Hide & Seek - Draco Malfoy

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Genervt, nachdenklich und doch erneut schuldbewusst betrat ich schließlich dieses elendige Zelt; erschrak, als es wesentlich kleiner war, als ich es vermutet hatte. Ich weiß nicht was ich vermutet hatte, doch das war es nicht. Es war bloß ein kleines Bett; und ein Tisch mit einer Öllampe. Ein Stuhl; daneben seine Tasche.

,,Hast du dich wieder beruhigt?" nörgelte Draco, als er mir nachkam; er meine Blut wieder zum kochen brachte. 
,,Das hier ist dein Zelt?" hakte ich irritiert nach; wrang meine nassen Haare aus. Der erste Kopfschmerz durchzog meine Schläfen.

,,Was hast du erwartet? Einen Palast und einen Privatkoch etwa?" 
,,Witzig." grinste ich ironisch; wendete mich von ihm ab. ,,Als talentierter Todesser hätte ich tatsächlich mehr Komfort erwartet, als-" ich sah wieder durch das kleine Zelt. ,,-das."

,,Deine Mutter hat wirklich einiges falsch gemacht mit dir." spottete er, als ich wütend auf ihn zuging. ,,Blaise hatte mehr Manieren; scheint, als wäre er das Lieblingskind gewesen."
,,Lass meine Mutter aus dem Spiel!" ermahnte ich aufgebracht. ,,Halt deinen Mund, Malfoy. Ich warne dich."

Er begann bloß zu schmunzeln; diese Arroganz machte sich wieder in seinen Augen breit. Wie sehr verabscheute ich diesen Schimmer in seinem Blaugrau. Beinah wie das Glitzern der Sterne bei Nacht.

,,Schon gut, Kleine." witzelte; begann sein Hemd aufzuknöpfen.
,,Wow, wow; wow." platze es aus mir heraus. ,,Was soll das bitte werden?"
,,Wegen dir bin ich komplett nass." erklärte er genervt. ,,Ich habe warme Kleidung in meiner Tasche; wenn du mich nett darum bittest, gebe ich dir gerne etwas ab."
,,Vergiss es." antwortete ich prompt; ignorierte die eisige Kälte die sich um meinen Körper hüllte.

,,Du hast damals geleugnet, dass du dich in diesen Weasley verliebt hast." sprach er weiter; vollkommen zusammenhanglos. Er ging zu seiner Tasche; kramte nach Kleidung. ,,Du konntest damals schon nicht lügen; und auch heute nicht. Bevor mich das Klappern deiner Zähne die ganze Nacht wach hält; hier." sagte er und reichte mir einen Pullover; eine warme Hose. 

,,Ich war nicht in ihn verliebt." leugnete ich; nahm die Kleidung gestresst an. 
,,Lüge." raunte er schnaufend. 
,,Ich hatte nichts mit den Weasleys zu tun."
,,Lüge." wiederholte er; sah mich durchdringend an. ,,Geht das jetzt die ganze Nacht so oder bist du endlich ein gutes Mädchen und ziehst dich um?"

Für einen kurzen Augenblick sagte niemand etwas; wir sahen uns bloß an. Wir standen uns gegenüber; in diesem winzigen Zelt, in dem warmen Licht des kleinen Feuers. Wir konnten den Wind draußen wahrnehmen; das Knistern des Lagerfeuers. Es war, als könnte ich die Wassertropfen hören, die sich ihren Weg an unserer Kleidung hinunter zum Boden erkämpften. Es war eigenartig. 

,,Also-" fuhr ich nach einer unangenehmen Stille fort; sah mich nachdenklich um. ,,-ich muss mich umziehen."
,,Du magst es mir nicht glauben, aber ich auch." hing er an; begann erneut damit sein Hemd aufzuknöpfen. Sofort drehte ich mich mit meinem Rücken zu ihm; presste mir die Hand gegen die Stirn.

,,Noch nie alleine mit einem Jungen gewesen? Wirklich entzückend diese Unsicherheit." witzelte er lachend; ich ignorierte ihn. ,,Du solltest dich besser umziehen; deine Lippen sind schon ganz blau."
,,Mir ist nicht kalt-"
,,-lüg mich nicht an." fiel er mir ins Wort, als sein Hemd zu Boden fiel.

,,Es ist erbärmlich dir dabei zusehen zu müssen. Du zitterst bereits." sprach er weiter; kam wenige Sekunden später auf mich zu. ,,Du kannst dich umdrehen, Angsthase. Alles was du gerne sehen würdest ist bedeckt." zwinkerte er; ich drehte mich vorsichtig zu ihm um.

,,Das einzige was mich umbringen würde, wäre dein Anblick, Malfoy. Erschlagen von dieser Arroganz." nörgelte ich mit einem Augenrollen. ,,Worauf wartest du noch? Dreh dich um." forderte ich streng; am ganzen Körper zitternd. 
,,Nur weil du nicht zugucken wolltest soll ich nun darauf verzichten?" grinste er; ich warf ihm meine nassen Schuhe entgegen.