Circa ein Jahr war es her, dass ich das letzte Mal Olli genannt wurde.
„Bist du das wirklich? Ich glaub's ja nicht. Was ist denn mit dir passiert?"
Blicke, die mich in die Vergangenheit zurückversetzten, untersuchten mich. Vor mir stand Miles. Mein Exfreund. Was zum Teufel machte er hier in Monaco?
„Miles? Was machst du hier?" Er kam zu mir herüber und legte wie selbstverständlich seinen Arm um meine Schulter. In dem Moment fühlte ich mich klein und mein Selbstbewusstsein war weg. Ich konnte mich nicht dagegen wehren, dass ich mich so fühlte.
„Ich bin mit Connor und ein paar anderen hier im Urlaub. Ist natürlich ein netter Zufall, dass ich dich jetzt hier getroffen habe. Magst du mit rüber zu den anderen kommen?"
Ich starrte ihn ein wenig fassungslos an, konnte das aber nicht so richtig zeigen. Er schüchterte mich ein. Das hat er schon immer getan. Er hat alles weg gelächelt und es ignoriert, wenn mir etwas nicht passte oder es runtergespielt, wenn es mir nicht gut ging. Ich fühlte mich wie in der Zeit zurück versetzt. Es war komisch. Auf einer Seite fühlte sich alles so vertraut und auch irgendwie gut an. Auf der anderen Seite, konnte das hier nicht gut enden. So wie es ohnehin nicht gut geendet ist. Die Trennung von Miles war damals nicht so leicht. Letztendlich war es mein Befreiungsschlag. Miles hatte mich auch nach der Trennung nicht in Ruhe gelassen und es immer wieder versucht. Nicht auf seine Nachrichten zu antworten, war schwierig und blockieren brachte ich nicht übers Herz. Im Endeffekt war ich mir nie richtig sicher, ob er meinetwegen mit mir zusammen war oder wegen der Aufmerksamkeit, die ich in den Medien bekam. Für ihn war es damals selbstverständlich, dass unsere Beziehung in der Öffentlichkeit ausgetragen wird. Wehren konnte ich mich dagegen nie.
„Olli?" Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen.
„Olli?", hörte ich es aus einer Ecke neben mir rufen. „Hi Connor.", gab ich zurück. „Was machst du denn hier? Ich hab dich ja schon eine ganze Ewigkeit nicht gesehen. Komm wir müssen was zusammen trinken."
Und so endete ich an einem Tisch mit Connor, Miles und einem Haufen anderer Menschen, die ich nicht kannte.
„Das Kleid steht dir übrigens hervorragend.", flüsterte Miles mir ins Ohr. Ein kalter Schauer fuhr mit über den Rücken und direkt zupfte ich das Kleid zurecht. „Um ehrlich zu sein, ist mir ein wenig kalt. Ich würde mir gerne meine Ja je von der Garderobe holen." „Du kannst meine haben hier.", sagte Miles und legte sie mir um die Schultern. Ich hatte nichts bei mir. Ich konnte nicht einmal Lando oder die anderen um Hilfe bitten. Mein Handy lag noch bei ihnen auf dem Tisch. Wobei, ich wüsste gar nicht, ob ich wirklich nach Hilfe fragen würde.
„Wie ist es in der Formel 1 zu fahren? Ich freu mich für dich, dass dein Traum wahr geworden ist. Echt super." Miles legte seinen Arm um meine Hüfte. Ich konnte mich nicht wehren. Und das , obwohl ich das hier nicht wollte.
„Es macht super viel Spaß. Ich bin eigentlich auch mit den anderen hier. Die vermissen mich bestimmt schon. Ich sollte zurückgehen." „Ach die vermissen dich bestimmt nicht. Die sind doch sowieso alle nur auf sich fokussiert. Als ob sich da einer darum kümmert, wo du bist." Mein inneres Gefühl wollte ihn gerade schlagen. Ich wusste, dass mindestens eine Person darum kümmern würde, wo ich bin. Ich sah mich im Club um in der Hoffnung einen der Jungs zu Gesicht zu bekommen. Und tatsächlich sah ich in der Masse Charles. Er schaute sich suchend um. Ich hoffte so sehr, dass dein Blick in meine Richtung fiel. Doch Charles verschwand wieder in der Masse. Mist. Miles sagte mir immer wieder, dass er sich freute mich zu sehen und, dass er hofft, dass wir uns jetzt wieder öfter sehen. Ich hoffte das komplette Gegenteil. Wieder sah ich ein bekanntes Gesicht in der Masse. George. Bitte schau zu mir und erkenn mich. Bitte.
George sah mich an, lächelte und drehte sich um. Er holt bestimmt die anderen. Keine Minute später sah ich Lando's Gesicht und mir viel ein Stein von Herzen. Zu dritt kamen sie zu uns herüber.
„Liv hier steckst du. Wir haben dich schon vermisst.", sagte George. Ich sah in Lando's Gesicht. Er musterte Miles und mich und wie wir da saßen. „Ja sie hat sich zu uns gesetzt und würde gerne hier bleiben.", sagte Miles bestimmt. Lando sah mich an. „Ich glaub nicht. Sie hat ihre ganzen Sachen noch bei uns am Tisch und eigentlich wollte sie nur eben zur Toilette und ist dann spurlos verschwunden."
Miles stand auf und baute sich vor Lando auf. Was wird das denn jetzt für eine Szene? „Ich bin mir sicher, dass sie gerne hier bleiben möchte, oder?" Verängstigt stand ich zwischen den beiden Gruppen und sah hin und her. Ich weiß nicht, was ich tun soll. „Sieht nicht so aus.", sagte Charles. „Komm wir gehen." George nach meine Hand und zog mich zu ihnen. Plötzlich ging alles ein wenig schnell, „Ey Fass nicht mein Mädchen an.", schrie Miles, „Dein Mädchen ist sie ganz sicher nicht.", argumentierte Charles zurück. „Das sagst du.", antworte Miles pampig, holte aus und schlug Charles ins Gesicht.Ich verfiel in eine Art Schockstarre. Und bekam nicht mehr richtig mit was passiert war. Das nächste, woran ich mich erinnerte war die Tatsache, dass ich in einem kleinen Raum saß und eine Decke um meine Schultern gelegt war. Ich sah auf und sah in das Gesicht von Alex.
„Hey, alles in Ordnung?" Ich schüttelte den Kopf. Eben war alles wie in einem schlechten Film abgelaufen. Alex erzählte mir, dass Miles und seine Gruppe vor die Tür gesetzt wurden und sich der Polizei stellen mussten. Lando, George und Charles gaben Zeugenaussagen wobei sich Charles noch ärztlich untersuchen lies.
„Hier." Alex hielt mir eine Tasse hin. „Trink den Tee. Tee hilft immer. Sagt Lily zumindest immer." Ein leichtes Lächeln huschte über meine Lippen eh ich begann vom Tee zu trinken. Ich dachte an die Zeitungsartikel, die morgen reihenhaft erscheinen werden. ‚Formel 1-Fahrer prügelt sich in Club', ‚Blaues Aue bei Charles LeClerc. Was ist da passiert?' und so weiter. Ich fühlte mich schlecht. „Das ist alles meine Schuld,", gab ich leise von mir, „ohne mich, wäre das gar nicht passiert." Ich seufzte.
„Ach Quatsch wovon redest du?", sagte er. Ich sah ihn mit ernstem Block an und sagte nichts. Ich bekam kein Wort raus. Ich konnte nicht darüber reden. Ich musste es selbst erst noch verarbeiten.Einige Momente später, kamen die anderen in den Raum. „Wir können wieder an unseren Tisch. Die anderen sind weg."
Ich starrte auf den Boden. „Ich will nach Hause."
Aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, wie alle mich ansahen. „Nach Hause wird ein bisschen schwer.", sagte Charles. „Zu irgendwem nach Hause. Ich will nicht mehr hier sein. Ich will hier weg. Und ich will nicht alleine sein." Nach einer kurzen Unterhaltung, zu wem nach Hause es denn gehen wird, wurde sich auf Lando's Wohnung geeinigt, weil er alleine wohnte und Single ist. Die Ju gs holten von vorne meine Sachen und netterweise ließ und der Clubbesitzer die Hintertür als Ausgang nutzen. Ich hätte es vermutlich nicht durch die Menschenmassen geschafft.Die gesamte Autofahrt schwieg ich. Ich spürte förmlich, wie ich zwischendurch mit wehleidigenBlicken beäugt wurde. Wir war schlecht und ich hatte Kopfschmerzen vom weinen. Permanent liegen mir Tränen über mein Gesicht. Mein Make-Up konnte ich auch vergessen. Alles ist kacke.
Als wir bei Lando angekommen waren, gab mir Lando Klamotten von sich und ich verschwand im Bad. Ich musste duschen, um den ganzen Dreck von mir los zu werden.
Nach circa eine halben Stunden kam ich aus dem Badezimmer. Ein Pizzageruch schlug mir ins Gesicht und ich sah, dass die Jungs bestellt hatten.
„Wir hoffen du magst etwas von den Sachen.", sagte Lando. Ich setzte ein gequältes Lächeln auf.
„Danke.", sagte ich, „Können wir zufällig einen Film schauen? Ich würd gerne auch andere Gedanken kommen."
Vom einen auf den anderen Augenblick hatte ich die Fernbedienung in der Hand, eine Decke um mich herum und den bequemsten Platz auf der Couch. Meine Auswahl viel auf Arielle. Und die Jungs schauten einfach mit und beschwerten sich nicht. Nach und nach wurde die Pizza weniger. Genauso wie meine Energie. Und so kam es, dass ich irgendwann einschlief.
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We're Just Teammates
FanfictionEin Kribbeln durchfuhr meinen Körper. Was war das denn? Ich sah ihn an und realisierte, dass seine Wangen rosig geworden sind. „Sorry.", nuschelte er verlegen und sah schnell weg. Es fühlte sich seltsam an. Aber auch gut. Und es schien ihm genauso...