Ich merkte wie meine Beine nach gaben und ich zusammen sackte.
Es fühlte sich so an als wären Stunden vergangen, aber dabei waren es wahrscheinlich nur Minuten in der ich auf den Boden saß und noch viel zu geschockt war um zu reagieren.
Die Frau vom Jugendamt kniete sich neben mich.
"Soll ich irgendwen für dich anrufen?"Michelle, fiel mir als erstes ein.
"M-Michelle." Ich reichte ihr nur mein Handy.
Die Polizistin kniete sich nun vor mir und reichte ihre Karte. "Wenn irgendwas ist und du jemanden zum reden brauchst, ruf mich einfach an."
Ich nahm ihre Karte an.Als die Polizisten das Haus verließen und Frau Dorn noch immer in der Küche war um Michelle anzurufen, fühlte ich mich so alleine wie noch nie.
Erst jetzt fing ich an alles zu realisieren und es liefen Tränen über meine Wangen bis ich mich auf den Boden zusammen krümmte und heulte.
Warum sie? Meine Mutter hat es verdient zu leben! Sie hat so hart gearbeitet um mir ein tolles Leben zu ermöglichen, dass sie nie hatte. Sie hätte alles für mich getan.***
Es sind mittlerweile zwei Woche vergangen seit dem Tod meiner Mutter.
Ich bin bei Michelles Familie untergekommen, die vorübergehend das Sorgerecht für mich hatten. Sie sind sehr liebevoll zu mir und lassen mir meine Zeit zum trauern.
Die Beerdigung fand vor einer Woche statt, die freundlicher Weise Lena und Ben, Michelles Eltern, bezahlt hatten."Angie?" hörte ich jemanden sagen und sah hoch - Es war Michelle.
Sie kam zu mir und umarmte mich feste."Frau Dorn ist da."
Ich nickte und folgte ihr ins Wohnzimmer, wo Frau Dorn wartete."Hallo, Angelina!"
"Hallo."
"Ich würde gerne ein paar Dinge mit dir bereden."
Michelle verließ den Raum und nun waren wir alleine.
"Also... Wie du vielleicht weiß, musst du einen festen Wohnsitz haben. Michelle und ihre Familie sind nur ein Übergang. Weist du eigentlich etwas über dein Vater?"
"Nein, nicht viel."
"Also, laut den Akten hat dein Vater weiterhin das Sorgerecht, bzw. hat es ein paar Jahre nach deiner Geburt bekommen."
Ich sah sie fragend an.
"Das heißt, dass wir deinen Vater kontaktieren müssen und du zu ihn musst."
"Was?!" Ich sah Frau Dorn geschockt an. "Ich kenne ihn doch noch nicht mal richtig, Geschweige denn weiß wo er wohnt."
"Dein Vater wohnt mit seiner Lebensgefährtin in Kalifornien, USA."
"BITTE WAS?" Kalifornien? Ernsthaft?
"K-Kann ich nicht einfach hier bleiben?""Tut mir leid. So sind die Gesetze."
"A-aber, dann werde ich ja jeden und alles verlassen müssen." stellte ich fest.
Frau Dorn kam auf mich zu und strich mir über den Arm.
"Es tut mir wirklich leid, aber ich kann nichts dagegen ändern."
Ich nickte nur.
"Du hast 5 Tage Zeit um dich zu verabschieden und deine Sachen zu packen... Es tut mir wirklich leid."Frau Dorn stand auf und verabschiedete sich, woraufhin sie ging.
***
Heute war es so weit.
Heute würde für mich ein neues Leben anfangen. Dafür musste ich mein altes hinter mir lassen.
Ob ich das möchte?
Nein. Ich verlasse nicht nur meine gewohnte Umgebung und meine einzige Freundin, sondern auch meine Mutter.
Bei diesem Gedanken kamen mir wieder die Tränen.
Michelle bemerkte dies und umarmte mich.
"Wir werden in Kontakt bleiben! Vor allem werden wir uns um das Grab deiner Mutter kümmern.""Danke. Für alles! Ich weiß nicht womit ich dich verdient habe."
Michelle drückte mich noch mal feste und ließ mich zögernd los.
Auch von ihren Eltern verabschiedete ich mich und bedankte mich, bevor ich mit meinem Handgepäck durch die Kontrolle ging.***
Der Flug verlief, meiner Meinung nach, viel zu langsam.
Die ganze Zeit über war ich sehr nervös gewesen und hätte am liebsten den Piloten gebeten wieder zurück zu fliegen.Jede Sekunde in der wir tiefer flogen um zur Laden anzutreten, wurde ich nervöser und nervöser.
Schließlich landete das Flugzeug und kurze Zeit später verließ ich das Flugzeug.
Total nervös und wackelig auf den Beinen, musste ich nochmal durch eine Kontrolle, die viel schärfer war, als in Deutschland.
Durch ein Elektronisches Gerät wurden meine Fingerabdrücke genommen und ein Foto von mir gemacht.Zuletzt lief ich zum Gepäckband um mein Koffer zu holen.
Bitte lieber Koffer, komm als letztes.
Zu meinem Pech befand sich mein Koffer bereits auf dem Band. Also nahm ich es herunter.
Nun stand ich da.
Sollte ich wirklich gehen?
Du hast keine andere Wahl, sagte mir eine Stimme im Kopf.
Ja, dass stimmt, aber vielleicht ist das alles hier einfach nur ein schlechter Traum?
Jaja... Träum weiterIch merkte, dass ich nicht drumherum kam und diese Situation nicht umgehen konnte.
Also nahm ich mein Koffer und schob ihn hinter mir her.
Ich lief durch die Tür, die zurück zur Halle führte und dann erkannte ich ihn.
Er sah so aus wie auf den Bildern, die mir meine Mutter gezeigt hatte - Mein Vater.

DU LIEST GERADE
My new live
Teen FictionAngie führt ein normales Leben. Sie lebt mit ihrer alleinerziehende Mutter in Deutschland. Ihr Vater? Den kennt sie nur von Fotos und Erzählungen ihrer Mutter, doch dies änderte sich schnell. Nicht nur das - sie muss ein neues Leben anfangen was sic...