,,Mama bitte verlass mich niemals, versprichst du mir das? Bitte ich brauche dich noch."
Redete ich auf Mama ein, welche mich mit einem schwachen Lächeln an guckte und dann zu meinen Padre schaute. Sie tauschten Blicke aus, wobei ich bemerkte, dass Padre tief einatmete. Ich verstehe das alle nicht, ich bin doch erst 6 Jahre alt. Ich verstehe nicht wieso, Mama hier in einem ziemlich hellen Zimmer liegt und alles so sehr nach Medizin stinkt. Ich verstehe nicht, wieso Dario nicht hier ist. Ich verstehe, die ganze Welt nicht mehr.Mama liegt an so vielen Schläuchen angeschlossen und hatte vor wenigen Wochen ihre restlichen Haare verloren. Den Grund weiß ich immer noch nicht. Padre meinte nur, dass Mama für eine Weile in einem Krankenhaus blieben muss. Ich verstehe zwar nur warum, aber da Padre sowie Mama so kaputt aussehen, wollte ich sie nicht mit meinen Fragen stören. Ich lag neben Mama auf dem Bett, als meine Augen immer schwerer wurden, da Mama mir ein Lied vorsummte und sagte.
,,Amora, ich hab dich lieb und pass immer gut auf die beiden Männer auf! Nicht das sie irgendwann Doofheiten anstellten."
Ich nickte nur und murmelte, dass ich sie ebenfalls lieb habe und driftete in einen Traum, wo ich mit Mama zusammen am Strand entlang liefen und lachten, wie wir es vor wenigen Wochen noch getan hatten, bis sie irgendwann keine Kraft mehr hatte. Padre meinte nur, dass sie eine Erkältung bekommen hatte, aber wie so sie bitte eine Erkältung bekommen, wenn wir hier in Italien lebten, wo es immer warm ist. Abend hörte ich zumal Padre sowie Mama weinen. Ich hörte von meinen Zimmer aus immer ihrer schluchzen. Jede Nacht war das bisher gewesen, bis dass eine mal plötzlich Padre ganz laut Mama's Namen rief. Ich schreckte damals aus dem Schlaf hoch und wollte hin rennen, doch ich stieß mit Dario zusammen, welcher mich in den Arm nahm und in sein Zimmer zerrte. Gerade als er die Tür geschlossen hatte, hörte ich Padre an der Tür vorbei rennen und im nächsten Moment hörte ich einen lauten Motor aufheulen. Darauf folgend hatten die Reifen gequietscht als Padre los fuhr. In dieser Nacht hattte ich selbst nicht verstanden, was los war.
Ich werde unsanft aus meinen Traum gerissen, als ich ohrenbetäubende Piep Geräusche hörte. Ich öffnete meine Augen, aber da wurde ich schon von Padre aus den Raum getragen. Ich rieb mir die Augen und schaute Padre an, welche bis in die kleinsten Muskel angespannt war. Ich war noch total wirr im Kopf und verstanden nichts mehr. Immer mehr Ärzte stürmten in Mama's Zimmer.
Plötzlich fuhr ein komischer Wagen in Mama's Zimmer und es wurden komische Sachen gerufen. Da Padre mich runtergelassen hatte und telefonierte, lief ich auf die Tür zu um mehr zu verstehen was gerufen wurde.
,,Laden auf 200!"
,,Wo bleibt der Arzt?!"
,,Ich brauche das Adrenalin,Sofort!"So geht es immer weiter, bis es plötzlich ganz ruhig wurde im Zimmer. Außer das lange Piepen von den Geräten, hörte man nichts mehr. Ich drückte die Klinke runter und rannte ins Zimmer und schaute Mama freudenstrahlend an. Doch diesmal strahlte Mama nicht zurück. Diesmal lag sie einfach nur da. Sie regte sich nicht. Ich ging auf sie zu und rüttelte an ihren Arm. Doch sie wird nicht wach, ihr Brustkorb bewegte sich nicht mehr und ihre Augen waren offen. Es ging aber keine Atmung ich dachte, dass es vielleicht ein Spiel ist, welches Mama sich ausgedacht hatte, doch ihre Augen waren nicht mehr voll mit Leben. Nein sie waren starr auf die Decke gerichtet. Sie bewegt sie nicht mehr.
Mama war Tod. Sie hat mich verlassen, obwohl sie versprochen hatte, mich niemals alleine zu lassen. Ich könnte nicht von Mama wegsehen. Ich konnte es einfach nicht. Mit wem sollte ich jetzt über Dario reden, wenn er mich wieder geärgert hatte? Mit wem soll ich über die Mädchen reden, die mich immer auslachten? Mit wem sollte ich immer malen, wenn Padre, Wiederwahl auf Geschäftsreise und Dario nicht da sind? Und wer nimmt mich in den Arm, wenn es mir nicht gut geht? Niemand kann meine Mama ersetzen. Niemand kann ihren Platz einnehmen. Und dennoch will ich es nicht wahr haben, dass sie jetzt zu den Engeln hoch oben am Himmel gehörte. Ich wurde plötzlich von den Arm von Mama weg gerissen und hoch gehoben. Ich wehrte mich und schrie meinen Schmerz raus. Ich will bei meiner Mama bleiben. Ich will sie nicht verlassen. Ich hatte kaum etwas von ihr. Ich will zurück!
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Olive - And then you came
Teen FictionDie 25 jährige Olive lebt mit ihrer Familie in Malibu um endlich einen Neuanfang zu schaffen, welcher ihr Vater ihr aufgedrängt hat. Um nicht mehr an seinen Verlust hängen zubleiben. Nach einem heftigen Schicksalsschlag flieht Olive immer wieder in...