12# Die Anderen

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Während alle sich auf eine recht enge Art und Weise begrüßten, gab ich den mir unbekannten Personen nur die Hand, was auch vollkommen ausreichte, um genug Distanz zu wahren und trotzdem höflich aufzutreten. ,,Wo ist Hyungjun?", kam es verblüfft von dem Namensverwandten Hyunjin, wonach seine Frage schnell eine Antwort fand. Gerade wollte der breit grinsende Jungsu zu ein paar aufklärenden Worten ansetzen, da klingelte es erneut an der Tür. Seungmin, der natürlich direkt die Tür öffnete, schaute in ein unamüsiertes Paar Augen, wonach sofort eine Entschuldigung folgte. ,,Die beiden Arschlöcher haben mich wieder zurück in die Bahn geschubst, darum musste ich 'ne Extrarunde fahren." genervt funkelte er in die Richtung der anderen Beiden, die immer noch dumm grinsten, bevor er von einem der Beiden in das Haus gezogen wurde. ,,Jetzt wein nicht gleich. Damit ist dein Karma wieder rein.", nun musste auch Hyungjun lächeln, was die Spannung sofort ausradierte.

Damit fehlten nur noch die Mädels, die nur eine halbe Stunde später dazustießen. Mit ihrem Erscheinen war die Party eröffnet und das Saufgelage begann. Schnell hatte jeder einen Drink in der Hand, zusammengestellt von mir und Hyunjin, die für heute wohl die Barkeeper spielen würden, solange bis wir selbst unter der Theke liegen. Uns sagte die Truppe nämlich nach, dass wir am besten Getränke mischen könnten und Hyunjin hatte sogar Plan davon, wie der eine oder andere Cocktail aufgebaut ist. Darum fiel die Entscheidung der anderen nicht schwer, wer sich hauptsächlich um die Getränke kümmert. Damit war ich auch ganz zufrieden, da ich so zumindest ein bisschen Kontrolle darüber hatte, wer wie viel trinkt. Denn, wie sollte es auch anders sein, neigte klein Ji dazu völlig zu übertreiben. Schon beim ersten Glas fing er an sich aufzuspielen und zu meinen, dass ich ruhig mehr Schuss reinhauen könnte. Überreden ließ ich mich dazu jedoch nicht, da wir immerhin genug Zeit haben, um uns abzuschießen. Das bedarf keiner Eile.

Also bekam Jisung ein eher leichtes Getränk, obwohl in sein Gesicht die Enttäuschung großgeschrieben war. Ich hingegen konnte mir nun mit bestem Gewissen selbst etwas einschütten, wonach ich mich zu der kleinen Gruppe in den Wohnbereich setzte. Dort fand schon ein reges Gespräch über alle möglichen Themen statt. Die meiste Zeit wurden dabei Geschichten aus der eigenen Schule erzählt und ausgetauscht, wie es gerade so im Leben läuft. Begleitet wurden unsere Stimmen von anderen Fremden, die durch Musikboxen für eine gute Stimmung sorgten. Zumindest bei den meisten von uns.

Mir fiel der Anschluss an die Neuen etwas schwer, da ich bei vielen Dingen nicht mitreden konnte. Mein Leben ist nicht so aufregend und damit nicht so viele Worte wert, wie das der anderen und davon abgesehen kann ich auch nicht in gemeinsamen Erinnerungen schwelgen, weil ich nun mal der Neue bin. Mein Part war also die stumme Partei zu spielen. Ansich etwas, mit dem ich kaum ein Problem habe, was heute etwas anders ist. Ich wollte so gern mit Jisung reden, wusste aber einfach nicht, wie ich mich einbringen soll, während er großen Spaß an der Unterhaltung hatte. Verübeln konnte ich es ihm nicht, immerhin sieht Ji seine anderen Freunde nicht alle Tage. Trotzdem störte es mich ein wenig, was ich aber für mich behielt und versuchte so gut es geht zu verstecken. Stattdessen sollte ich mich für ihn zu freuen. Für klein Ji, der es sonst mit Kontakten etwas schwerer hat. Mit Mühe riss ich mich also so gut es ging zusammen und lächelte immer dann, wenn jemand zufällig zu mir schaute.

Den Schein waren konnte ich schon immer gut.

,,Was ist eigentlich mit dir?, es war Gunil, der mich plötzlich ansprach, was mich direkt unruhig werden ließ. In den letzten paar Minuten war ich so in Gedanken versunken, dass ich nicht zugehört hatte und somit nicht wusste worum es ging. Außerdem hörte ich aus der Frage raus, dass etwas nicht mit mir stimmen würde, was mich verwundert die Augenbrauen zusammenziehen ließ. ,,Na, wie du Seungmin kennengelernt hast.", verständlich nickte ich und gab ein leises "ahh" von mir, bevor ich kurz und knapp erklärte, dass ich ihn durch Jisung kennen würde. Damit war das Gespräch allerdings nicht vorbei. Er wollte mehr über mich wissen und setzte sich sogar direkt neben mich, weil die Musik die Hälfte meiner Worte verschlang. Nun hatte ich einen zweiten Sitznachbarn, der mich mit Fragen regelrecht bombardierte. Erst war ich davon schon fast genervt, was ich im weiteren Werdegang lernte zu genießen. Er war wirklich freundlich und witzig, wobei eine Eigenschaft besonders hervorstach.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 18, 2023 ⏰

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