24. Gone (for Good)

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Spoilerwarnung!
Buch: Sharks Love Blood (The darkest Trenches)
Zeit: 12.08.2016
Pov. Joel

„Schau mich an Prinsessa.", meine Stimme erscheint in diesem Moment stark, doch wenn ich ehrlich bin, ist sie kurz davor in sich zusammen zu brechen. Sanft liegt mein Finger unter ihrem Kinn und hebt dieses so hoch, dass sie mir in die Augen schaut. Im ersten Moment kämpft sie noch dagegen an, doch ich gebe nicht auf. „Bitte Hilja.", flüstere ich erneut und schaffe es dieses Mal unsere Augen sich treffen zu lassen. Nur vorsichtig lässt sie den Augenkontakt zu.

In ihren Augen sehe ich die Trauer. Zwar weint sie nicht, aber das glasige in den hellblauen Augen sagt mir genau, wie schwer ihr dieser Moment fällt. Langsam beginne auch ich zu spüren, wie sich mein gesamter Köper gegen die bevorstehenden Momente wehrt, wie sehr ich mich jetzt schon für alles verfluche, was ich nicht gesagt habe und was ich noch tun werde. Schon jetzt zerstört es mich innerlich. Beinahe so sehr, dass ich alles wieder über den Haufen schmeißen möchte.

Jede einzelne Idee, die ich in meinem Kopf mir zusammen gereimt habe um nicht von dem Herzschmerz betroffen zu sein, wenn ich wieder in Finnland bin. So oft habe ich sie verworfen, doch irgendwie wieder aufgesammelt. Die letzten Tage waren ein einziges Chaos in meinem Kopf und dieser Abschied macht das Ganze nicht gerade besser. Wohl eher ist er der Höhepunkt des Chaos.

Ein leises Schluchzen entweicht aus Hiljas Mund, was sie beinahe wieder dazu bringt den Augenkontakt abzubrechen, doch das lasse ich nicht zu. „Ich will nicht, dass du gehst. Ich weiß, wir sind das gefühlt hundert Mal durchgegangen und ich in meinem Kopf bestimmt tausend Mal. Immer habe ich gedacht, dass ich mich darauf vorbereiten kann, aber jetzt? Jetzt ist es soweit und ich fühl mich weniger als unvorbereitet.", schluchzt sie leise. Ohne jegliche Sekunde zu vergeuden, lege ich meine Hände an ihren Nacken und streiche mit meinem Daumen über ihre Wangen. Sanft lasse ich meine Stirn an der ihren ruhen und schließe so, wie sie es auch tut, meine Augen.

So nah wie wir in diesem Moment ist und ich mit jedem Atemzug ihren süßen Duft einatme, genauso möchte ich am liebsten versteinern, damit wir niemals getrennt werden können. Ich möchte meine Lippen auf ihren liegen zu haben und sie nie wieder von diesen nehmen. Nur damit ich nicht mehr dieses Chaos in meinem Kopf haben muss.

Unsere Atem verschmelzen miteinander, wie sie es so oft in den letzten Wochen getan haben. Meist haben wir uns in genau diesen Augenblicken geküsst, was das Bedürfnis danach nur noch größer werden lässt. „Hilja, ich werde das hier alles niemals vergessen okay? Egal was passiert, egal, wann wir uns das nächste Mal sehen, ob es nun nur in ein paar Wochen ist oder ob sogar Monate vergehen werden. Niemals, werde ich diesen Sommer jemals vergessen. Dieses Festival und die Wochen danach. Dich. Ich werde nicht zulassen, dass du aus meinen Gedanken verschwindest. Bitte vergiss du mich auch nicht. Du weißt, was ich dir gegenüber empfinde. Das was ich dir gesagt habe, jedes Wort stimmt. Das alles macht mich Angst – das kann ich nicht bestreiten – aber nur zu wissen, dass du mich alleine mit deiner Anwesenheit beruhigen kannst. Es lässt mich durchatmen und nimmt mir diese Angst vor meinen Gefühlen. Ich wurde einmal schon gebrochen. Ich weiß, wie sich so etwas anfühlt, also bitte höre mir jetzt gut zu. Egal wie weit wir auseinander sind. Wie groß die Entfernung zwischen uns ist oder wie lange wir uns nicht erreichen können. Egal, was zwischen uns steht. Warte ab. Warte auf mich, denn ich werde dich niemals aus meinen Gedanken bekommen. Du hast einen Platz in meinem Herz und dann ist es egal, wie das hier in nächster Zeit ausgeht, du hast mein Herz. Du hattest es vom ersten Mal, an dem ich dich gesehen habe.", meine Worte gehen mir leichter über die Lippen, als ich es erwartet habe.

So oft schon bin ich die Worte in meinem Kopf durchgegangen und habe gehofft, dass ich sie im richtigen Moment aussprechen kann. Alles, was ich jetzt hoffe ist, dass Hilja diese Worte so versteht, wie ich sie mir ausgelegt habe. Sie haben einen noch größeren Hintergrund, als man sowieso schon denkt. So viel sagen sie über meine Gedanken aus. Über die Ideen, die mir gekommen waren. Über die Zukunft. Und zwar nicht irgendeine Zukunft, sondern unsere. Die von Hilja und mir.

Adventskalender 2023 [Joel Hokka FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt