Kapitel 2

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-PoV: Ophelia-
Die Lehrerin hatte mir nach meiner Ankunft gesagt, dass ich ihr einfach folgen sollte. Das habe ich auch getan und als wir im Klassenzimmer ankamen, stellte ich mich erst einmal vor.
Mein Blick glitt durch das Klassenzimmer und ich versuchte unauffällig meine neuen Mitschüler anzusehen und mir einen Überblick darüber zu schaffen, mit wem ich wohl meine nächsten Jahre verbringen werde.
In der vorletzten Reihe auf der linken Seite des Klassenzimmers saßen einige relativ große Jungs, die alle den gleichen Pulli anhatte.

Merkwürdig...

Bei einem genaueren Blick jedoch, konnte ich erkennen, was auf diesem Pulli stand, beziehungsweise was darauf abgebildet war. Eine Fratze. Oder doch ein Gesicht? Was man auf jeden Fall erkennen konnte, war eine Grimasse. Ein riesiges Grinsen.
Aber Moment mal... das waren ja doch gar nicht alles Jungs... da ist auch ein Mädchen dabei.

Hmm... aber was hat es damit auf sich? Wer sind die Kerle und was macht das Mädchen bei ihnen? Und vor allem: was hat diese Grimasse auf ihren Pullis zu bedeuten?

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als die Lehrerin mich aufforderte, mir einen Platz zu suchen. Es war nur noch ein Platz nicht besetzt, also ging ich dort hin. Er war in der vorletzten Reihe auf der rechten Seite des Klassenzimmers neben einem Mädchen mit braunen, glatten Haaren, die ihr etwas über die Schulter reichten.

Mit einem Lächeln setzte ich mich neben sie und sie begrüßte mich ebenfalls mit einem Lächeln.
„Ich heiße Natascha, freut mich dich kennenzulernen!" stellte sie sich ebenfalls lächelnd vor.
„Mich auch!" antwortete ich ihr lächelnd.

Das läuft doch wie am Schnürchen. Wenn ich mich hier mit den Leuten ein bisschen anfreunde, dann finde ich sicherlich auch raus, was es mit diesen Typen auf sich hat.

Während ich das dachte, war mein Blick auf einen dieser Jungen gerichtet, der meine Aufmerksamkeit besonders auf sich zog. Irgendwas war an ihm....
Ich konnte es nicht beschreiben, aber irgendetwas hat dieser Junge an sich...

„Das kannst du gleich vergessen." flüsterte mir plötzlich Natascha von der Seite zu, als sie sah, wen ich beobachtete. „Bei ihm brauchst du es gar nicht erst zu versuchen. Das ist mein Ex, Markus." fügte sie trocken hinzu. „Glaub mir, es gibt viel bessere als ihn, er ist... hmm... wie sage ich das jetzt am besten..? Er ist einfach nur lächerlich. Genauso wie der Rest seiner blöden Mannschaft."

Mannschaft...?

„Mannschaft? Was meinst du damit?" hackte ich sofort nach und bekam auch schnell meine Antwort. „Ja. Er spielt Fußball mit den restlichen Vollpfosten, die dort sitzen. Leon, Marlon, Raban, Vanessa und so weiter... ist ja auch egal jedenfalls heißt die Mannschaft „die wilden Kerle". Absolut lächerlich, wenn du mich fragst."

Die wilden Kerle also...

„Hmm... also deiner Beschreibung nach mögen wir die wilden Kerle nicht?" fragte ich sicherheitshalber nach. Ich meine- klar! Ich lasse mich nicht beeinflussen und es ist wichtig eine eigene Meinung zu haben, trotzdem schadet es nicht zu wissen, wer wen mag beziehungsweise eben auch nicht.
„Na offensichtlich nicht!" fuhr sie mich fast schon an woraufhin sich meine Augen leicht weiteten. „Okay okay! Verstehe...."

Damit war die Unterhaltung auch fürs erste mal beendet, bis die Klingel klingelte und uns signalisierte, dass es Zeit war, das Klassenzimmer zu verlassen. Die ganze Stunde lang wanderte mein Blick immer wieder zu Markus, Nataschas Ex rüber. Ich kann es mir nicht erklären, aber irgendwie war ich dazu gezwungen ihn ständig anzusehen.... Warum Natascha und er wohl nicht mehr zusammen sind..? Das muss ich definitiv herausfinden! Was sich dann auch gar nicht so schwer herausstellte wie gedacht...
„Hey Ophelia warte! Hast du heute Mittag schon was vor? Du bist ja neu und wenn du Lust hast, kann ich dir ein bisschen die Stadt Zeigen!" sagte Natascha, als sie auf mich zukam.

Es ist perfekt... dieses Mal.. auf dieser Schule... dieses Mal werde ich Freunde finden.... Es fängt perfekt an...

Sofort nickte ich lächelnd. „Das wäre sehr schön! Ich kenn mich hier noch gar nicht aus..."
„Alles klar. Dann bis später! Um 3 treffen wir uns hier."
Und damit beobachtete ich sie, wie sie den Schulhof und das Schulgelände verlies.
Für mich hieß es jetzt erstmal: zurück ins Heim.

Ein Schuss bis zur Sonne (Markus FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt