Kapitel 3 II Eine schicksalhafte Begegnung

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Es war eine lange Fahrt und die Müdigkeit nagte an mir. Lächelnd blickte ich aus dem Fenster, während ich mit halboffenen Augen die Landschaft beobachtete, die an meinem Autofenster vorbeizog. Endlich frei. Ja, das war ich jetzt und es war ein unglaubliches Gefühl! Jetzt konnte ich meine Träume erfüllen und Mom würde schon sehen, dass ich auf sie nicht angewiesen bin. Ich werde auch meine Ziele ohne sie erreichen...


Das regelmäßig vorbei sausen der Laternen auf dem Highway erhellte das Auto ein wenig. Mein Blick wanderte rüber zu Miriam, die konzentriert auf die Straße sah. Ich war froh, dass sie mir nicht allzu viel Fragen stellte. Das machte die ganze Sache leichterer! Lächelnd sah ich dann hinter mich. Calvin hatte die gesamte Rückbank in Beschlag genommen und wedelte freudig mit dem Schwanz während seine dunklen Knopfaugen mich ansahen. Mit heraushängender Zunge lag er flach auf den Sitzen. Schmunzelnd schüttelte ich leicht den Kopf und wendete den Blick wieder ab.

„Hör mal, ich fahre durch Dallas.", meinte Miriam schließlich. „Danach geht es für mich weiter nach Tulsa."

Ich nickte nur.

„Wenn du magst, kann ich dich dort absetzen!", schlug sie mir lächelnd vor. „Natürlich nur, wenn du magst!"

„Danke!", glücklich sah ich zu ihr. „Du bist echt eine große Hilfe!"

„Ach was, mache ich doch gerne!", winkte sie lachend ab. „Pass nur auf dich auf!"

Dankbar nickte ich und sah wieder aus dem Fenster.

„Mach ich...", murmelte ich.


Nach der 40 minütigen Fahrt kam das Auto dann endlich zum Stehen. Lächelnd stieg ich aus und ging um das Auto herum zum Kofferraum. Miriam war mir gefolgt und ließ Calvin raus. Freudig bellend rannte er über die Wiese an der Parkanlage. Miriam lachte.

„Nicht Calvin!", bat sie ihn.

Amüsiert sah ich den Beiden zu. Calvin tobte auf der Wiese weiter und schmiss sich hin ehe er sich wälzte. Meine Lippen formten sich zu einem Lächeln. Wenn ich in New York bin, vielleicht hole ich mir dann auch einen Hund oder eine Katze. Genau wie Calvin! Helles wuscheliges Fell und mit großen dunklen Knopfaugen. Noch einmal bellte er in unsere Richtung.

„Es ist gleich halb eins!", tadelte Miriam ihm lächelnd.

Kichernd nahm ich meinen Koffer raus und stellte mich zu ihr.

„Danke noch!", lächelnd sah ich zu ihr.

Sie nickte und reichte mir die Hand.

„Pass auf dich!", meinte sie.

„Mach ich, versprochen!", leise lachend sah ich dann zu Calvin. „Tschüss Kleiner!"

Bellend kam er angespurtet und blieb schwanzwedelnd vor uns stehen. Ich ging in die Hocke und vergrub meine Hände in seinem Fell. Hechelnd sah er mich an.

„Schick dich!", ich musste grinsen.

Und schon hatte ich die raue Hundezunge im Gesicht! Lachend wich ich zurück und rieb mir mit dem Handrücken über die Wange. Miriam musste lachen.

„Nicht Calvin.", tadelte sie ihn vergnügt.

Schmunzelnd richtete ich mich auf und griff nach meinem Koffer. Während ich mich immer mehr dann von den Beiden entfernte winkte ich ihnen. Irgendwie würde ich die Beiden jetzt schon vermissen!

„Mach's gut!", rief ich.


Mit einem Lächeln auf den Lippen schlenderte ich durch die Straßen. Ab und zu fuhr ein Auto an mir vorbei. Seufzend sah ich mich um. Wie kommt man um 2 Uhr morgens nach New York? Aber jetzt hatte ich es schon bis nach Dallas geschafft, dann würde ich den Rest des Weges auch noch hinter mich bringen. Nur leider musste ich zu meiner Schande gestehen, dass mein Orientierungssinn nicht gerade der Beste war! Seufzend streckte ich mich und genoss die frische Nachtluft. Als ich mich umblickte entdeckte ich ein Straßenschild. S Griffin Street. Etwas frustriert seufzte ich. Es war dunkel und ich kannte die Gegend wirklich nicht. Das kommt davon, wenn man nicht auch nur einmal aus seinem Heimatort rauskommt. Danke auch Mama... wo war ich nur?

RUN - Dangerous LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt