CHAPTER SIX ─── secrets

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Hoseok Jung♫ This Is The Life — Amy Macdonald

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Hoseok Jung

This Is The Life — Amy Macdonald

TAEHYUNG FÜHLTE SICH WIE EIN gescholtenes Kind, während er von Professor McGonagalls Argusaugen regelrecht seziert wurde.

Das sonnenverwöhnte, dezente Büro fügte sich ironisch passend in die Persönlichkeit seiner Bewohnerin ein: ausgekleidet mit bis zum Bersten gefüllten, staubigen Bücherregalen, steinernen, streng dreinblickenden Ritterstatuen und altem, poliertem Eichenmobiliar, versprühte auch der achteckige Raum einen Flair, der ihn an das letzte Jahrhundert erinnerte.

Nur eine einsame Schale mit Ingwerkeksen zierte ihre akribisch freigehaltene Tischfläche.

Er wertete es als ein schlechtes Zeichen, dass sie ihnen keinen anbot.

Neben ihm starrte Jeongguk missmutige—scheinbar verpasste er das Training seiner eigenen Quidditch-Mannschaft—Löcher ins Leere, die Arme vor der Brust und einem abgetragenen Shirt-Aufdruck einer italienischen Rockband verschränkt, so weit in den Stuhl zurückgelehnt, dass Taehyung jeden Moment um die Unversehrtheit seiner Hände fürchtete. Auf Beauxbatons hätte Madame Salamanca, ihre Professorin für Manierlichkeit, dafür präzise, magische Hiebe auf seine Handrücken niederschellen lassen. Er ließ sich erst aus seiner apathischen, weltentrückten Trance der Übellaunigkeit hervorlocken, als seine Hauslehrerin ein Geräusch ausstieß, das allemal nicht menschlich klang.

„Ist Ihnen eigentlich bewusst", brauste die ergraute Professorin auf, leise und eisig, und vermutlich machte genau das die Gefahr darin aus, „dass Sie mit Ihrem monumental hirnrissigen Kräftemessen nicht nur Ihren Aufenthalt auf dieser Schule, sondern auch das Wohl Ihrer Mitschüler gefährdet haben? Ich könnte Sie rauswerfen, alle beide, und kein Professor aus dem Kollegium würde sich für Ihre Wiederaufnahme starkmachen."

Taehyung fand, dass er eine Kunst daraus machte, mit wie viel falschem, angemessenem Schuldbewusstsein er den Blick gesenkt hielt. Was er von den kurz angebundenen Instruktionen, die Hoseok ihm auf den Weg zum Büro der stellvertretenden Schulleiterin zugesteckt hatte, behalten hatte, war, dass er besser darin aufgehoben war, den Mund zu halten, als sich eine lahme Verteidigung aus den Fingern zu ziehen. Jeongguk schien als Angehöriger ihres Hauses genau denselben Anweisungen unterwiesen worden zu sein—oder er war schon ziemlich oft in das Büro seiner Hauslehrerin zitiert worden, denn die Weise, wie ungerührt er in seinem Stuhl lümmelte, hatte etwas ungemein Gemütliches.

Erbost schob die Professorin die Brille zurück vor ihre stechend grünen Augen. „Zu meinem und Professor Cezars Leidwesen liegt das allerdings nicht in meiner Hand." Ihr Augenmerk zuckte zu ihm und unter ihrem Atem fügte sie verdrießlich hinzu, während sie irgendetwas auf ihrem Pergament durchstrich: „Würden sich diese Schrumpfhirne vom Ministerium nicht überall einmischen."

THE MIDNIGHT COUNCILWo Geschichten leben. Entdecke jetzt