Kapitel 16

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Pov Erzählerin:

Wie lange Ahsoka in ihrer Zelle schon saß und versucht hatte, das zu verstehen, was die Frau ihr erzählt hat, wusste die Togruta nicht. Erst als das Knarren der Zellentür sie aus ihren Gedanken riss, hörte die Jedi auf mit dem Überlegen. 

Ein Mann trat zu ihr. Sie konnte im Licht der Fackel sein Gesicht nur leicht erkennen.
In seinen Händen trug er ein Tablett, auf dem etwas zum Essen und Trinken stand.

Der Unbekannte schnallte Ahsoka Fesseln so um, dass sie essen konnte. 

In ersten Moment hatte sie vermutet, dass seine Präsenz dunkel sein würde. Allerdings war dem nicht so. Ganz im Gegenteil. Die Präsenz des Mannes war eher heller.  Nicht so wie die eines Jedis, aber auch nicht so dunkel, wie die eines Shadow Knights. 

Diese Tatsache überraschte die Frau sehr. Aber wenn sie so zurückdachte an ihre Ankunft, hatte die Großmeisterin einige solcher Präsenzen gespürt. 

„Esst, unser Anführer möchte euch nachher sprechen“, sagte der Mann. 

Dann trat er ein paar Schritte zurück und wartete.

Etwas an dem Mann fiel die Togruta außer seiner Präsenz noch auf. Durch sein Zurückgehen konnte die Großmeisterin ihn besser im Licht sehen. Dabei fiel ihr die Ähnlichkeit zu Kiran auf.

„Ihr seid sein Vater“, stellte die Frau fest und stellte den Becher, aus dem sie gerade getrunken hatte, zur Seite.

Der Mann sah sie überrascht an und Ahsoka dachte, er würde es bestreiten. Allerdings war etwas anderes der Fall.

Im leisen Ton antwortete der Unbekannte: „Ja, Kiran ist mein Sohn und nein, es gefällt mir nicht, dass er hier ist.“

„Barriss hat gesagt, ihr währt tot, obwohl es gab mehrere Versionen, was mit euch passiert ist“, erklärte sie.

„Erwähne diesen Namen bitte nicht mehr. Mich mit ihr einzulassen, war der größte Fehler in meinem Leben. Na ja, bis auf das hier natürlich“, gab er zurück.

„Aber wenn ihr weder wollte, dass er hier ist noch selbst hier sein. Warum seid ihr immer noch hier? Es muss doch einen Ausweg geben“, stellte die Togruta fest. 

Der Mann seufzte leise und antwortete: „Das ist nicht so einfach, wie du es dir vielleicht vorstellst. Die Shadow Knights waren nicht immer so. Nein, eigentlich hat es ganz anders angefangen ....“

Ahsoka fragte überrascht: „Was meint ihr damit? Wie lange existieren die Shadow Knights denn schon?“

Der Mann lachte und antwortete: „Die Shadow Knights gab es schon zur Zeit des Imperiums. Nur waren wir da nicht gewalttätig, sondern ein kleiner Orden. Wir wollten Frieden und in Ruhe. Nur mussten wir uns durch das Imperium aufteilen. Da habe ich dann auch Barriss kennengelernt und den Teil kennst du ja.“

Die Togruta nickte nachdenklich. 
Das alles waren wie Puzzlestücke, die sich langsam zusammen setzten.

„Aber eine Frage noch … Ihr sagt, ihr musstet euch trennen und ihr wolltet Frieden, warum ist das jetzt alles anders?“, fragte die Frau. 

Der Mann schüttelte nur den Kopf und fesselte sie wieder richtig. 

„Ich habe genug gesagt“, antwortete er und verließ die Zelle. 

                          ➳   

Irgendwann schlief Ahsoka auf dem kalten Boden ein. Als sie wieder aufwachte, war sie erneut auf der Wiese, auf die sie die Frau schon einmal gebracht hatte. 

„Schön, du bist wach. Seid, unserem letzten Gespräch hast du ja einige Erkenntnisse bekommen. Hoffentlich hast du jetzt verstanden, dass nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick wirkt“, begann die mysteriöse Frau. 

Ahsoka nickte leicht und antwortete: „Ja, das weiß ich jetzt, aber es werden irgendwie immer mehr Fragen, als ich antworten bekomme.“

Die Unbekannte lachte und schenkte ihr ein freundliches Lächeln. 
„Besteht nicht das ganze Leben aus Fragen? Nach und nach lösen wir sie. Manche früher, andere später. Wichtig ist nur, dass wir nicht aufgeben.“

„Da habt ihr Recht. Es ist nur manchmal schwierig, wenn es mehr Fragen als Antworten gibt“, gab die Großmeisterin zu.

„Da hast du natürlich recht, aber kein Grund, aufzugeben. Aber für dein Durchhaltevermögen bekommst du einen weiteren Teil der Geschichte“, sagte sie und setzte sich zu der Togruta. 

Ahsoka schaute neugierig und begann zuzuhören. 

„Hass und Egoismus waren nur der Anfang allen Übels. Die Dunkelheit verzerrte die Wahrnehmung des einstigen Jedis immer mehr und ließen die Flamme der Hoffnung, die der Gerechtigkeit und die des Lichtes endgültig erlöschen. Fortan herrschten Dunkelheit und Zorn im Geiste des Mannes. Auch wenn Lyras und Ravos Band sehr stark gewesen war, diese Dunkelheit überlebte es nicht. Es wurde wie ein immer dünner gewordener Faden durchtrennt. Es war wie ein Schlag für Lyra. Ihr Bruder, der immer für sie wie eine Stütze war, war nun so tief in die Dunkelheit geraten, von der er geschworen hatte, sie zu bekämpfen. Schlimmer war noch, dass die Frau erkennen musste, dass sie ihrem Bruder aus dieser Dunkelheit nichts allein herausholen konnte. Trotzdem wollte sie ihn nicht allein lassen. Egal wie schmerzhaft es bei ihm war, die Angst, was passieren würde, wenn sie ihn verließ, war viel größer. Deshalb blieb sie egal, was es kosten würde. 
Das war den zweiten Teil ihrer Geschichte. Den letzten erzähle ich dir ein anderes Mal“, sagte die Frau. 

Bevor Ahsoka etwas erwidern konnte, wachte sie auf dem kalten Boden auf. Die Geschichte machte sie immer nachdenklicher. 

Nur war keine Zeit zum Nachdenken. Der Anführer der Shadow Knights erwartete sie. Ahsoka ahnte schon, dass das noch mehr Fragen aufwerfen würde als eh schon. Aber es würde auch antworteten geben. Sie musste nur gut genug aufpassen. 

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Ich hoffe, es hat euch gefallen und ich würde mich sehr über ein Feedback und einen Vote von euch freuen. Aber macht das nur, wenn ihr das möchtet.
Für Kritik und sonstige Anmerkungen bin ich auch jederzeit offen.

Eure Winny

Wörter: 929

Peace~ Will the sun rise again?(Band 3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt