15 Talk plain 2/2

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>Damon?< Er sieht kurz fragend zu mir, dann hält er an einer roten Ampel. Wir sind fertig bei Amelie, auf dem Weg nach Hause. Mister Le Claire wollte gegen zehn Uhr nach Hause kommen, darum sind wir eine gute halbe Stunde vorher gegangen. Natürlich weiß Amelie Bescheid, dass es wichtig ist, ihm nichts von Damon zu erzählen, zumindest nicht mehr, als er so schon weiß. Wir haben aber entschieden, dass sie dafür keinen genauen Grund braucht.

>Was ist?< Er mustert mein Gesicht, dann wandert sein Blick zu meinen Händen, welche ich zwischen meinen Beinen eingeklemmt habe. Ich brauche heute definitiv Sex. Wir waren volle drei Stunden bei Amelie, es ging die ganze Zeit um Lust und wenn ich nicht aufpasse, artet das wieder vollkommen aus. Das ist tatsächlich aber nichts, was ich will. Natürlich will ich mich uneingeschränkt ausleben, Spaß haben, aber ganz ohne Grenzen geht das nicht. Zwar habe ich da nicht viele Grenzen, aber selbst die überschreite ich aktuell viel zu oft und das nicht einmal bewusst. Ohne Kontrolle ist so ein Leben tatsächlich gefährlich und ich will nicht wegen ein bisschen Spaß am Ende allein in meinem Bett liegen und schwanger oder krank sein. Das kann ich mit achtzig oder neunzig immer noch, aber vorzugsweise nicht wegen AIDS oder etwas, das sich einfach sehr leicht vermeiden lassen würde.

>Ich weiß wirklich nicht, ob du überhaupt noch Lust hast, oder kannst, aber ich brauche heute noch Sex. Aber so richtig wählerisch bin ich bei so viel Lust nicht mehr und das könnte eher nicht so gut enden.< Er schmunzelt, fährt weiter, als es wieder grün wird.

>Ich habe dir doch schon Mal gesagt, dass ich für dich immer hart bin. Selbst, wenn nicht, kümmere ich mich auf jeden Fall sehr gern um dich, sobald wir bei mir sind.<

>Nicht bei dir.< Er wirkt verwirrt, muss sich aber auf die Straße konzentrieren. Wenn ich Raphael heute noch einmal begegne, passiert genau das, was ich gerade vermeiden will. Das wird vermutlich nicht immer so sein, aber jetzt gerade wäre das einfach nur die schlechteste Lösung. >Ich möchte das jetzt nicht erklären, aber können wir auch in ein Hotel gehen?<

>Na klar<, meint er ohne zu zögern, deutet auf sein Handy in der Mittelkonsole. >Kennst du eines, wo wir hingehen können, oder willst du nachsehen?< Tatsächlich kenne ich sogar ein paar in der Nähe.

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Seine Berührungen sind sanft, genau wie seine Küsse. Wir haben uns das erstbeste Hotelzimmer genommen, mit einem Doppelbett. Es ist nicht sonderlich luxuriös, aber für unsere Zwecke vollkommen ausreichend. Ich habe nie verstanden, warum man für ein Stand eine Penthouse Sweet buchen sollte, obwohl darauf tatsächlich schon mal ein Kerl bestanden hat. Vermutlich wollte er einfach nur angeben, aber der Sex war gut, also war es mir am Ende egal.

>Wäre es okay, wenn wir heute-<

>Sophie<, unterbricht er mich leise, streicht mir eine Strähne aus der Stirn. >Das zwischen uns ist ein geben und nehmen auf Augenhöhe. Meistens mache ich einfach, worauf ich Lust habe und fertig. Wenn du mal einen speziellen Wunsch hast, gibt es keinen Grund nachzufragen. Sag oder zeig mir einfach, was du jetzt gerade brauchst.< Er hat Recht, aber so langsam habe ich das Gefühl, dass wir beide uns zu nahe kommen. Ich habe selten mehrmals mit denselben Männern Sex und genau diese Situation hier ist der Grund dafür. Er ist nicht mehr nur ein Fremder, für den ich die Beine breit mache. Wir achten aufeinander, lernen uns kennen und wenn ich nicht aufpasse kann auch das zu viel werden. Damon ist leider auch noch ein sehr guter Kandidat dafür, weil er so ein unglaublich netter und rücksichtsvoller Mann ist.

Das schreckt mich tatsächlich etwas ab, dabei sollte es doch immer nur um Sex gehen. Für etwas anderes haben wir uns nie getroffen. Wir wollten beide nicht das Gefühlt haben, nur ausgenutzt zu werden, aber das hier ist doch mehr, als ich wollte. Mehr, als ich eingeplant habe.

Zu dritt_recover (FSK18)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt