Kapitel 30 Revolution

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Aaren trat als erster hinaus auf den Flur des Verwaltungsbezirks. Ein Elektorats-Soldat, der an einer Tür wache hielt erblickte den Kommissar, ging aber mit zwei Kugeln in den Kniescheiben und einer im Arm zu Boden. Er war nicht einmal dazu gekommen, die Waffe zu heben.

,,Halten sie sich bedeckt , dann bleiben sie am Leben." , erklärte er dem am Boden liegenden Mann, der ihn aus  aufgerissenen Augen ansah. Ob aus Überraschung oder unterdrücktem Schmerz konnte er nicht sagen. Vermutlich beides.   Nachdem er sich vergewissert hatte, das die Wunden zwar schmerzhaft, aber fürs erste nicht letal waren fügte er noch hinzu:  ,, Wenn sie ärger machen, komme ich zurück."

,,Wieso tun sie das ?" , wollte Jack wissen , als sie ihren Weg fortsetzten.

,,Was ?" , wollte der Kommissar wissen.

,,Sie hätten ihn töten sollen. Was machen wir, wenn er irgendwie Verstärkung ruft?"

,,Glauben sie das ? Er wird es nicht tun."

,,Und das wissen sie einfach so ?"

,,Nein, aber ich werde niemanden töten, der mich nicht bedroht."

Das ganze hatte erneut etwas von einem Déjà-vu wie ihm klar wurde, als er gefolgt von Jack und Sonea den Gang in Richtung von Cloudsworhts Büro hinabging. Der Mann hatte sich offenbar in denselben Raum einquartiert in dem schon Callahan und Vämskä ihr Quartier gehabt hatten 

Manche Dinge änderten sich einfach nie.

,,Und Cloudsworth ?" , wollte Jack nach einer Weile wissen.

,,Was ist mit ihm ?"

,,Sie wissen was ich meine."

Aaren schwieg.

Jack sah sich langsam um.  Offenbar gab es auf dieser Ebene selbst keine weiteren Wachen. Der Gouverneur hatte sich wohl darauf verlassen, dass seine Leute die Zugänge verteidigten. Wenn er hier war...  Aber wo sollte er sonst sein? Cloudsworth  würde sich nicht persönlich an den Kämpfen beteiligen.

Hier oben war es ruhig und von den Kämpfen, die andernorts stattfanden bemerkte man nichts. Zumindest nicht, solange man nicht aus dem Fenster sah, dachte er, als sie ein offen stehendes Büro passierten.

Mehrere verlassene Schreibtische formten einen Kreis, Regalreihen an den Wänden... und natürlich ein großes Glasfenster, das einen Blick über die ganze Anlage erlaubte. Sie befanden sich gut einige hundert Meter über der Trägerplattform. Er blieb einen Moment stehen, während er über die Anlage sah, diese gigantische Insel aus Stahl, die doch eigentlich nur ein Fleck in unendlichem blau war.

,,Wir müssen weiter." , erinnerte der Kommissar ihn.  Jack nickte, während sie sich beeilten, ihren Weg fortzusetzen. Die Türen zu Büro des Gouverneurs lagen gleich am Ende des Gangs.

Vor ihnen lag nur noch Cloudsworth... dann würde sich alles entscheiden müssen. Zumindest für Liurie. Er konnte nur hoffen, dass es ausreichte. Denn wenn es ihnen hier nicht gelang,  so überstürzt Tian auch gehandelt haben mochte, wie konnte es dann Hoffnung für die Erde geben.  Oder  überhaupt irgendjemanden  ? Nicht für die Menschen... nicht für Wesen wie Sonea...

,,So schnell kann alles aus dem Ruder laufen." , murmelte er.

,,Callahan  hat einmal gesagt, die Gesellschaft wäre letztlich nicht so verschieden von einem Schiff... solange alles gut geht und der Kur ruhig bleibt, verlassen sich alle auf den Navigator... was aber wenn das Ruder außer Kontrolle gerät, das Schiff auf einen Sturm zusteuert... und niemand etwas deshalb unternehmen will ? Was würden die Leute tun, wenn jemand Vortritt, um sie auf einen anderen Kurs zu bringen? "

Reflection 2 RecurrenceWhere stories live. Discover now