| 11

40 2 0
                                    

Hin und wieder ließ ich Alkohol über mich ergehen, weil ich sonst irgendwie nichts zu tun hatte. Die Party war an sich nicht mies, ich war einfach zu doof, mich zu unterhalten. Immernoch hatte ich Leonie nicht gefunden, obwohl ich immer noch nicht nach ihr gesucht habe. Ich stand wie so ein Typ an der Seite der Tanzfläche, dem das Herz gebrochen wurde, da er seine Freundin jemand anderes küssen sah.

Ich begann meine Suche nach Leonie. Ich checkte einige der vielen Räume ab, konnte aber nur hin und wieder Leute beim Rummachen zugucken.

Ich gab meine kurze Suche auf und stelte mich stattdessen an eine Wand und zuckte mein Handy raus.

Leonie xoxo 22:09
| Hey Linus, wir überlegen schon zu gehen. Willst du mit?

Leonie xoxo 22:28
| Linus? Wir suchen schon die ganze Zeit nach dir!

Leonie 22:43
| Wir gehen jetzt, hoffe, dass das kein Problem ist :cc Mein Bruder ist notfalls noch da, aber pass auf, dass dir der nichts antut, du weißt ja wie der ist.

Ich zerbrech mir hier den Kopf und suche nach Leonie und im Endeffekt ist sie seit fast einer Stunde schon gar nicht mehr da, stark.

Ich spürte unerwartet zwei kleine Hände meinen Rücken hinauffahren. ,,Hey, Süßer." Meinte dann eine weibliche Stimme unter meinem Ohr. Nach kurzem Umdrehen entpuppte sich die Stimme als, ich glaube sie hieß Marie, eine Mitschülerin aus meinem Bio Kurs. Ich fühlte mich nicht ganz wohl, noch unwohler als ich bemerkte, dass sie betrunken war. ,,Linus heißt du ja...? Also ischh find' dich ja schon sehr hübschhh. Willste vielleicht mit mir wasch trinkän?" Fragte sie mich so langsam. So wie ich halt war wollte ich nicht unhöflich sein, also ging ich mit ihr in die Getränke-Ecke und trank weiter Alkohol, obwohl ich mir ja eigentlich vornahm, nichts zu trinken.

Ich bemerkte wie ich mich dem Alkohol hingab und dem Mädchen, das sowieso die ganze Zeit nach Sex bettelte, ebenfalls begann hinzugeben. ,,Lass unsch hochgehn', da is' bestimmt noch 'n Zimmer frei." Sagte sie während sie die ganze Zeit stark in mein Ohr atmete. Was mach ich hier? Sie fummelte ganz gierig an meiner Krawatte herum und packte mich am Oberarm, um mich mitzuziehen. Wir waren schon dabei, nach einem freien Zimmer zu suchen, bis mich eine zweite Hand am Oberarm griff. ,,Dein ernst? Du kennst diese Schlampe doch gar nicht!" Meinte eine männliche Stimme neben mir. Nach einem kurzen Blick zur Seite konnte ich Leonies Bruder erblicken. ,,Wat jucckt dich des dennn?? Ach und jaa, seit wann denn so nett?" Fragte ich, während ich hin und her schwankte, als drehte ich mich zuvor tausende Runden im Kreis. ,,Morgen früh wirst du mir danken." Sagte er und zog mich am Oberarm raus aus dem Haus von Dennis. ,,Eyy...!"

Nach kurzen, missglückten Versuchen zu entkommen, erbrach ich in einen der vielen aneinandergereihten Büsche. Ich spürte einen unangenehm Blick in meinem Rücken hängen während ich das tat. ,,Ich will nach Hause." Meinte ich nachdem ich langsam wieder klar bei Sinnen war. Ich hörte Leonies Bruder hinter mir seufzten. ,,Bisschen schwierig, wenn Leonie das Auto hat und ich deine Adresse nicht kenne."

Er seufzte wiederholt nachdem er einige Leute anrief, um wahrscheinlich nach Mitfahrgelegenheiten zu fragen, ohne Erfolg aber. ,,Was schlägst du vor zu machen?" Fragte ich, während ich hockte und mich mit meinen Händen auf meinen Oberschenkeln abstützte. ,,Keine Ahnung, Laufen?" Antwortete er mir genervt. Er klang schon fast so, als wolle er mich zurücklassen, wenn ihm etwas einfiele. ,,Sorry, du Model. Wie heißt du eigentlich nochmal, wenn dus schon mal erwähnt hast?" ,,Jacob." Antwortete er emotionslos, während er nur desinteressiert zur Seite sah. ,,Ah, cool, ich heiße-." ,,Linus. Ja, ja ich weiß. Meine Schwester labert den ganzen Tag nur von dir." Kann der mal nicht so genervt sein? ,,Was erzählt Leonie denn so?" Fragte ich mit einer Vermutung, bei der ich hoffte, sie sei nicht wahr. ,,Ich denke, dass sie mich hasst, nachdem ich das sage...Kurz gesagt, sie steht auf dich. Das hast du aber nicht von mir." ,,Wusste ich eh." Antwortete ich, nachdem ich langsam wieder gerade stehen konnte, ohne zu kotzen. ,,Stehst auch auf sie?" Fragte er plötzlich neugierig, während er mich anguckte. ,,Ich-" Wollte ich anfangen, aber er unterbrach mich plötzlich. ,,Wenn du ihr wehtust, dann tu ich dir weh. Damit das klar ist." Ähm, ja gut. ,,Sorry, nicht mein Typ." Sagte ich so wenig provokant wie möglich. Sie ist hübsch, ja schön und gut. Ich erwartete ehrlich gesagt eine Backpfeife oder so etwas. 'Bekam aber keine. ,,Also stehst zur Zeit auf niemanden?" Hakte er weiter. Keine Ahnung, was ihn das auch überhaupt angehen sollte. Mein Blick gab das auch so wieder.

snap-chatting || bxbWo Geschichten leben. Entdecke jetzt