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Ich klingelte an ihrer Tür. Im ersten Moment dachte ich schon, sie wäre nicht zu Hause, da ich bestimmt fast eine Minute an ihrer Tür wartete. Aber letztendlich öffnete ihr Bruder, der mir schon mal drohte, die Tür. Wie heißt der überhaupt nochmal...? Er sah aus, als wäre er aus seiner Lern-Welt gerissen worden. Er trug eine Brille, die ihm echt gut stand und trug ein Buch unter seinem Arm, auf dem irgendwas mit ,,Mathe LK - Abitur Vorbereitungen" drauf stand. Nach ein paar Sekunden quetsche sich Leonie an ihm vorbei, um mich mit einer Umarmung zu begrüßen. Anhand ihrer klitschnassen Haare und ihrem starken Duft konnte man feststellen, dass sie gerade duschen war. Wegen mir?

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,,Ich denke, dass sie mich hasst, nachdem ich das sage...Kurz gesagt, sie steht auf dich. [..]" So meinte ihr Bruder letztens.
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,,Hi." Sagte ich kurz. ,,Viel Spaß euch, schätze ich." Rief Leonies Bruder zu uns. Mit Absicht betonte er es so, damit man es natürlich falsch versteht.

Wie gewohnt saß ich mich in ihrem Zimmer auf ihr Bett und sie saß sich auf ihren kleinen Drehstuhl.

Ich bemerkte, dass sie irgendwas bedrückte, beziehungsweise, dass sie etwas auf dem Herzen hatte. Ich musste nicht zwei Mal raten, um was es sich dabei denn handelt.

,,Ehm,...Linus...? Kann ich dir etwas anvertrauen?" Fragte sie vorsichtig. Darauf nickte ich kurz. Sie drehte sich in ihrem Stuhl einige Zeit noch hin und her, bis sie ,,es" ausspuckte. ,,Also, ähm...Ich hoffe, auch nachdem ich dir das gesagt habe, egal was du dazu denkst, dass wir noch... äh.... Freunde bleiben können, da du mir weiterhin wichtig bist." Sie stand plötzlich auf, packte mein Wangen mit ihren lauwarmen Händen, beugte sich zu mir runter und legte ihre Lippen auf meine. Das passierte in einem Bruchteil einer Sekunde, sodass ich erst spät reagieren konnte. Ich drückte sie so vorsichtig wie nur möglich von mir weg und stand sofort auf. ,,Tut mir leid. Ich glaube es ist besser, wenn ich jetzt gehe."

Nachdem ich so schnell wie möglich das Gebäude verließ, saß ich mich auf eine Bank im nahegelegenen Park. Ich öffnete Snapchat und las mir nochmal die Nachrichten mit Alex durch, in welchem es um das Hinterfragen meiner Sexualität ging. Ich? Schwul? Keine Ahnung.

Der Geruch von Zigaretten lag in der Luft und kam immer näher. ,,Na." Sagte eine Stimme direkt hinter mir, welche ich sofort als die von Leonies Bruder identifizieren konnte.

snap-chatting || bxbWo Geschichten leben. Entdecke jetzt