Wenn sie es jemandem erzählt hätte, hätte man ihr sowieso nicht geglaubt. Es klang ja auch wirklich unglaubwürdig. Warum sie sich nicht wehrte? Es würde die Situation nur noch verschlimmern. Er würde direkt zu ihren Eltern rennen und denen irgendwas erzählen. Natürlich würden sie Lucas glauben. Kira hatte quasi keine Chance. So ließ sie es über sich ergehen. "Machst du mir jetzt was?" fauchte Lucas nach einigen Minuten. Sie wollte nicht mehr geschlagen werden und so machte sie ihm was zu essen.
Sie stand gerade in der Küche um zu kochen, als die Tür aufging und ihr Vater rein kam. "Schon wieder nichts gemacht? Muss ich mich schon wieder um den ganzen Haushalt kümmern? Kira, wofür bist du eigentlich so früh zu Hause, wenn du eh nur den ganzen Tag faul rumsitzt?" brüllte er. "Ich hab gestern das ganze Haus geputzt", meinte Kira, "Außerdem kann Lucas doch auch mal mit anpacken..." Ihr Vater guckte sie wütend an. "Dein Bruder macht schon mehr als du! Sieh zu, dass du deine Aufgaben erledigst!", schnauzte er sie an. Ungläubig guckte sie ihren Vater an. "Ist es meine Aufgabe den Haushalt zu schmeißen?", fragte sie,"Gehört es zu meinen Aufgaben meinen Bruder zu bekochen und ihm alles hinterher zu tragen? Ich glaube nicht!" Kira war außer sich. "Du denkst doch nur an dich", gab ihr Vater zurück,"Wann machst du schonmal was für Lucas? Der arme Junge ist mit dem Haushalt völlig überfordert, nähmlich weil du nichts machst!" Jetzt reichte es Kira endgültig. Sie verlor ihre Beherrschung vollkommen. "Der arme Junge?! Du weißt garnicht was bei dem im Kopf vorgeht! Er ist krank...Lucas ist nen verdammter Psycho! Und ganz im Ernst bei dieser Familie mach ich ihm da auch keinen Vorwurf... Hier geht eh alles den Bach runter!", schrie sie ihren Vater an. "Jetzt reicht es mir aber, Fräulein!", brüllte ihr Vater sie an,"Du gehst jetzt augenblicklich hoch auf dein Zimmer. Ich will dich heute nicht mehr sehen!" Mit Tränen in den Augen rannte Kira die Treppe zu ihrem Zimmer hoch und schloss sich in ihrem Zimmer ein.