capitolo dose

139 8 2
                                    

Ich sah ihn schockiert an und setzte mich nach ein paar Sekunden wieder gerade hin. Scheiße, Elenor. Wo bist du hier nur herein geratet, sagte ich in Gedanken zu mir selbst. Warum war ich nicht einfach vor ihm weggerannt? Warum, Elenor? Scheiße. Hoffentlich machte der Typ nur Scherze und würde Noah nicht sagen, dass er mich in Ruhe lassen solle. Ohne ihn konnte ich nicht mehr leben. Was sollte ich dann tun? Da könnte ich mir auch gleich die Kugel geben.

Nach ein paar Minuten spürte ich, dass er mich beobachtete. "Was?", kam es dann genervter aus meinem Mund, als eigentlich geplant. Aber er hatte es mit Sicherheit verdient. Er hatte mich schließlich einfach mitgenommen. "Merda. Wenn ich dich ansehe und du so genervt bist, dann wird meine Hose immer enger. Willst du mich erlösen?", wollte der Typ ernsthaft wissen. Der hatte wohl zu viel am Leim geschnüffelt. Aber irgendwie gab mir der Alkohol Selbstbewusstsein. Auch wenn ich wusste, dass es eine dumme Idee war, denn er war ein fremder für mich. Vielleicht gefiel ihm meine Antwort aber auch nicht und er ließ mich endlich aus dem Auto. "Das kostet aber. ", sagte ich also so selbstsicher wie mir nur möglich. Erstaunt sah er mich an. "Wie viel?" Dachte er wirklich, ich würde so etwas tun? "Mal sehen. Je nachdem, ob ich auch auf meine Kosten komme. Nur blasen werde ich nicht." Damit hätte ich ihm direkt den Wind aus den Segeln genommen. Tja. Pech gehabt. "Glaub mir. Du wirst mir danach Geld bieten, nur damit ich dich beachte." Mir entwich ein Lachen. Der Typ war mehr als nur überzeugt von sich. Aber gleich werde ich gehen, mir ein Taxi rufen und nach Hause fahren. Dann kann ich das mit Noah klären, auch wenn ich Angst vor dem Gespräch habe, hat mir meine neue Bekanntschaft etwas davon genommen.

Vor einem großen Tor hielt er an und ich wollte aussteigen. Ich öffnete die Tür und bevor ich den ersten Fuß aus dem Auto nehmen konnte, hielt mich der Typ am Arm fest und befahl mir sitzen zu bleiben und die Tür wieder zu schließen. "Ich möchte jetzt aber gehen. ", informierte ich ihn, aber er ignorierte mich. Widerwillig setzte ich mich wieder richtig hin und schloss die Tür. Als das Tor sich dann öffnete, fuhr er weiter und vor uns befand sich ein riesiges Anwesen. Wir fuhren über einen asphaltierten Weg, auf das Haus zu. Rechts und links waren Blume und andere Gewächse gepflanzt worden, dahinter kamen große Rasenflächen. Am Ende des Weges, befand sich eine Art Kreisverkehr, in dessen Mitte ein Springbrunnen stand. "Wo fährst du hin?" Wie automatisch, kamen die Worte aus meinem Mund, als er rechts in eine kleinere Auffahrt fuhr und dann vor einem Garagentor hielt. Jetzt hatte sich meine Frage erübrigt. Er fuhr in die Garage.

"Komm. ", kam es von ihm und dann stieg er einfach aus. Wohin sollte ich mitkommen? Was wollte er von mir? Dachte er jetzt, ich würde ihm einen blasen? Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, öffnete er meine Tür und bot mir seine Hand an. Erst zögerte ich, dann nahm ich sie an und stieg aus dem Auto. Als ich stand, ließ er sie sofort wieder los, schloss die Tür und ging mit schnellen Schritten auf eine Tür zu. Wieder zögerte ich und überlegte, ob ich nicht einfach gehen sollte, aber er hatte gesagt, ich solle mitkommen? Vielleicht meinte er aber auch, dass ich nur aus dem Auto kommen sollte und dann nach Hause dürfe.

Plötzlich blieb er stehen und drehte sich wie in Zeitlupe um. "Kommst du jetzt?", wollte er leicht gereizt wissen. Nein, wollte ich sagen. Er hatte mich einfach mitgenommen und wollte jetzt, dass ich mit ihm in dieses Haus ging? Nein, Mr namenlos. "Ich kenne dich nicht, also werde ich jetzt gehen." Und das tat ich dann auch. Ich ging in die Richtung, aus der wir kamen. Allein um aus dieser Garage wieder herauszukommen, musste ich gefühlt Kilometer weit lauf, aber wenigstens könnte ich mir seine schönen Autos ansehen. Nach dem zweiten Auto, an dem ich vorbeigegangen war, hielt mich jemand am Arm fest und drehte mich zu sich um. Ich sah direkt in die dunklen Augen von ihm. Er sah mich wütend an und ich bekam Angst. Aber er konnte mich ja nicht dazu zwingen, mitzukommen. Doch bevor ich den nächsten Gedanken fassen konnte. Lag ich auf seiner Schulter und wurde wieder in die andere Richtung getragen. "Ich will nach Hause!", schrie ich protestierend. Er aber ignorierte mich wieder einfach und ging weiter. Ich wollte erneut etwas sagen, aber wurde unterbrochen. Mit der flachen Hand gab er mir einen Klaps auf den Hintern und ich konnte erst einmal nicht mehr reden.

without himWo Geschichten leben. Entdecke jetzt