Kapitel 1: Bitterböse Überraschung

2.5K 54 18
                                    

Das ist der erste Teil meiner Geschichte, ich hab vor noch ein paar Teile zu schreiben, aber ich weiß noch nicht genau, wie lang sie letztendlich wird. Viel Spaß beim Lesen.

Kapitel 1: Bitterböse Überraschung

Es war Samstag und der erste Ferientag hatte begonnen, indem Lily unsanft aus ihren Träumen gerissen wurde. Sie verbrachte die ersten Ferienwochen bei ihren Großeltern, wie jedes Jahr. Sie besaßen ein großes Haus mit einem verwunschenen Garten und einem Wald ringsherum. Das Gutshaus nebenan stand schon leer, als Lily ein kleines Mädchen gewesen war. Aber vor ein paar Wochen fingen Handwerker an das Haus herzurichten, was darauf hin deutete, dass es bald bewohnt sein würde. Die neuen Nachbarn schienen heute einzuziehen und veranstalteten einen ganz schönen Krach dabei, weshalb Lily auch nicht wieder einschlafen konnte. Sie blieb noch eine Weile liegen, bis sie es endgültig aufgab in das Land der Träume zurück zu finden. Das rothaarige Mädchen stand auf, zog sich bequeme Klamotten an, richtete mit einem Schlenker ihres Zauberstabes ihre Haare und beschloss zu frühstücken. Als sie die Treppe hinunter ging, drangen schon fröhliche Stimmen und ein unglaublicher Duft von Kaffee und Pfannkuchen aus der Küche. Ihre Oma hatte zur Feier des Tages einen riesigen Berg Blaubeerpfannkuchen gemacht und stellte diese grade auf den Tisch, als Lily hinunterkam. „Guten morgen, mein Engel, hast du gut geschlafen? Wie ist es, wieder zu Hause zu sein? Hast du Hunger? Soll ich dir was anderes zu essen machen? Willst du Kaffee? Oder doch lieber Tee?" Ihre Oma war wieder mal völlig überdreht und stellte einen Haufen Fragen, typisch Oma eben. „Granny, es ist alles in Ordnung wie es ist, mach dir bitte nicht zu große Umstände. Ich freue mich einfach, dass ich hier sein kann." Verschlafen ließ sich Lily am Tisch nieder und nahm sich eine Tasse Kaffee und einen Blaubeerpfannkuchen. Einen Augenblick später kam ihr Opa in Begleitung eines Boxermischlings namens Amy in die Küche und fing ebenfalls an einen Haufen Fragen zu stellen. „Gefällt dir dein Zimmer? Du magst doch grün oder? Das passt wunderbar zu deinen Augen! Hast du schon was vor heute? Vielleicht kannst du nachher ja mal die neuen Nachbarn begrüßen oder mit dem Hund spazieren gehen." „Opa immer mit der Ruhe, mein Zimmer gefällt mir immer noch genauso gut wie letztes Jahr und vorletztes Jahr und vorvorletztes Jahr und all die Jahre davor. Ich wollte nachher sowieso ein wenig spazieren gehen, ich kann Amy dann ja einfach mitnehmen." Lily's Oma sang fröhlich vor sich hin, irgendeinen Muggelsong, vermutlich aus den 70er Jahren oder noch älter. Sie liebte ihre Großeltern, ihr Haus war der einzige Ort in der Muggelwelt, wo Lily sich nicht völlig fremd fühlte und so kam es, dass sie seit ihrem ersten Jahr auf Hogwarts jede Ferien ein paar Tage hier her fuhr, bevor sie zu ihren Eltern und ihrer Schwester Petunia reiste. Hogwarts war in den letzten 6 Jahren ihr zu Hause geworden, mehr als ihr richtiges zu Hause in Penrith, wo sie pausenlos von Petuinia gehänselt und verletzt wurde. Sie fühlte sich dort schon lange nicht mehr zu hause.

