Hast du.. getanzt? Hat dich irgendwer angerämpelt oder sonstiges?" Nach kurzem überlegen nickte ich etwas. "Ja.. beim tanzen hat mich jemand fast umgeworfen und danach hat mein Arm den ganzen Abend leicht geschmerzt." Fabrice schnippste mit beiden Händen und griff dann wieder nach seinem Handy. "Okay, da haben wirs. Dir wurde bei dem Zusammenstoß die Droge durch eine Nadel oder gar durch eine Spritze verabreicht. Aber so stark wie du weggetreten warst und immer noch bist, war es eher eine ganze Spritze." Seufzend nickte ich und rieb mir etwas den Kopf. "Ich war.. zu unaufmerksam." Schmunzelnd drückte er fest meine Hand und tippte flink etwas an seinem Handy ab. "Das kann leicht passieren, das passiert mir auch oft." Ich betrachtete ihn etwas und lächelt amüsiert. "Es ist.. Süß von dir das du dich um mich kümmerst Fabi." Seine Augen wanderten von seinem Handy zu mir und leuchteten etwas auf. "Ist es wahr.. hat Raina Larson mir gerade indirekt ein Kompliment gegeben?" Kichernd nickte ich amüsiert. "Dein Blick.. gerade war es wert. Deine Augen haben richtig gestrahlt." Verlegen sah er wieder zur Seite und steckte sein Handy ein. "Meine Augen fallen mir immer wieder in den Rücken." Grinsend versuchte ich mich etwas aufzusetzten. "Die Frage ist.. war es, weil ich gesagt habe das du Süß bist.." Es ging keine Reaktion von ihm aus. "..oder war es weil ich dich Fabi genannt habe." Sofort konnte ich beobachten wie sich ein Lächeln über seine Lippen legte und seine Wangen etwas roter wurden. Er hielt sich eine Hand vors Gesicht und lachte verlegen. "Ja.. es ist wegen dem Spitznamen. So hat mich.. schon lange niemand mehr genannt." Zögernd sah er wieder zu mir und strich weiter über meine Hand. Gerade als er Mut fasste und sich schmunzelnd zu mir beugte, räusperte sich Casper im Hintergrund. "Fabrice.. können wir kurz reden." Genervt lies er kurz den Kopf hängen, zwang sich dann ein Lächeln ins Gesicht und stand auf. "Natürlich, worum geht es?" Die beiden verschwanden nach Draußen, worauf ich allein zurück blieb. Erschöpft lies ich mich nach hinten in meine Kissen sinken und dachte darüber nach, was vom gestrigen Abend war gewesen ist. Wie lange standt ich schon unter dieser Droge? War Eilios nur eine Einbildung oder habe ich ihn wirklich getroffen? Seufzend schloss ich Müde die Augen, worauf ich immer noch schwach wieder einschlief.
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CEO: Zwischen Macht und Liebe
Любовные романыDu bist ein CEO eines Clubs mitten in einer Großstadt. Eine scheiternde Beziehung und deine traumatisierende Kindheit nargen an deiner Psyche, bis du plötzlich auf einen geheimnisvollen Mann triffst. Ein Kampf zwischen der Macht eines gewaltigen Cla...