Kapitel 20 Feuer und Eis

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'Wie sind wir vorhin so schnell von unserem Haus zu dem Versteck gekommen?' Fragte Lena mich und ich musste Lächeln. Diese Fähigkeit konnte ich mir nämlich immer noch nicht erklären, doch sie wurde immer praktischer. 

'Wir können uns teleportieren.' Sagte William schulterzuckend und Ethan lachte los. Er glaubte uns anscheinend nicht. Lena hingegen schwieg einfach nur und wir gingen schweigend weiter. 

Es verging eine ganze Weile ehe wir einen normalen Waldweg erreichten und ihm weiter Richtung des Hauses des Rudels folgten vor dem wir unseren Jeep geparkt hatten. Auf dem weg zu dem Haus überkam mich immer wieder das Bedürfnis mich zu verwandeln und als Wolf durch den Wald zu Streifen, doch das ging im Moment nicht. 

Als wir das Auto erreichten stiegen wir ein und fuhren los. Wir schwiegen noch immer und irgendwann schliefen wir alle ein. Alle bis auf William der uns nach Hause fuhr. Ich hatte keinen wirklichen Traum und war mir bewusst, dass ich schlief. Doch dann sah ich plötzlich ein licht mitten in der Dunkelheit und ich bewegte mich auf das licht zu. Ich verwandelte mich ohne es kontrollieren zu können und unter meinen Pfoten breitete sich Eis aus. Eis? Das war merkwürdig, denn meine Pfoten standen wie immer in Flammen. Ich schüttelte den Gedanken ab und als ich kurz die Augen schloss und sie danach wieder öffnete saß ich ganz oben auf einem riesigen Berg der schneebedeckt war. Diesen Berg kannte ich noch nicht und Lykaios war auch nicht in Sicht. Ich hob meinen Kopf gen Himmel und sah diesmal nur einen Mond. Es war der blaue Mond und er war riesig. Es schien als ob er den halben Himmel einnehmen würde. Ich spürte seine kraft und es war ein gigantisches Gefühl. Mein Feuer brannte heller und ich heulte los. Es war einfach nur der Hammer. 

Als ich meinen Kopf wieder senkte und neben mich blickte sah ich Lykaios. Er schaute mich an und schien mich zu beobachten. Ich lächelte und schaute ihn auch an.

'Du hast mich gerufen?' Fragte er mich und ich starrte ihn nur an und versuchte darauf zu kommen wann ich ihn denn nun eigentlich gerufen hatte. 'Dein Heulen.' Oh, ja, das machte natürlich Sinn.

'Danke, dass du gekommen bist.' Sagte ich und er lächelte. 'Was ist das für eine Welt? Es ist nicht die vergessene Welt, oder?'

'Nein das ist sie nicht.' Sagte er und ich nickte. 'Das hier ist die Welt des blauen Mondes.'

'Klingt gut.' Sagte ich. 'Wie bin ich hier her gekommen?' 

'Du bist der Wolf des blauen Mondes.' Sagte er und meine Augen weiteten sich. Er fuhr fort. 'Er ist einer der mächtigsten Monde. Genauso mächtig wie der rote Mond. Diesen roten Mond bezeichnet ihr ja im allgemeinen als Blut Mond, doch das stimmt nicht so ganz.' Was? Seid wann stimmte denn das nicht mehr? Worauf wollte er hinaus? 'Der rote Mond wird auch Feuermond gennant und dieser blaue Mond...' er hörte auf zu sprechen und ließ seinen Blick über die eisigen weiten dieser Welt schweifen. 'er ist der Eismond.' 

'Eismond...' murmelte ich und ließ mir diesen Namen durch den Kopf gehen. Das erklärte zumindest weshalb alles hier aus Schnee und Eis bestand. Die Welt war eisig und die Luft kalt. Ich konnte meinen eigenen Atem sehen. 

'Ist es dir aufgefallen?' Fragte er mich als er meinen starren Blick bemerkte und ich sah ihn an.

'Ich fühle mich hier so anders.' Sagte ich und er nickte.

'Das Eis und die Kälte sind dein Element.' Sagte er. 'Der Eismond ist dein Mond und dies ist deine Welt.' 

'Meine Welt?!' Fragte ich erstaunt und er nickte. Das verschlug mir die Sprache. Meine Welt? Hieß das, dass dies hier die Welt war in die ich nun eigentlich gehörte? Es erklärte weshalb ich mich im Schnee und unter dem Blauenmond so wohl fühlte. 

A Howling HeartWo Geschichten leben. Entdecke jetzt