Endlich Zuhause - Teil 1

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POV LEXY
Freudig lief ich auf Tyler zu, als er in mein Krankenhauszimmer kam. Heute darf ich zum Glück schon nach Hause, ich musste nur über Nacht hierbleiben. „Na, bereit nach Hause zu fahren?", fragte er grinsend, als er mich sah. „Und wie, ich will keine Minute länger hierbleiben. Können wir aber vorher vielleicht noch zu den Zwillingen?" „Klar, komm", meinte er und nahm meine Tasche, die mir mit Braden gestern vorbeigebracht hatte, damit ich für heute was zum Anziehen habe. Dann liefen wir zum Zimmer der Zwillinge. Sean muss noch bis mindestens morgen hierbleiben und Dean wohl noch etwas länger, er hat eine starke Kopfverletzung und weil es heute Nacht plötzlich stark angefangen hat zu bluten, musste er sofort operiert werden.

Als wir vor dem Zimmer standen, klopfte Tyler und öffnete dann die Tür. Wir traten ein und sahen, dass beide noch im Bett lagen. Dean war noch nicht ganz wach von der OP und Sean spielte mit seinem Handy. Sky, die heute Nacht hiergeblieben war, kam gerade aus dem kleinen Badezimmer. „Hey ihr zwei!", begrüßte sie uns. Erst jetzt bemerkte uns Sean und legte sein Handy neben sich aufs Bett. „Wie gehts den beiden?", fragte Tyler Sky. Ich lief zu Sean und setzte mich ans Bett. „Sean gehts ganz gut, er hat nur nicht sonderlich viel geschlafen durch die Sache mit Dean heute Nacht. Dean schläft noch, das Narkosemittel hat ihn ziemlich ausgenockt. Aber gesundheitlich geht es ihm schon deutlich besser, die Blutung ist gestillt."

Du darfst nach Hause, oder?", fragte Sean müde. Ich nickte glücklich. „Aber du doch morgen auch", sagte ich aufmunternd. „Stimmt. Nur bei Dean dauert das noch", sagte er nachdenklich. „Er schafft das", erwiderte ich zuversichtlich. „Wie fühlst du dich?", erklang plötzlich Tylers Stimme neben mir, als er sich auf den Stuhl neben Seans Bett setzte und ihn ansah. „Weiß nicht. An sich ganz okay, aber irgendwie fühle ich mich noch so komisch." „Das ist ganz normal, nach dem, was ihr erlebt habt. Gib dir Zeit, das wird wieder. Aber erstmal musst du das alles verarbeiten."

Etwas später machten wir uns dann auf den Weg nach Hause. Je näher wir unserem Haus kamen, desto nervöser wurde ich. Wie wird es sich anfühlen, nach dem, was passiert ist, wieder im Haus zu sein? Als wir ankamen und Tyler den Wagen geparkt hatte, stieg ich mit weichen Knien aus.

Jetzt schien auch Tyler zu merken, dass etwas nicht stimmte. „Hast du Angst? Du bist so blass" „Ich weiß nicht", erwiderte ich mit zittriger Stimme. „Es ist völlig verständlich, wenn du Angst hast. Ihr habt im Haus etwas schlimmes erlebt. Eigentlich ist zuhause ja der Ort, wo man sich sicher fühlt. Wir haben die Sicherheitsanlage auf die höchste Stufe gestellt und wir sind ja jetzt auch da. Es ist also wirklich sicher. Komm, ich bin bei dir." Ich ergriff seine Hand, die er mir entgegenstreckte und folgte ihm in unser Haus. Kaum waren wir durch die Tür gegangen, kamen in meinem Kopf die Erinnerungen hoch. Ich blieb stehen und spürte, wie meine Atmung schneller wurde. Ich sah verschwommen, wie jemand auf mich zu kam und wich panisch zurück. „Hey, alles ist gut. Ich bin es, Jaiden.", hörte ich wie durch Watte. Es beruhigte mich sofort, seine Stimme zu hören und ich lief auf ihn zu. Er schloss mich vorsichtig in seine Arme. Sofort fühlte ich mich sicher und meine Atmung wurde ruhiger.

Komm, wir setzen uns ins Wohnzimmer", sagte er leise. Ich folgte Tyler und ihm dorthin und setze mich neben dir zwei. „Geht's wieder?", fragte Tyler. Ich nickte. „Du hast morgen einen Termin bei einer Psychologin. Wir denken, dass es gut wäre, wenn du mir jemanden über das sprichst, was passiert ist. Dann fällt es dir leichter, alles zu verarbeiten und du kannst dich hier auch wieder wohlfühlen."
„Okay. Aber kann einer von euch mitkommen?" „Klar, wir schauen morgen mal, wie es am besten passt."

Was ist jetzt eigentlich noch passiert bei dem Einbruch? Haben die Sachen von uns mitgenommen?" Tyler und Jaiden sahen sich kurz seufzend an, bevor Jaiden antwortete: „Leider ja. Und zwar nicht gerade wenig, dadurch, dass es mehrere waren, konnten sie schnell viel mitnehmen.", dann wies er in Richtung der Stelle, wo normalerweise unser großer Flachbildfernseher hing. Erst jetzt stach mir die riesige freie Stelle an der Wand ins Auge. Geschockt sah ich dorthin, bevor ich fragte: „Und was ist mit den Sachen aus dem Tresor? Die hatten den Code doch nicht?!" „Die Sachen sind ebenfalls weg. Sowohl das Geld als auch die Papiere. Ich wurde von einem der Typen angerufen, er hat damit gedroht, dass sie euch etwas antun. Da musste ich ihm den Code sagen."

Wir redeten noch ein wenig und mir wurde immer mehr das Ausmaß der ganzen Sache bewusst. Tyler und Jaiden sagten zwar, dass ich mir keine Sorgen machen soll, aber die machte ich mir trotzdem. Uns wurde viel Geld und viele Wertgegenstände geklaut, bis jetzt war unklar, ob wir die Sachen wiederbekommen. Jaiden und Tyler meinten, dass die Männer im Gefängnis sind und bald herauskommt, wo sie alles versteckt haben, aber ich glaubte ihnen nicht. Dafür sahen sie viel zu besorgt aus, so wie ich die beiden kenne, sagen sie das nur, um uns zu beruhigen.

Big Family - Big Problems 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt