Kapitel 9

27 6 0
                                    


Einige Wochen ging es so weiter. Hicks kam und ging, wie er gerade Zeit hatte, während ich mir während seiner Abwesenheit mit Fischen und Flugtraining Ablenkung verschaffte. Ich fühlte mich endlich richtig glücklich.

Doch eines Abends kam Hicks mit einem großen Korb auf dem Rücken in den Krater geklettert. Ich lag gerade am anderen Ende hinter einem Felsen und bemerkte ihn daher nicht sofort. „Weg. Wir müssen weg. Sieht so aus als würden wir zwei eine kleine Reise unternehmen... für immer", hörte ich ihn plötzlich sagen. Vorsichtig kam ich hinter dem Felsen hervor. Das kann doch nicht sein Ernst sein, oder? Was ist denn passiert, dass wir weg müssen? schoss es mir durch den Kopf. Doch ehe ich bei Hicks ankam, nahm ich auf einmal einen fremden Geruch wahr. Hicks schien es auch zu bemerken, er drehte sich um und... „Astrid! Was machst du denn hier?" Astrid? Ist das ihr Name? Jedenfalls fing diese Astrid jetzt auch an zu reden. „Ich will wissen, was hier los ist. Keiner wird von heute auf morgen so gut wie du. Und schon gar nicht du. Also, was ist, trainierst du etwa heimlich?" „Ich trainieren? Ich..." „Und was bitte ist das?" fragte sie nun, während sie Hicks an seinem Anzug packte. Das gefiel mir wirklich nicht. „Ich weiß, das sieht ziemlich verdächtig aus, aber das, das..." weiter kam er nicht, da sie ihn zu Boden schubste und ein Stück weiter lief. Hicks rappelte sich auf und lief ihr schnell hinterher. „Schon gut, schon gut Schluss mit den Lügen. Ich hab... Anzüge gebastelt. Okay, du hast mich erwischt, wird Zeit, dass es alle erfahren. Schlepp mich zurück, na los, nun mach schon... aua, warum tust du das?"  beendete er seinen Satz, da sie seinen Arm verdrehte und ihn erneut auf den Boden schickte. „Das ist für deine Lügen", meinte sie, während sie nach ihm trat. „Und das, ist für alles andere." Sie haute ihm den Griff ihrer Axt auf den Kopf. Also, das wurde mir jetzt wirklich zu bunt. Sie konnte doch meinen Hicks nicht so behandeln! Knurrend kam ich nun direkt auf das Mädchen zu. „Oh Mann", murmelte Hicks. Diese Astrid warf sich auf ihn drauf, was sie damit bezweckte war mir nicht ganz klar. Im nächsten Moment sprang sie auch wieder auf und schrie „Lauf, Lauf!" Sie hob ihre Axt noch ein Stück höher und lief auf mich zu. Mut hatte sie, das musste ich ihr lassen. Doch bevor sie mich erreichte wurde sie von Hicks zu Boden geworfen, welcher mir seine Hand entgegenstreckte und „alles okay, alles okay" sagte. „Sie ist eine Freundin", erklärte er mir. Sehr nett ist die aber nicht dachte ich, während ich mich ein bisschen beruhigte. „Du erschreckst ihn", sagte er nun zu Astrid. „Ich erschrecke ihn?" fragte sie und klang dabei etwas fassungslos. „Wer ist er?" schob sie dann hinterher. „Äh, Astrid - Ohnezahn. Ohnezahn - Astrid", stellte er uns schnell vor. Ich fauchte um ihm zu zeigen, was ich von seiner Freundin hielt. Sie sah uns nochmal ungläubig an, dann drehte sie sich um und rannte davon. „De de  de, das war's dann" meinte Hicks. Ich drehte mich um und wollte schon gehen. „Hey hey hey hey hey, wo willst du hin?" Ich seufzte innerlich. Sekunden später waren wir in der Luft.

Der letzte Nachtschatten - pausiertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt