CHAPTER ONE ─── pepper imps

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Taehyung Kim ♫ The Winner Takes It All — ABBA

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Taehyung Kim

The Winner Takes It All — ABBA

FORSCHE GESICHTER NAHMEN IHN HINTER getrockneter Ölfarbe und schnörkeligen Ornamenten in Augenschein; drängten sich an den Rand des vergoldeten Rahmens, um einen Blick auf den blonden Schopf zu werfen, der manierlich auf dem Ledersessel saß. Taehyung konnte sie in ihren Gemälden wispern hören, aber dann, wenn er den Kopf zu ihnen umwandte, verstummte ihr Geflüster und sie taten ungeheuer beschäftigt dabei, Stillleben zu imitieren.

Neugierde musste wohl ganz oben in der Beliebtheitsskala der Hogwarts'schen Kurse stehen. Ihre schottische Nachbarschule brillierte nicht unbedingt darin, ihr unverhohlenes Interesse an ihren neuen Mitschülern zu verbergen. Geflüster und Gemurmel waren durch die weitläufigen, lichtgefluteten Korridore ständige Begleiter auf seinem Weg zum Schulleiterbüro gewesen und selbst jetzt fühlte er sich als tuschelten die Schlosswände über ihn. Taehyung konnte nicht recht einschätzen, ob es an der Magie seiner Großmutter in seinen Adern lag, die die Aufmerksamkeit der Schülerschaft anzog wie das Licht die Motten, oder ob die englische Etikette einfach nicht annähernd so weit fortgeschritten war wie die französische—aber die Briten starrten und sie fanden dem Anschein nach auch keinerlei Scham darin, ihn ihren rätselnden Mienen auszusetzen.

Er bemühte sich nicht mehr um ein affektiertes Lächeln. Taehyung war müde nach der Inspektion im Krankenflügel, der seine gesamte Division nach ihrer Ankunft mit dem Portschlüssel unterzogen worden war; müde von dem Geflüster, das durch die Gänge spukte wie die Geister, die mindestens genauso neugierig waren wie ihre lebenden Äquivalente. Die Aussicht, sich an eine neue Schule zu assimilieren, die ihn wie einen Fremdkörper in ihrem überquellenden Bienenstock behandelte, war ungemein ernüchternd.

Das Leder knarzte leise, als Taehyung sich wieder umdrehte, den Blick von den stummen Gemälden fortriss, um den runden Raum in Augenschein zu nehmen. Das Büro des Schulleiters besaß einen... unkonventionellen Charme. Durch die achteckigen, vergilbten Fenster fielen orange Strahlen dorther, wo die Sonne zwischen den sanften, schottischen Hügeln ausblutete. Der geräumige Turm war ausgekleidet worden mit vollen Bücherregalen und Gemälden, merkwürdig aussehenden Apparaturen, die Taehyung nicht kannte, und surrenden Messgeräten, denen vermutlich nur die wasserblauen Augen hinter der halbmondförmigen Brille eine Erkenntnis entnehmen konnten.

In einer bronzenen Schale auf dem Pult waren Süßigkeiten drapiert worden, die der Schulleiter ihm und seinen Nerven empfohlen hatte. Taehyung waren die grün-gestreiften Kaubonbons, die der ergraute Professor ihm als Pfefferkobolde vorgestellt hatte, geläufig—unter einem anderen Namen, hieß das, aber auch in Frankreich hatte er den gobelins de fumée und ihrer rauchigen Schärfe nicht viel abgewinnen können.

Es musste Äonen her sein, seitdem er zuletzt in den Genuss magischer Süßigkeiten gekommen war—und oh, wie sehr vermisste er es, in den Suits mit seinen Freunden souris de sucre zu essen; Bauchschmerzen vor zu vielen crapauds au chocolat die vom vielen Lachen ersetzen zu wissen; bis spät in die Nacht zu tratschen, obwohl sie morgens eine Doppelstunde bei Madame D'Aboville erwartete, die auch die am glaubwürdigsten vorgegaukelte Unpässlichkeit in ihren langweiligen Tanzstunden nicht duldete. Die Erinnerung an sein letztes gewöhnliches Weihnachten in den Pyrenäen erschien ihm fremd, wie ein ferner Traum aus einer Zeit, die längst vergangen oder nie gewesen war. Sie tat weh.

THE MIDNIGHT COUNCILWo Geschichten leben. Entdecke jetzt