„Wir haben euch für Waffen bezahlt. Aus Eisen geschmiedete Schwerter und Äxte", sagte ein rothaariger Zwerg erzürnt an Bard gewannt.
„Das ist ein Scherz!", rief ein Anderer aus und schmiss seinen Krähenschnabel auf den Tisch. Auch die anderen Zwerge liessen ihre Waffen auf den Tisch fallen. Der klirrende Aufprall liess mich zusammenzucken.
„Man findet nichts besseres ausserhalb der Waffenkammer der Stadt. Alle geschmiedeten Waffen sind dort unter Verschluss", mit diesen Worten versuchte Bard auf die Zwerge beschwichtigend einzureden.
Nun wandte sich ein weisshaariger, älterer Zwerg zum Anführer der Gruppe.
„Thorin, nehemen wir doch was da ist und gehen. Ich bin schon mit weniger ausgekommen und du auch. Ich sage wir brechen auf!". Die Zwerge nickten einander einstimmig zu.
Ich stand immer noch in der Ecke des Raumes und im meinem Kopf begann es zu rattern.Thorin, Thorin..... Woher kenne ich-
Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
Das war Thorin Eichenschild! Thorin Eichenschild, der langjährige Freund meines Vaters Rahaers und der König unter dem Berge.
Mein Atem stockte leicht.
Ich blickte in der Zwergengruppe hin und her, bis ich die durchdringenden blauen Augen gefunden hatte, welche mich vorher so aus dem Konzept gebracht hatten.
Wie war mir das vorher nicht aufgefallen?
Natürlich kannte ich diese Art und dieses Lächeln, es war Fili! Ja, ganz sicher. Das war mein Fili, einst mein Freund, mein Seelenverwandter und der Einzige, der mir geglaubt hatte, obwohl Thorin sein Onkel ist.
Mein Herz pochte auf einmal doppelt so schnell und auf meine Erkenntnis hin, liess ich das Tablet mit dem frisch aufgegossenen, heissen Tee zu Boden fallen.
Musste das jetzt passieren?
Mit dem klirrenden Lärm unterbrach ich Bard mitten im Satz und nun waren alle Augenpaare im Raum starr auf mich gerichtet.
Ich fühlte förmlich, wie die Röte in meine Wangen schoss. Langsam kniete ich mich auf den Boden um die Scherben aufzulesen.
Das heisse Wasser frass sich durch das Holz und liess nur die Scherben zurück.
„Das tut mir ja so Leid Bard, dass... dass wollte ich nicht", stammelte ich vor mich hin. Er hatte aber schon gedankenverloren das Haus verlassen. Wo wollte er denn hin, war er denn gar nicht wütend?
Die Zwerge standen nun unschlüssig im Raum herum, sollten sie mir jetzt helfen? Aber es konnten ja nicht gleich alle auf mich zugestürmt kommen.
Der Raum war mit Stille gefüllt.
Doch dann kam Fili auf mich zu und kniete sich neben mir hin.
„Kann ich behilflich sein?".
Er nahm einige Scherbenstücke und legte sie auf das Tablet, welches ich zu Boden gestellt hatte.
Zusammen sammelten wir die Scherben auf und erhoben uns wieder. Die anderen Zwerge hatten sich nun wieder im Wohnraum verstreut. Die einen sassen vor dem Feuer, andere trockneten ihr Hab und Gut.
„Danke, dass hättest du nicht machen müssen", flüsterte ich Fili leise zu. Dieser nickte nur und schaute mich durchdringend an, als würde er versuchen meine Gedanken zu lesen. Ich wandte meinen Blick ab.
Sollte ich im sagen wer ich bin oder ihn überhaupt mit Namen ansprechen? Andererseits ist es schon gut 50 Jahre her. Damals war alles so anders gewesen...Ered Luin, 50 Jahre zuvor, Frühlingsanfang
Eine kühle Brise wehte mir den Frühlingsduft entgegen. Ich atmete mehrere Male ein und aus.
Wie ich diese Jahreszeit doch liebte. Alles erwachte zum Leben und die Welt entfaltete sich in neuer, erholter Schönheit.
Ich beschleunigte meine Schritte und steuerte auf den Fluss zu, der abseits der Stadt entlang floss. Ein schmaler Pfad führte mich durch eine kleine Pforte aus der Stadt und weiter über einen kleinen Hügel bis zum Fluss entlang. Von weitem hörte ich schon das Rauschen und meine Schritte wurden immer schneller.
Dort angekommen und mit einem Lächeln auf dem Gesicht, liess ich mich auf der grünen Wiese nieder und schaute zum Himmel auf. Er war stahlblau und wolkenlos.
War das wirklich echt? Gibt es wirklich so einen perfekten Tag?
Ich schloss meine Augen und hörte dem Rauschen und dem Vogelgezwitscher zu. Plötzlich spürte ich, wie sich jemand neben mir ins Gras fallen liess. Ich schreckte hoch, nur um in die fast so stahlblauen Augen wie der Himmel meines Freundes Fili zu sehen.
"Was machst du hier und warum musstest du mich so erschrecken?", fragte ich ihn mit einem genervten, aber auch freudigen Unterton, weil wir uns seit längerer Zeit nicht mehr gesehen hatten.
"Na ich dachte, ich sollte mal wieder meine allerliebste beste Freundin besuchen, seitdem sie es nicht mehr in Erwägung zieht, mal wieder mich zu besuchen", er warf mir sein breites Grinsen zu, welches ich so unglaublich mochte.
"Ach was? Gibt es noch andere beste Freundinnen?", ich zog belustigt eine Augenbraue hoch.
"Wie kommst du denn da drauf? Du wirst immer die einzigste Frau in meinem Leben sein", antwortete er und sein Lächeln wurde noch breiter.
"Lass das bloss nicht deine Mutter hören", ich stiess ihm leicht gegen die Schulter, woraufhin wir beide anfingen zu lachen. Dann wurde es wieder stiller, aber es war eine angenehme Stille, so eine Stille, in der man sich geborgen und wohlfühlt.
Waum konnte nicht jeder Tag so sein wie dieser?Esgaroth, 50 Jahre später
„Briíss, ist alles in Ordnung? Was war denn vorher los, ich habe vorher etwas klirren gehört", Sigrid kam mit einem leeren Wäschekorb die kleine Treppe hinauf.
Meine Hände verkrampften sich und ich begann leicht zu zittern. Sie hatte doch nicht? Hatte sie gerade wirklich meinen Namen ausgesprochen?Mit dem Kapitel habe ich mich sehr schwer getan, deshalb ist es auch eher etwas kürzer geworden:/ Hoffe es gefällt euch trotzdem und ihr hinterlasst vielleicht eure Meinung oder Sonstiges:), darüber würde ich mich wie immer sehr freuen!!!^^ Ausserdem vielen, vielen Dank für 53 Votes und über 400 Reads! Das macht mich so unglaublich glücklich und ermutigt mich diese Story fortzusetzen❤️Auch vielen Dank an loepfeli & Elanna15 fürs betan😊❤️
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Determination of the Stars
FanficBriíss hätte nie gedachte ihn wieder zusehen. Sie hatte ihn schon fast vergessen. Das Schicksal entschied aber anders. Ihre Wege sollten sich noch einmal kreuzen. Jedoch überfordern sie die Erinnerungen an Früher und die Tatsache, dass sie nun ander...