Noch mal. Und noch mal. Und noch ein allerletztes Mal. Jetzt war er aufgebraucht. Mein Joint. Seufzend löschte ich ihn in meinem schwarzen Bacardi-Aschenbecher. Mir fiel auf, dass der Fernseher immer noch lief. Wie lang schon? Achzehn Stunden? Ungefähr so lang musste es her sein, dass ich zur Tür rein gekommen bin. Von meinem Job bei Erik's Getränkemarkt. Eigentlich hieß der Inhaber gar nicht Erik sondern Jerome aber Jerome's Getränkemarkt klang irgendwie nicht so gut. Obwohl ich fand, dass Erik auch nicht gut war. Es war jedenfalls mein letzter Arbeitstag, denn ich wurde gekündigt. Mal wieder. Morgen würde ich zum Arbeitsamt gehen und Bescheid sagen und sagen, dass es mir echt leid tut aber ich wieder arbeitslos bin. Vielleicht stellten sie mir Arbeitslosengeld zur Verfügung. Aber das war nicht das schlimmste. Schlimmer war, dass ich es meiner Mutter sagen musste. Sie würde wahrscheinlich ausrasten und in ihrer Verfassung war das echt nicht gut. Noch einmal seufzte ich und schaltete den Fernseher aus, dann legte ich mich auf das Sofa und schloss die Augen. Aber was dachte ich mir zu schlafen nachdem ich einen Joint geraucht hab? Ich beschloss David anzurufen und kramte mein Handy aus dem Stapel von Dingen auf dem Tisch. Dumm etwas zu suchen wenn man kein Licht hat. Als ich es fand wählte ich schnell David's Nummer und das Rufzeichen ertönte. Dann kam ein total bekiffter David ans Telefon:
"Tyler! Cool dass du anrufst. Kommst du rum oder was?"
"Wow David du hörst dich ganz schön bekifft an. Was hast du genommen?"
"Alter du klingst auch nich besser. Ich Hab n bissl Shisha geraucht. Alles easy. Was jetz willste kommen?!"
"Klar ich komm jetz. Bis gleich"
Er legte als erster auf, wie immer.
Mein Name war Tyler. Tyler Hoffmann. Ich war zwanzig und ein ziemlich abgefuckter Junkee aus Berlin Neukölln. Seit heute arbeitslos. Und ein riesen Eminem Fan. Ja mein Name war nich ganz so Deutsch. Mein Vater, wenn man das so nennen kann, war Amerikaner, meine Mutter Deutsche. Während sie und ich in unserem Leben immer hart kämpfen mussten um zu leben ist er steinreich geworden mit seiner Firma. Irgendwas mit Maschinen und Hochleistungsrechnern. Was nützte mir das wenn er gar nicht wusste, dass ich existiere? Nichts. Ich hatte auch noch eine kleine Schwester, Lisa. Sie war elf Jahre alt und ein Genie und ich hoffte sie würde etwas anständiges werden. Sie und meine Mutter lebten ein paar Blöcke weiter in einer Wohnung. Ich hoffte, dass das noch ne Weile so war.Auf dem Weg zu David's Wohnung war es stockduster, denn er führte durch einen Park. Mir war immer etwas mulmig wenn ich hier durch lief, denn die Banden warteten nur auf Opfer. Zum Glück wusste ich wo ich langlaufen kann und wo nicht. Ich wünschte ich hätte ein Auto aber das müsste ich schon stehlen.
Nach fünfzehn Minuten Laufen stand ich vor David's Wohnblock und drückte auf sein Klingelschild. Er öffnete, nachdem ich lang gewartet habe und begrüßte mich mit einem breiten Grinsen an seiner Wohnungstür. "Komm rein", lallte er. War wohl doch nicht nur Shisha. "Hey Alter", begrüßte ich ihn und wir machten unseren Handschlag. "Jo, es sind noch ein paar Andere da", sagte er. "Welche Anderen?", fragte ich. David begann sie aufzuzählen: "Natasha und Anastasia, Jakob, Ben und Marcel." Aha die bunte Truppe, wie immer also. Ich trat ein und lief gleich ins Wohnzimmer zu den Anderen. Sie tranken alle und sahen auch ziemlich dicht aus. Aus einem Radio tönte irgendein Deutsch-Rap Song, Kollegah oder so, aber ich kannte mich da nicht so aus, ich mochte amerikanischen viel mehr. "Hey Leute guckt mal wer da ist, unser Ami-Bastard!", brüllte Ben. Ben war ein schmächtiger kleiner Typ um die zwanzig mit längerem schwarzen Haar und immer schwarzen Klamotten. Er entstammte der Heavy-Metal Szene aber kam mit Hip Hop auch aus. Ich konnte ihn zu meinem Freundeskreis zählen. "Wo hast du gesteckt Tyler ich Hab dich seit ner Woche nicht mehr gesehen!", plapperte er weiter. "War arbeiten", antwortete ich. "Lass mich raten du wurdest wieder gefeuert stimmts?", hakte Jakob nach. "Ja...", sagte ich. Er fing an dümmlich zu lachen, wobei ihm seine Rastas ins Gesicht fielen. "Und du hast dich bestimmt wieder von deiner Schlampe von Freundin getrennt, sonst wärst du jetzt nich hier und würdest so armselig rumkichern, Hab ich Recht?", entgegnete ich. Sofort verstummte er und senkte den Kopf. Ein zufriedenes Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus. Ja, ich hatte mal wieder gewonnen. Marcel prustete plötzlich. "Jakob heulst du jetz?", fragte er. Oh gott er war so bescheuert. "Lass mich du Bastard", schluchzte Jakob. Marcel fing an zu lachen und bekam sich nicht mehr ein. Er erntete dafür eine Ohrfeige von Jakob. Natasha und Anastasia waren heute ziemlich stumm, doch dann fing Anastasia an in ihrem gebrochenem Russisch-Deutsch zu sprechen: "Schön, dass du wieder da bist, Tyler." Sie grinste so komisch. Kam von der Shisha. Endlich kam David zu uns, in der Hand drei Bierflaschen. "Hier, sagte er und drückte mir eine in die Hand. "Ähh danke", sagte ich und setzte mich auf das blaue Sofa. Anastasia setzte sich neben mich, während Natasha eher an David hing. Ihr Deutsch war nicht so gut, darum redete sie nicht viel. Es war ihr unangenehm wenn die anderen darüber lachten. "Also Tyler", begann David. "Was wirst du jetzt machen wo du arbeitslos bist?" Was für Eine Frage. "Zum Arbeitsamt gehen und Arbeitslosengeld fordern bis ich was neues hab", antwortete ich und nahm einen Schluck. "Und wie willst dus deiner Mutter sagen?", fragte Anastasia. Es war schon ein wenig gruselig, das jeder wusste was mit meiner Mutter war, aber in Neukölln verbreitete sich sowas wie ein Lauffeuer. "Keine Ahnung. Überleg ich mir morgen." Ich werde sie morgen besuchen, mal sehen, hoffentlich bleibt sie ruhig. Anastasia nickt und kommt immer näher. Ich schaue zu David und er schaut zu mir. Dann nickt er und wendet sich Natasha zu.Wir leerten im Laufe des verbliebenen Abends viele Flaschen, ich drei. Angetrunken lachte ich nach einem von Ben's Witzen, dabei hatte ich gar nicht verstanden was er gesagt hat. Anastasia saß mittlererweile auf meinem Schoß und versuchte die ganze Zeit meine Aufmerksamkeit auf sie zu lenken. Als ich mich wirklich zu ihr umdrehte presste sie schon ihre Lippen auf meine und küsste mich. Ich versuchte erst sie wegzuschubsen aber dann...ach scheiß drauf wenn interessiert schon ob ich mal mit Anastasia schlafe ich hebe sie hoch und taumele mit ihr ins Schlafzimmer. Merkt keiner.
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Soouuu das is meine neue Geschichte. Hope y'all enjoy it :) es is jetz was ganz anderes als Don't take me back again aber...okay :D natürlich wird die andere story nicht vernachlässigt :0 freut euch auf Junkee-Action B)
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A pretty unbelievable story
Ficción GeneralEr ist Drogenabhängig und hatte ein Scheiß Leben. Nur ein Wunsch gibt ihm Kraft: Er möchte nach Hause und Marahall Mathers treffen. Auf seinem langen Weg dahin macht er viele unglaubliche Bekanntschaften und Erlebnisse. Eine ziemlich unglaubliche Ge...