I.4

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Ich möchte mich noch mal recht herzlich für die Inspiration für dieses Kapitel bedanken. Einfach irre, was es für tolerante und scharfsinnige Menschen innerhalb eines Fandoms von einem queeren Ship gibt 🤗❤️
   

„Meine Neffen haben in ihr' Podcast über unser Stillen geredet!

Mark starrte ihn jetzt genauso fassungslos an – vom Rest bekam Paddy nicht mehr viel mit. Er griff sich fahrig in seine Haare und sprang einfach auf, um durchs Zimmer zum Fenster zu laufen – so weit wie er in den sonnigen Morgenhimmel sehen konnte, wurde dieses erdrückende Gefühl in seiner Brust nur noch schlimmer. Immer wieder raufte er sich seine Haare und schüttelte seinen Kopf und das auch so lange, bis sich Marks Hand auf seine Schulter legte.

„Was haben die genau gesagt?“, fragte Mark lediglich ruhig, aber es überforderte ihn nur noch mehr. Er hatte einfach keine Nerven dafür, nachdem sie gefühlt die ganze Nacht wieder wach gewesen waren.

„Äh ...“, bekam Paddy auch nur gestammelt.

„Komm, atme erst mal durch, ja“, dirigierte Mark ihn zu sich herum und wollte anscheinend mit ihm lautstark ein- und ausatmen – aber Paddy musste sich einfach an ihn pressen. Seine Arme schlang er um Marks breiten Oberkörper und verzog an seiner Brust sein ganzes Gesicht – bevor er weinen konnte, ließ Enyas Schreien Mark nur auf der Stelle wegrucken. Wirklich weit trat er aber auch nicht von ihm weg. „Kannst du sie nehmen? Bring die Papiere dann eben weg ...“

„Okay ...“, krächzte Paddy. Aber fangen tat er sich nur halbwegs, als er seine Hände unter ihren kleinen Körper legte. Ganz sachte nahm er ihre Tochter an sich und da übermannte ihn eh wieder zu viel, so wie sie sich wie ein Päckchen zusammenkrümmte. Auch wenn sie sich nicht ganz so schnell beruhigen ließ wie bei Mark. Aber je länger er hier mit ihr durchs Zimmer ging und die Melodie von ihrem Gluckenlied summte, desto ruhiger wurde Enya.

„Michelle played you this all day long, am I right“, flüsterte er gegen ihre Härchen, küsste immer wieder ihr Köpfchen und ließ sich ganz von ihrem himmlischen Geruch vereinnahmen, bis Mark wiederkam. So richtig bemerken tat Paddy ihn auch erst, als er an ihn herantrat, eine Hand auf seine in Enyas Nacken legte und dann mit seinem Daumen immer wieder zart über ihr Bäckchen streichelte.

„Verlieb' mich ... jedes Mal 'n bisschen mehr in dich ..., dich so zu sehen, ne ...“, raunte Mark ihm zu und ließ ihn ja direkt vor sich hin schmollen. Umso schwerer war es aber auch, als Mark sein „Was haben die denn geredet?“ murmelte.

„Ja ... They talked on their podcast about us, ne“, flüsterte Paddy und versuchte wieder, sich ganz von ihrer Tochter ablenken zu lassen. Aber es wurde nur schlimmer, weil er richtig realisierte, dass jetzt die Öffentlichkeit wieder ein bisschen mehr von ihr wusste. Er setzte schon an, sie Mark zu geben, aber der machte keinerlei Anstalten, darauf einzugehen. Trotzdem blieb Mark nah bei ihm und dann hatte er auch keine andere Wahl, als durchzuatmen und fortzufahren: „They didn't use our names. But they said uncle und so ... It's obvious they talked about us.“

„Ja, aber warum?“, hakte Mark verhalten nach. „Was haben die denn genau geredet?“

„Ja ...“, haderte Paddy wieder nur, weil er nicht mal darüber nachdenken wollte. „I guess they talked about America ..., weil Joeys Sohn ja in ... in, äh, South Carolina studiert und dann ... But in a good way, I was told. They found it so cool that ... that's possible that we're doin' that. They even talked about how men can ..., äh, lactate, y'know.“

„Aha“, brummte Mark nicht sonderlich ausdrucksstark, geschweige denn irgendwie positiv beeindruckt.

„Presse, äh, berichtet schon ...“, presste Paddy hervor und hing noch sein „Speculations“ hinterher, aber das machte gerade auch nichts besser. Auch ohne seinen Namen war es klar, dass Mark und er gemeint waren.

DevianceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt