Kapitel 4 ~ Niemals ~

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Ich weiß, dass ich seit über einen Monat nicht mehr geupdatet habe und dafür entschuldige ich mich. Nur war der letzte Monat ziemlich stressig und leider geht die Schule vor. Ich hoffe trotzdem euch wird dieses Kapitel gefallen und hinterlasst doch ein Kommi wenn ja, oder Verbesserungswünsche, das würde mich sehr freuen^^ Jetzt aber genug geredet! Hoffe ihr habt Spaß beim lesen^^ LoniXD

"Ist alles in Ordnung", Sigrid stellte den hölzernen Wäschekorb ab und legte mir ihre Hand auf meine Schulter.
"Ich rede mit dir", sie rüttelte mich leicht.
Ich schaute jedoch nur geschockt zwischen ihr und Fili hin und her.
Langsam leuchteten Filis Augen auf. Er schien zu realisieren, was Sigrid gesagt hatte und wer ich bin. Er kam langsam einen Schritt näher und schloss mich dann fest in seine Arme. Verwirrt stand ich einfach nur wie angewurzelt da. Ich wusste nicht wie ich mich verhalten sollte. Sollte ich seine Umarmung erwidern?
Plötzlich schien alles in eine Trance zu fallen und alles um mich herum begann zu verschwimmen.
Dann fühlte ich es.
Ich fühlte mich das erste Mal seit Jahren geborgen und geliebt.
Fili liess mich nicht los, er war für mich da.
Nun erwiderte ich langsam seine Umarmung und vergrub meinen Kopf in seiner Brust.
"Ich wusste es", flüsterte mir Fili leise ins Ohr.
"Ach ja", ich schmunzelte leicht.
"Ich wusste es seit dem ersten Augenblick in dem ich dich gesehen hatte", nun lächelte auch Fili.
Es erschien als würden Jahre vergehen in denen wir einfach nur umarmt da standen.
Doch dann wurde ich zurück in die Realität katapultiert.
"Fili! Was machst du da?", Thorin kam mit einem fragenden Blick auf uns zu.
Fili ließ mich los, jedoch darauf bedacht meine Hand fest zu halten. Nun kamen auch die anderen Zwerge auf uns zu und Sigrid stellte sich mit ihren Geschwistern neben sie.
Alle Augenpaare im Raum waren starr auf uns gerichtet. Ein bisschen hilflos schaute ich zu Fili auf. Er grinste jedoch nur noch breiter.
"Onkel erkennst du nicht wer vor dir steht?", fragend blickte er zu Thorin.
Nein Thorin durfte nicht erfahren wer ich bin! Was würde er tun wenn er es wüsste. Er würde mich auf der Stelle umbringen. Er dürfte es niemals erfahren.
Ich riss meine Hand aus dem Griff Filis los, schnappte nach meinem Mantel und rannte so schnell ich konnte aus dem Haus.
Ich hörte noch wie Fili nach mir rief, doch je weiter ich mich entfernte, umso leiser wurden seine Worte.
Tränen bahnten sich den Weg an meinen Wangen herunter und langsam wurde mein Atem eisig von der Kälte.
Ich machte halt und versteckte mich in einer kleinen Nische. Zusammengesackt vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen. Immer mehr Tränen kullerten herunter und bald waren meine Hände von der klaren Flüssigkeit benetzt. Einerseits war ich unheimlich froh Fili wieder zu sehen, seine Stimme zu hören und mich endlich wieder geborgen zu fühlen. Andererseits erfüllte Trauer mein ganzes Herz. Wie sollte es jemals wieder so sein wie früher, ohne dass mich Thorin vorher umbringen würde?
Stille Minuten vergingen, in denen ich mich keinen Zentimeter rührte. Doch durch das Klappern vieler Rüstungen wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Ich wischte meine Tränen mit meinem Handrücken weg und erhob mich langsam aus meiner Nische. Vorsichtig lugte ich um die Ecke und sah, dass die Urheber des Klapperns Wachen des Bürgermeisters waren. Sie liefen alle in Richtung Bards Haus.
Sie waren auf der Suche nach mir. Aber sie durften auf keinen Fall das Haus erreichen, die Zwerge waren dort!
Ich rannte so schnell ich konnte den Wachen hinterher.
Die Wachen hatten die Treppe erreicht und Alfrid stieg schon die erste Stufe empor, als ich endlich ausser Atem hinter ihnen stehen blieb.
"Sucht ihr nach mir?", alle Wachen einschliesslich Alfrid drehten sich mit überraschter Miene zu mir um.
"Ja, dass tun wir!", Alfrid kam mit erzürnten Gesicht auf mich zu.
"Was fällt dir eigentlich ein, dich abermals dem Befehl des Bürgermeisters zu widersetzen, du kleiner Zwergenabschaum?". Er zog mich an den Handgelenken schnell hinter sich her und die Wachen des Bürgermeisters folgten uns. Seine verletzenden Worte trafen mich schon lange nicht mehr und da ich zu erschöpft war um irgendetwas zu erwidern, folgte ich ihm ohne Widerrede.
Wir gingen über den Hauptplatz direkt die Stufen zur grossen Türe des Rathauses hinauf.
Die Wachen öffneten die schwere Tür und schon von Weitem konnte ich den Bürgermeister am langen Holztisch sitzen sehen. Alfrid schubste mich nach vorne und leicht taumelnd lief ich zum Bürgermeister hin. Vorne angekommen blieb ich stehen.
"Wo warst du, ich hatte dich zum Essen erwartet?", fragte mich mein Onkel mit freundlicher Stimme, doch ich wusste genau, dass dies nichts Gutes bedeuten konnte.
"Ich-", doch bevor ich überhaupt anfangen konnte zu reden, schnitt mir Alfrid das Wort ab.
"Herr, wir haben sie vor Bards Haus aufgefangen".
"Ah, hat sich das Zwergenblut schon wieder bei diesen Unruhestiftern aufgehalten", mein Onkel nahm einen grossen Schluck aus seinem goldenen Kelch. Dann blickte er mich mit einem breiten Grinsen an, wobei man jeden einzelnen seiner gelben Zähne sehen konnte.
"Onkel, ich-", doch schon wieder wurde ich unterbrochen.
"Meine liebe Nichte, Erklärungen und Ausreden sind nun nicht mehr nötig", mein Onkel schlug zweimal in die Hände und von rechts kamen Brager und sein Sohn Areas zu uns.
"Leider hast du bei unserem höchst interessanten Mittagessen gefehlt, aber was wir dort besprochen haben, kann dir Areas spätestens Morgen erzählen, erst müssen wir eure Hochzeit planen", er schlug ein weiteres Mal in die Hände und nun kamen von links zwei Diener mit Pergamenten herein.
Hatte ich mich gerade verhört, oder hatte er wirklich 'Hochzeit' gesagt?
Mein Onkel schaute mich noch belustigter an.
"Na, freust du dich gar nicht über diese durchaus erfreuliche Nachricht? Areas ist einer der gutaussehensten Jungen dieser Stadt und er hat gesagt, ihr wäret eh schon fast ein Paar", er blickte nun zu Areas, welcher sofort begann zu grinsen. Areas kam auf mich zu und versuchte den Arm um meine Taille zu legen. Ich schlug sie jedoch sofort weg.
"Was fällt dir ein! Was fällt euch allen ein! Was fällt euch ein mich zu verheiraten! Ich bin kein Gegenstand!", purer Zorn stieg in mir auf. Ich lief zum Holztisch und schlug mit meinen Fäusten so fest darauf, dass der goldene Kelch umkippte und der restliche Wein auf die Pergamente lief.
"Ich werde Areas niemals heiraten!", ich sprach diese fünf Wörter so hasserfüllt aus, wie ich nur konnte.
Der Bürgermeister erhob sich und versuchte sich so gross wie nur möglich zu machen.
"Ich bestimme hier die Regel Zwergenblut und bei den neun Menschenkönigen, du wirst Areas heiraten, sonst sterben deine kleinen Unruhestifter allesamt vor deinen Augen", er schrie durch die ganze Halle.
Er meinte es ernst. Ich senkte meinen Kopf.
Der Bürgermeister setzte sich wieder.
"Wirst du Areas nun heiraten?" fragte er mich, jetzt wieder mit überfreundlicher Stimme.
Ich wollte mit 'ja' antworten, jedoch wurde ich durch einen lauten Aufruf unterbrochen.

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