Nachdem Lily fertig war mit ihrem Frühstück und sie sich noch ein wenig mit ihren Großeltern unterhalten hatte, nahm sie auch schon Amy an die Leine und ging los. Sie guckte sich alles ganz genau an, jedes Haus, jeden Baum und jede Laterne. Sie war verliebt in Godric's Hollow, dem Ort wo ihre Großeltern wohnten. Sie wusste, dass in Godric's Hollow fast nur Zaubererfamilien lebten, was vermutlich auch dazu beitrug, dass sie sich hier so wohl fühlte. Alles schien vor Magie nur so zu strotzen und jeder wusste, dass dieser Ort ganz besonders war. Auf dem Rückweg kam sie an ihrem Lieblingsbäcker vorbei und kaufte für heute Nachmittag ein wenig Kuchen und ein paar Kekse. Sie entschied sich Amy zu ihren Großelten zu bringen und danach bei den neuen Nachbarn vorbei zu sehen. Das Haus sah mittlerweile wirklich schön aus, sehr edel und trotzdem modern auf seine eigene Art und Weise. Lily fand das Haus schon seit ihrer frühsten Kindheit faszinierend und hatte sich früher immer vorgestellt dort einmal zu wohnen mit ihrem Mann und ihren gemeinsamen Kindern. Ihre Oma gab ihr einen kleinen Präsentkorb mit Marmelade und Keksen mit, als nette Geste für eine gute Nachbarschaft. Lily wollte nicht einfach auf das Grundstück gehen, also drückte sie auf die Klingel am Tor und wartete bis jemand das Tor aufmachte. Als sie sah wer da vor ihr stand, konnte sie ihren Augen nicht trauen. Potter! James Potter aus ihrem Jahrgang in Hogwarts, genauer gesagt sogar aus ihrem Haus Gryffindor. Der James Potter, der sie alle 5 Minuten nach einem Date fragte. Der James Potter, der den Mädchen reihenweise den Kopf verdrehte und der James Potter, der mit seinen Freunden, den Rumtreibern, den ganzen Tag Lilys mühsam verdienten Hauspunkte verprasste, indem sie pausenlos nur Unfug anstellten. Er war arrogant, selbstverliebt, nervig und absolut unausstehlich. „POTTER! Was machst du denn hier?" fragte Lily schockiert und ließ beinahe den Geschenkkorb fallen. „Es ist auch schön dich zu sehen, Evans. Und ich wohne hier, das Haus gehört schon seit Jahrhunderten meiner Familie" sagte er mit seinem typischen selbstverliebten Grinsen. Empört drückte sie ihm den Präsentkorb in die Hand und zischte „Auf eine gute Nachbarschaft, Potter!" Lily drehte sich auf dem Absatz um und ließ ihn stehen. Verwirrt schaute er ihr nach und beschloss wieder rein zu gehen um seinen Eltern zu helfen. Drinnen fragte seine Mutter: „Wer war denn das Liebling?" „Die Nachbarn, sie haben einen Präsentkorb dagelassen" antwortete er. „Oh wie aufmerksam, ich werde nachher wohl rüber gehen müssen, um mich zu bedanken." „Lass mich das mal machen, ich kenne das Mädchen, das dort wohnt von der Schule." „Wer wohnt denn nebenan?", fragte Sirius interessiert. Sirius Black war James bester Freund seit der ersten Klasse in Hogwarts. Er ist in der fünften Klasse von seiner Mutter rausgeschmissen worden und wohnte seitdem bei den Potters. Zusammen mit Remus Lupin und Peter Pettigrew bildeten die 4 Jungs eine Clique, die sich die Rumtreiber nannte."Lily Evans wohnt dort, beziehungsweise ihre Großeltern, sie scheint zu Besuch hier zu sein." Sirius bellte laut auf vor Lachen. „Na da hast du ja Glück gehabt Krone! Deine Herzensdame direkt nebenan." James errötete leicht und seine Mum sah ihn verwundert an. „Lily Evans? Die, von der du uns schon in deiner ersten Woche auf Hogwarts berichtet hast?" „Ja, Mom", sagte James peinlich berührt und warf ihr den Kannst-du-bitte-aufhören-so-peinlich-zu-sein-Blick zu. Sie schmunzelte leicht und machte sich wieder an die Arbeit.

Die nächste Woche verflog ohne ein weiteres Ereignis. Lily beobachtete wie jeden Tag verschiedene Zauberer das Haus der Potters besuchten. Sie musste feststellen, dass sie alle ein wenig merkwürdig aussahen. An einem Tag hatte sie sogar Dumbledore, ihren Schulleiter, gesehen.

Das Wetter wurde von Tag zu Tag besser und so beschloss Lily immer öfter mit Amy an den See zu spazieren um sich zu sonnen und zu baden. Amy ist noch sehr jung und deswegen total verspielt, ständig läuft sie den Schmetterlingen und Vögeln hinterher oder legt Lily einen Ast vor die Füße, den sie werfen soll. Als Lily eines morgens, es war mittlerweile schon Mitte der 2. Ferienwoche, wieder an den See ging mit Amy, musste sie leider feststellen, dass dieser nicht, wie sonst auch immer, komplett leer war, sondern, dass Potter und seine Freunde den See auch für sich entdeckt hatten. Genervt tat sie so, als ob sie die Jungs nicht gesehen hätte und legte ihre Sachen ab. Mit einem Zauberspruch ließ sie eine Wand erscheinen um sich umzuziehen. Amy sprang sofort ins Wasser und schwamm durch den kleinen See. Lily beschloss ihr zu folgen und ging in ihrem zugegebenermaßen sehr knappen, roten Bikini ebenfalls ins Wasser. Ein Pfiff ertönte hinter ihr und sie konnte die Blicke der Rumtreiber auf ihrem Rücken spüren. „Bist ja doch nicht so verklemmt, wie ich dachte, Evans!", rief Potter und seine Freunde lachten. Lily stieg die Röte ins Gesicht. Sie fragte sich, ob die Leute wirklich von ihr dachten, dass sie verklemmt sei. Nachdem sie eine halbe Stunde mit Amy im Wasser gespielt und die Rumtreiber schon wieder vergessen hatte, spürte sie starke Arme, die sich um ihre Taille legten. Erschrocken drehte sie sich um und sah in James haselnussbraune Augen. Wenn sie sich jetzt nicht zusammenreißen würde, würde sie sich komplett in ihnen verlieren. Sie konnte leicht goldene Sprenkel darin erkennen, zweifellos waren sie wirklich schön. Leider war sein Körper auch nicht grade abstoßend. Er war sehr groß und muskulös, wahrscheinlich durch das viele Quidditch-Training und braun gebrannt war er auch, was man vor ihr nicht grade behaupten konnte. Lily war rothaarig und sehr blass. Die einzige Farbe auf ihrer Haut waren die tausenden Sommersprossen, die sie so hasste. Gott sei dank war sie nach einem Moment der Verwirrtheit wieder Herrin ihrer Sinne und so kam es, dass sie James vor all seinen Freunden ordentlich eine pfefferte. Empört schrie sie: „WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN MICH AN ZU FASSEN?! MACH DAS NOCH EIN MAL UND ICH SCHWÖRE DIR, ICH KANN FÜR NICHTS GARANTIEREN, POTTER!" Sie wollte grade gehen, als Potter sie am Arm festhielt. „Lily, entspann dich. Ich wette, ich krieg dich noch dazu, dass du dich gerne von mir anfassen lässt!" Er lächelte arrogant und selbstverliebt wie immer und Lily antwortete ihm: „Du hast sie wohl nicht mehr alle! Lieber würde ich mich von dem Riesenkraken küssen lassen, als auch nur eine weitere Minute in deiner Gegenwart zu bleiben!" Sie pfiff Amy zu sich, die Potter böse anknurrte und ließ ihn im Wasser stehen. Schnell trocknete sie sich mit einem Zauber und ließ sich auf ihrem Handtuch nieder. Lily war schon immer ein Bücherwurm gewesen und nie traf man sie ohne ein Buch in der Tasche an. So auch heute, sie nahm ihren Lieblingsroman aus der Tasche und begann zu lesen. Vermutlich saß sie stundenlang da, versunken in einer anderen Welt, ohne etwas von der Realität mitzukriegen. Als sie zum ersten mal von ihrem Buch aufsah, musste es schon später Nachmittag gewesen sein. Die Rumtreiber waren mittlerweile weg, außer einer. James lag noch immer auf seinem Handtuch und beobachtete Lily. Er liebte sie, dessen war er sich seit ihrer ersten Begegnung sicher. Das hielt ihn aber nicht davon ab, noch mindestens 100 anderen Mädchen schöne Augen zu machen. Seine Eroberungen waren allesamt sehr schön, nur die Creme de la Creme von Hogwarts schaffte es, eine Kerbe in seinem Bettpfosten zu werden. Lily fand das einfach nur widerlich, sie wollte nicht ein weiterer Name auf seiner Wen-lege-ich-als-nächstes-flach-Liste sein, deswegen nahm sie nie eine Einladung von ihm an und machte ihn stattdessen vor der ganzen Schule zur Sau, wenn er sie mal wieder um ein Date bat. Oftmals hatte dann die ganze große Halle was zu lachen, wenn er danach wie ein kleiner Junge zu seinem Platz stapfte und seinen Kopf hängen ließ. In diesen Momenten tat er ihr sogar leid, denn sie wollte nicht so gemein zu ihm sein, aber anders würde sie verletzt werden, dessen war sie sich absolut sicher. Potter war genauso ein Weiberheld wie sein bester Freund Black, zusammen mussten sie bestimmt schon die gesamte 7. Klassenstufe gedatet haben. Wenn Black eine nicht hatte, dann hatte Potter sie gehabt.

_______________________________________

So das war der Erste Teil meiner Geschichte. Ich hoffe er gefällt euch, bitte gebt mir ganz viel Feedback und Verbesserungsvorschläge :) Liebe Grüße ❤

Wie alles anfing.. | Lily Evans und James Potter ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt