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Die Tür der G-Klasse knallte zu. Und Ivy lief über den riesigen Parkplatz und suchte den Eingang des Krankenhauses. Zitternd griff sie nach dem Türgriff und riss die Tür mit Schwung auf. Draußen schüttete es mittlerweile wie aus Eimern weshalb Ivy den Krankenhausboden voll tropfte. Einzelne Tropfen fielen langsam von ihren Haarspitzen auf ihre Klamotten und auf den Fußboden.

Sie schaute sich um bis sie eine Frau an der Rezeption sitzen sah die gerade ein Telefon in der Hand hielt. Ohne weiteres stürmte sie an die Theke woraufhin die Frau sie verwirrt anstarrte. "Ehm kann ich dir helfen?" fragte die Frau während sie das Telefon von ihrem Ohr weghielt. "Ich suche Markus, Markus von Theumer der wurde vorhin hier eingeliefert."

Die Frau tippte irgendwas in ihren Computer bis sie wieder zu Ivy sah, "Theumer liegt im dritten Stockwerk Rechts, Zimmer 476." Ivy bedankte sich und rannte zum Treppenhaus hinter der Rezeption. "476,476,476", murmelte sie vor sich hin während sie die Treppen hinauf sprintete wie ein Profisportler.

Im dritten Stockwerk angekommen sah sie Juli im Flur sitzen mit einigen Freunden. "Juli." Alle Blicke schweiften zu dem Mädchen. "Gottseidank bist du da." Juli kam auf sie zu und nahm sie in den Arm. "Wo ist er wie geht es ihm?" fragte Ivy panisch und sah sich nach dem Raum 476 um. "Er ist dort und es geht ihm gut, er will nur mit keinem von uns reden, vielleicht versuchst du es mal." Ivy atmete schwer aus, der wird bestimmt nicht mit ihr reden.

"Ich glaube nicht dass es so eine gute Idee ist, er spricht nämlich seit Tagen schon nicht mit mir." Juli sah das Mädchen für einige Sekunden an, "Ja ich weiß, ich weiß auch warum, aber das sollte er dir lieber selbst sagen also geh und rede mit ihm." Ivy nickte und ging auf die Tür mit der Nummerierung 476 zu. Sie klopfte leise und ging hinein.

Sie lief durch das schwach beleuchtete Zimmer bis sie Markus in dem Krankenhausbett sitzen sah. Er starrte das Mädchen ohne Emotionen an. Sie sah ihn ebenfalls an, aber nicht ihn direkt sondern die Verletzungen die über sein ganzes Gesicht gingen. Sein Auge war blau und angeschwollen, seine Lippe war aufgeplatzt und an seiner Nase waren noch Blutreste. Um seine Stirn war ein Verband gewickelt wodurch leichte Blutspuren hindurch zu sehen waren.

Ivys Augen füllten sich bei diesem Anblick mit Tränen. Sie ging vorsichtig zu ihm rüber, währenddessen ließ er nicht einmal seine Augen von ihr. Sie setzte sich auf das leere Bett neben seinem und schaute ihn an. "Wieso bist du hier", murmelte Markus, dabei klang es so als sei sie hier unerwünscht. "Juli hat mir erzählt dass du eine Schlägerei hattest und als er meinte du wärst auf dem Weg hier hin bin ich direkt hier her gefahren." Sie sah auf ihre Hände mit denen sie spielte.

"Was ist mit dir los Markus?" fragte sie und sah wieder zu ihm hoch. "Was soll schon mit mir sein?" Er zuckte mit den Schultern und sein Blick schweifte runter auf seine Decke. "Man tu doch jetzt nicht so, ich weiß dass du sauer bist, erklär mir das doch mal bitte wieso du nicht mehr mit mir redest", rief Ivy wütend. Sie hatte keine Lust mehr auf dieses ganze hin und her, irgendwann reicht es auch.

"Was interessiert dich das denn überhaupt noch wenn du eh in 5 Tagen nicht mehr da bist, du sehnst dich schon bestimmt danach wieder in deinem beschissenen England zu sein, also was ist da schon dran ob ich sauer bin oder nicht." Er wurde mit jedem Wort immer lauter und lauter. "Von mir aus kannst du auch jetzt sofort gehen, keiner wird dich hier vermissen Corrigan."

Ivy saß sprachlos nur da und starrte dem Jungen in seine braunen Augen die voller Wut und Hass waren. Sie musste erstmal überhaupt realisieren dass er über die frühe Abreise bescheid wusste. Aber woher?

Dann spielte sie die letzten Worte von ihm in ihrem Kopf noch einmal ab, Von mir aus kannst du auch jetzt sofort gehen, keiner wird dich vermissen hier Corrigan. Wie ein Echo klangen diese Worte in Ivys Kopf. Das war die Bestätigung dafür, dass sie ihm komplett egal war.

Erneute Tränen formten sich in ihren Augen und ohne etwas zu sagen rannte sie aus dem Zimmer. Im Flur rannte sie weiter zum Treppenhaus an Juli und den anderen vorbei ohne sie auch nur einmal anzuschauen. Sie verließ das Krankenhaus und lief zum Auto und setzte sich hinein.

Schreiend haute sie gegen das Lenkrad und ließ ihre Wut aus sich raus. Sie schnappte sich ihr Handy und wählte eine Nummer...

HIM. || Markus ff Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt