Zwei Seelen

876 36 38
                                    

Shigaraki POV

"Sag du es ihm." Midoriya und Shigaraki standen vor Hantas Haus. Sie hatten sich beide noch nicht getraut, rein zu gehen. Es würde Fragen über Fragen geben. Allein die Tatsache, dass sie ohne Shoto hergekommen waren. Hanta hatte ihnen schließlich verboten, alleine umherzuwandern.

Obwohl sie das Haus noch nicht mal betreten hatten, konnten sie Bakugou von innen brüllen hören. Er beschwerte sich lautstark, weil die drei zu spät zum Schwerttraining waren.

Das machte die Sache nicht gerade leichter. Wie es aussah, war Bakugou nicht in bester Laune. Aber andererseits war er das nie. Und jetzt hatten sie nicht mal Shoto, der ihn beruhigen konnte.

Shigaraki verdrehte die Augen und sah zu Midoriya hinunter. "Der Kerl ist doch dein Kindheitsfreund, wieso soll ich es ihm sagen?"

"Selbst wenn das wirklich Kaa-Chan aus meiner Welt wäre, würde das nicht weniger beängstigend sein." Midoriya schauderte. "Ich hab eher das Gefühl, dass er es besonders auf mich abgesehen hat, weil wir Kindheitsfreunde sind."

Shigaraki seufzte. Er kratzte sich an der Wange und bemerkte dabei, dass seine Haut nicht mehr ganz so trocken war. Seit sie in dieser Welt waren, hatte sich auch körperlich einiges geändert. Der Juckreiz war weg und seine Haut und Lippen wieder regeneriert. Er hatte keine Kratzer und trockene Stellen mehr.

Er hatte sich eigentlich noch nie so gut gefühlt.

"Für einen Helden bist du ganz schön feige."

Sie hatten ganze zwei Tage gewartet, ob Shoto vielleicht doch noch wach wird. Doch sein Zustand blieb unverändert. Langsam machte sich auch seine Familie Sorgen und ihnen gingen die Ausreden aus.

Midoriya POV

Midoriya hatte wirklich gehofft, dass sich das auf anderem Wege lösen ließ. Doch obwohl sie schon so lange hier waren, hatte Midoriya immer noch keinen einzigen Anhaltspunkt, wieso sie hier gelandet sind.

Er hatte also keine Ahnung, wie das Teleportieren der verschiedenen Welten funktionierte und ob es einen Weg zurück gab. Deswegen konnte er das mit Shoto nicht länger hinauszögern.

Sie brauchten Hilfe. Auch wenn das heißen würde, dass sie vielleicht von den Rebellen ausgeschlossen werden und am Ende alleine dastanden. Immerhin hatten sie das Vertrauen der Rebellen missbraucht. Alles, was sie ihnen aufgetischt haben, war gelogen.

Midoriya atmete einmal tief durch die Nase ein und durch den Mund aus. "Lass es uns hinter uns bringen."

"Wenn du solche Angst davor hast, können wir uns auch was anderes überlegen. Wir könnten Shoto einfach eine Zeit lang verstecken und sagen, er wäre abgehauen."

Entsetzt schlug Midoriya Shigaraki auf den Oberarm. "Hör auf, wie ein Schurke zu denken! Damit würden wir es nur noch schlimmer machen und Bakugou würde das niemals glauben! Er würde alles auseinandernehmen, um Shoto zu finden!"

Shigaraki rieb über die Stelle, die Midoriya geschlagen hatte. "War ja nur ein Vorschlag. Außerdem bin ich eben ein-"

"Jaja, ich weiß, du bist eben ein Schurke."

Shigaraki grinste. "Gut. So lange du das nicht vergisst."

Wenn Midoriya ehrlich war, vergaß er das öfter, als ihm lieb war. Aber das würde er Shigaraki nicht erzählen. Er musste es sich nur oft genug ins Gedächtnis rufen.

"Okay." Midoriya schlug in die Hände. "Tun wir's."

Shigaraki lachte laut. "Was? Etwa jetzt?"

"Du weißt, was ich meine!" Midoriya errötete. Seit einigen Tagen neckte Shigaraki Midoriya ständig. Wenn Midoriya es nicht besser wüsste, würde er denken, dass er mit ihm flirtet. "Geh vor." Er zeigte zur Haustür.

Mein Erzfeind und ich wurden IsekaiedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt