Eifersucht

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Midoriya POV

"Die Schlafzimmer sollten so weit wie möglich auseinander liegen. Am besten so wie bei Hanta. Hier sind die Schlafzimmer durch das Wohnzimmer getrennt. Die Küche sollte..."

"Hat das einen Grund, wieso sie so weit auseinander liegen sollen? Hanta meinte, das Haus sollte in etwa halb so groß sein, wie seins. Also wäre es besser wenn sie nebeneinander liegen und-"

"Oder wir machen einfach kleiner Zimmer, dann müssen sie nicht direkt nebeneinander-"

"Ihr würdet sowieso kleinere Zimmer bekommen. Hantas Haus wurde über die Jahre immer wieder erweitert. Ihr müsst euch erstmal mit einem kleinen Häuschen zufrieden geben."

"Aber dann könnten wir das eine Zimmer hier," Midoriya zeigte auf eine Ecke von Tenyas angefertigter Skizze, "und das andere hier platzieren." Er wanderte mit seinem Finger zum anderen Ende. "Dann die Küche neben einem Zimmer und die Toilette neben dem anderen Zimmer."

"Dann musst du aber neben dem Klo pennen." Mischte sich Shigaraki ein.

"Von mir aus. Ist doch eh eine Wand zwischen." Midoriya verdrehte die Augen. Shigaraki hatte die ganze Zeit über kein einziges Wort gesagt. Ganz wie man es von ihm kannte, saß er faul herum und beobachtete amüsiert, wie Tenya mit Midoriya über den geplanten Hausbau sprachen.

Statt etwas beizutragen, entschied er mal wieder dumme Randbemerkungen zu machen.

Tenya seufzte und schob seine Brille mit seinem Zeigefinger nach oben. "Ich versteh das Problem nicht. Ich würde die zwei Schlafzimmer nebeneinander legen. In der Mitte das Wohnzimmer, hier ein kleines Bad und eine kleine offene Küche."

Unzufrieden besah sich Midoriya den Plan von Tenya, der beim Sprechen jeweils Kreuze auf die genannten Stellen setzte.  Das Haus würde auf jeden Fall viel kleiner sein, als Hantas. Es wäre Zimmer an Zimmer. Midoriya hätte schon gerne etwas mehr räumlichen Abstand von Shigaraki.

Sie hingen momentan einfach zu oft aneinander. Die Nähe stellte etwas mit Midoriyas Psyche an. Er vergaß manchmal, wer Shigaraki war und das war gefährliches Terrain. Er begann Shigaraki zu vertrauen. Er musste sich ständig ermahnen, dass Shigaraki sie wahrscheinlich alle töten würde, wenn er seine Spezialität wieder hätte.

"Genau, Midoriya, wo ist das Problem?" Kam es grinsend von Shigaraki, der seinen Arm auf den Tisch stützte und seinen Kopf darauf legte. "Wir verstehen uns doch so gut."

Midoriya hasste diesen Kerl mit jeder Faser seines Körpers. "Ich würde einfach mehr Privatsphäre bevorzugen. Was, wenn einer von uns eine Frau findet und sie mitnimmt? Dann würde der andere alles hören." Midoriya wurde immer roter, als er sprach. Genauso wie Tenya, der vor Schock die Feder fallen ließ. Selbst Hanta, der hinter ihnen in der Küche Pfannkuchen briet, erstarrte für einen kurzen Augenblick.

Okay, dachte Midoriya, diese Reaktion war völlig überzogen. Waren die Leute hier eher verschwiegen über solche Themen? So konservativ wirkten sie bisher gar nicht. Der Hanta in Midoriyas Welt hätte jetzt bestimmt Witze darüber gemacht.

Midoriya schaute zu Shigaraki und hielt instinktiv den Atem an. Shigaraki grinste nicht mehr. Er sah Midoriya mit seinen roten Augen an und schien ihn mit seinem Blick zu durchbohren. Er sah...

wütend aus?

Midoriya war sich nicht sicher, ob es das wirklich beschrieb. Doch er wirkte nicht so, als würde er Midoriyas Aussage besonders witzig finden.

"Shigaraki?" Flüstere Midoriya vorsichtig, als würde er mit einem wilden Tier sprechen. "Das war natürlich ein Scherz. Wo sollen wir hier mitten im Wald eine Frau kennenlernen? Das war nur... so daher gesagt." Er räusperte sich und schaute zu Tenya, der die Feder wieder zur Hand genommen hatte.

Mein Erzfeind und ich wurden IsekaiedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt