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Die Monate vergingen wie im Flug. Mittlerweile waren die zwei 3 Jahre alt. Isobel konnte nun auch endlich laufen und einigermaßen korrekte Sätze bilden. Mattheo blieb weiterhin stumm. Ich hatte mich damit abgefunden. Nachdem der Dritte Logopäde in Folge mir mitteilte, dass Mattheo wohl einfach nicht will, akzeptierte ich sein schweigen. Tom schrieb mir regelmäßig Briefe und ich legte meinen Antworten, Bilder von den Zweien hinzu.

Isobel war heute zusammen mit Scorpius bei Narzissa, während Mattheo und ich draußen im Garten malten.

Er trug ein kurzärmliges weißes Hemd und eine dunkle Hose. Seine Haare hingen wild in der Gegend herum und reichten ihm schon bis unter die Ohren. Er bemerkte mein Starren und erwiderte meinen Blick mit seinen großen dunklen Augen.

„Alles gut, mein Schatz. Mama bewundert nur deine Schönheit", beruhigte ich ihn lächelnd, da er wohl das Gefühl hatte, etwas sei nicht in Ordnung. Ich wuschelte ihm durch die Haare und sah mir dann sein Bild an. Dort waren Isobel und ich zusehen, wie wir zusammen am Tisch saßen und mit Puppen spielten. Sich selbst hatte er weiter weg auf einem Sessel gemalt. Gerade als ich ihn fragen wollte, wer die Person neben ihm war erkannte ich sie. Tom.

Durch meine Brust zog sich ein schmerzhaftes Ziehen. Ich versuchte ihnen alles zu geben was ich konnte, aber wusste das ich trotzdem nur die Mutter sein würde. Ich konnte die Vaterfigur nicht ersetzen. Jedesmal wenn wir bei Blaise oder Draco waren und Mattheo die zwei mit ihren Kindern sah, zog er sich noch mehr zurück.
Er sehnte sich nach einer Beziehung zu seinem Vater.

„Ganz bald wirst du ihn kennenlernen, Theo-Liebling", erklärte ich ihm und zog ihn auf meinen Schoß. Er erwiderte meine Umarmung und ich drückte ihm ein Kuss auf den Kopf.

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„Mammi, meine Haare!", beschwerte sich Isobel und tapste zu mir ins Badezimmer. Ich kam gerade aus der Dusche und putzte mir nun meine Zähne. „Moment, Issy. Ich bin gleich fertig", antwortete ich ihr. Sie setzte sich auf die geschlossene Toilette und verfolgte meine Bewegungen. „Gehen wir heute zu Ontel?", fragte sie nach einer Weile. „Onkel", verbesserte ich sie und schüttelte den Kopf. „Draco ist doch heute arbeiten. Aber wenn du möchtest kann ich Tante Astoria fragen ob sie mit Scorpius heute herkommen möchte", schlug ich ihr vor woraufhin sie nickte. Ich spülte mein Mund mit Wasser aus, legte meine Zahnbürste zurück in den Schrank und nahm das Handtuch von meinem Kopf.

Als ich Issy's Haare gekämmt und geflochten hatte, räumte ich die Bürste wieder dahin wo sie hingehörte und lächelte sie an. „Gut, dann sag Theo mal Bescheid, dass wir heute wahrscheinlich Besuch bekommen", forderte ich sie auf. „Mama muss sich jetzt nochmal schnell anziehen und dann komme ich auch gleich". Sie nickte und tapste wieder aus dem Bad.

Die Beziehung zwischen den beiden hat sich im letzten Jahr deutlich verbessert. Isobel verstand Mattheos stumme Kommunikation nun auch und die zwei spielten sogar ziemlich oft miteinander.

Nachdem ich Astoria eine Eule geschickt hatte ging ich zu den Zwillingen ins Spielzimmer, wo Mattheo mit gemachten Haaren und frischen Klamotten auf dem Sofa saß. Verblüfft sah ich ihn an. „Hast du...hast du dich ganz alleine fertig gemacht?", wollte ich erstaunt wissen, was er mit einem Nicken bejahte. „Wow! Ich bin stolz auf dich, mein Schatz", lobte ich ihn und gab ihm ein Kuss auf die Stirn. „Supper gemacht!".
„Mammi, ich habe auch alleine gemacht!", unterbrach Isobel unsere Umarmung. Ich lächelte sie schelmisch an. „Hmm, ist das so, ja?". Sie grinste. „Ja, ganz alleine! Ich hab meine Puppe angezieht, alleine!", erklärte sie stolz und hielt mir ihre Puppe entgegen. „Na, das hast du der Puppe aber toll angezogen, Issy! Das war bestimmt sehr schwer", erwiderte ich begeistert, verbesserte sie unauffällig und begutachtete die Blonde Puppe die ein verkehrtherum angezogenes Kleid an hatte. „wollen wir dir auch so ein schönes grünes Kleid anziehen, Schätzchen?", fragte ich. „Nein! Ich zieh selber mich an." Sie eilte aus dem Raum in ihr Zimmer und ließ mich mit Mattheo zurück.

„Das hast du wirklich sehr gut gemacht, Liebling."

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„Happy Birthday to you. Happy Birthday to you. Happy Birthday liebe Sere- Mammi. Happy Birthday to you"

Lachend klatschte ich, nachdem Isobel die anderen unterbrochen hatte und pustete die 22 Kerzen aus, die auf der großen Torte platziert worden waren.

Als die Kerzen allesamt aus waren, klatschten die anderen und jubelten. „Vielen Dank!", erwiderte ich lächelnd und umarmte Isobel, die auf mein Schoß geklettert war.

Als jeder ein Stück Torte auf seinem Teller hatte, fingen wir an zu essen und ich lauschte den Gesprächen der anderen. Es waren alle hier. Narzissa, Draco und Astoria mit Scorpius, Blaise und Daphne mit ihren Kindern und natürlich meine zwei.
Naja, Tom fehlte natürlich, aber das war ja nichts neues.

„So, ich würde mal sagen, es ist Zeit die Geschenke zu öffnen", beschloss Daphne, als alle aufgegessen hatten.

Einer nach dem anderen reichte mir sein Geschenk. Von Daphne und Blaise bekam ich ein Wellnesspaket und ein Gutschein für ein Mädelstrip nach Spanien. Draco und Astoria schenkten mir ein Fotobuch mit unzähligen Bildern der letzten Jahre. Von unserem ersten Jahr auf Hogwarts bis hin zu letztem Weihnachten, war alles mit dabei. Narzissa schenkte mir das Stammbuch der Blacks, was einst meiner Mutter gehörte und ein Medaillon, was in der Familie wohl schon etliche Jahre weitergereicht wird. Außerdem bekam ich noch unzählige gemalte Bilder von den Kindern. Isobel hat mir ein buntes Armband aus Perlen geschenkt, was sie selber gemacht hat und Mattheo schenkte mir eine passende Halskette.

Als es dunkel wurde, gingen alle und ich brachte die Zwillinge kurz darauf ins Bett. Es hat sich so ergeben, dass wir uns zu dritt in Isobels Zimmer setzten, dort noch eine Geschichte lasen und ich Mattheo dann in sein Bett brachte.

„Schlaf schön, Theo-Liebling". Ich küsste seine Stirn und er umarmte mich. „Alles gute zum Geburtstag, Mom".
Erschrocken entriss ich mich seiner Umarmung. „Wa- hast du gerade?". Ich konnte den Satz nicht vollenden. Er nickte bloß und beobachtete mich dann weiter. „Du kannst also doch sprechen...". Stellte ich fest und wieder nickte er. „Wirst du das in Zukunft denn auch weiter tun?", wollte ich wissen. Er zögerte. „...denn deine Stimme ist wirklich sehr schön, Schatz", versuchte ich ihn zu ermutigen. „Okay". Es bildete sich eine Gänsehaut auf meinem Körper. Das war das schönste Geschenk. Ich küsste seine Stirn und ging aus dem Zimmer.

Als ich mich bettfertig gemacht hatte, lockte mich ein pochen aus dem Bad.

Gähnend öffnete ich das Fenster für meine Eule und gab ihr einen Keks nachdem sie mir den Brief überreichte.

Liebe Serena,

Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag. Möge dein Tag freudig sein.

Du bist eine fürsorgliche Mutter für Isobel und Mattheo.

Alles Gute und Grüße,

TR

Im Briefumschlag lag noch ein Armband drinnen. Lächelnd nahm ich es raus und legte es an mein Handgelenk. Es passte zu der Kette, die er mir mal geschenkt hatte. Der grüne Smaragd glitzerte im sanften Licht.

Ich hatte schon befürchtet, er hätte meinen Geburtstag vergessen.

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Hier ist schon das nächste Kapitel 🤭
Ich versuche heute noch eins fertig zu schreiben 💕

Eure Angel <3

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 03, 2023 ⏰

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Shadows over the Realm: The dark lords awakeningWo Geschichten leben. Entdecke jetzt