Kapitel 32~Weihnachts-Special

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Ein Weihnachts-Special, wie versprochen. Viel Spaß

Sakura zog ihren Schal etwas enger und atmete sich in die Hände, die von den Handschuhen nicht genug gewärmt wurden.
Sie lief mit mehreren Tüten an den Armen durch die überfüllte Einkaufsstraße und schlängelte sich an einer Gruppe von
Mädchen vorbei, die kicherten.
"Meint ihr Sasuke-kun werden die Handschuhe gefallen?" fragte ein Blondes Mädchen in die Gruppe.
"Nicht mehr als die Schokolade die ich für ihn machen werde!" erwiderte ein anderes Mädchen fröhlich.
"Aber am meisten werden ihm meine Kekse gefallen!" mischte sich noch ein Mädchen ein.
Sakura biss sich auf die Unterlippe. Sie hasste es, wenn andere Mädchen Sasuke Beschenkten. Natürlich war es egoistisch von ihr, immerhin ist er ja nicht ihr Freund, aber trotzdem hasste sie es.
Zitternd machte sie sich auf den Weg nach Hause.
Sie öffnete die Tür zu ihrem Haus und rief laut: "Ich bin Zuhause!"
Es kam keine Antwort.
Sie zog sich die Schuhe aus und stellte sie Ordentlich an die Seite. Sie wollte nicht wieder von ihren Eltern angeschrien werden.
Niemand war Zuhause.
Sakura ging in ihr Zimmer und kramte alles zusammen um die Geschenke einzupacken, die sie für ihre Freunde und Familie gekauft hatte. Sie hatte lange gespart um jedem ein Geschenk zu kaufen.
Naruto bekam von ihr einen Ramen Gutschein bei Ishirakus und einen Bilderrahmen, da sie wusste das sein alter Rahmen mit dem Team 7 Foto zersprungen war.
Kakashi wusste sie nicht so Recht was sie schenken sollte, weshalb sie ihm einfach Kekse machen wollte.
Für Kaya hatte Sakura eine Puppe gekauft, damit sie nicht so einsam war, wenn Sakura sie nicht besuchen konnte.
Sogar für Ino hatte sie ein kleines Geschenk gekauft, dass sie viel gekostet hatte. Eine Haarklammer mit lila Verzierungen aus einem Juwelierladen.
Als sie alles eingepackt hatte, fiel ihr Blick auf ihr Bett. Dort war das Geschenk für Sasuke. Sie wollte eigentlich schon längst damit fertig sein, aber ihr Vater hat Hilfe gebraucht und sie hatte jetzt nur noch diesen Abend Zeit um sein Geschenk fertig zu machen.
Sie strich vorsichtig über den dunkelblauen Wollschal. Sie hatte fast drei Monate gebraucht, damit er so perfekt aussah. Sie hatte mit einer Nadel ein Muster eingenäht, dass man so gut wie gar nicht sah, und sich dabei die Finger Wund gestochen.
Manchmal wollte Sakura den Schal einfach aus dem Fenster werfen. Sakura behielt ihn nur, weil er für Sasuke war.

Sasuke saß an Heiligabend wie immer alleine am Tisch. Eine einzelne Kerze brannte. Er stocherte mit den Stäbchen in seinem, schon zu Brei gewordenem, Essen.
Die Erinnerung an die Zeit bevor Itachi seine Familie umgebracht hatte schlich sich immer wieder in Sasukes Kopf, während er stumm die Kerze anstarrte.
Aus der Wohnung gegenüber von seiner Haustür kam Gelächter. Es kam so plötzlich dass Sasuke kurz zusammenzuckte. Dort Lebten Waisenkinder, so wie er, die sich aber, im Gegensatz zu ihm, nicht um sich selbst kümmern konnten.
Er war als Kind auch dort gewesen.
Sasuke erhob sich vom Tisch und ging zu seiner Haustür. Er wollte Kaya, die gegenüber im Waisenhaus lebte, ihr Geschenk von ihm geben.
Als er die Tür öffnete sah er überraschenderweise ein allzu bekanntes Gesicht, dass strahlte.
"Oh, Hallo, Sasuke-kun" grüßte Sakura.
Sasuke nickte nur und sah die kleine Waise an.
"Sasuke, schau mal was Sakura mir geschenkt hat!" rief Kaya begeistert und hielt die neu erworbene Puppe hoch.
Sasuke lächelte. Er machte in paar Schritte auf Kaya zu und hielt ihr sein, in schwarzes Geschenkpapier verpacktes, Geschenk hin.
"Oh, was ist das?" fragte Kaya und schüttelte das Geschenk. Es gab kein Geräusch.
Kaya riss schnell das Papier auf und ihre Augen weiteten sich.
"Wow! Der ist voll süß" quitschte Kaya und umarmte den Plüschhasen fest.
"Danke Sasuke, Danke Sakura!" rief Kaya laut. Sie lief zu den beiden, die sich gleichzeitig hinknieten, und umarmte sie gleichzeitig.
Eine ältere Frau kam aus der Wohnung.
"Kaya mein Schatz, komm wir wollen doch nicht ohne dich essen" sagte sie freundlich und nahm Kaya an die Hand. Kaya winkte den beiden Genin nochmal zu und verschwand dann um die Ecke des Türrahmens.
Die Tür schloss sich.
Sasuke und Sakura standen alleine im Gang. Sakura zitterte schon ein wenig von der kälte.
Sasuke drehte sich um und ging wieder zu seiner Haustür. Er öffnete sie. Sakura drehte sich auch um, aber ging zur Treppe nach unten.
"Möchtest du reinkommen?" fragte Sasuke plötzlich. Sakura blieb abrupt stehen. Ihr Herz schlug schneller.
"Ist es denn okay?" fragte sie mit bebender Stimme.
"Komm rein" sagte er leise.
Er ging in seine Wohnung und ließ die Tür offen. Schnell ging auch Sakura in Sasukes Wohnung und schloss schnell die Tür, um die Kälte nicht hereinzulassen.
Sakura zog sich die Schuhe aus und stellte sie vorsichtig zur Seite. Anders als bei Naruto waren Sasukes Schuhe Ordentlich neben der Tür gelagerten.
"Setz dich" sagte Sasuke.
Das was Sakura sah, war der traurigste Anblick ihres Lebens. Es war komplett dunkel, bis auf eine kleine Kerze, die schon halb abgebrannt war. Der Wachs tropfte langsam auf den Tisch und Hinterließ eine Große Wachspfütze.
Sie konnte nicht richtig sehen. Das einzige was sie wirklich erkennen konnte, war das ekelhafte Essen auf dem Tisch und die niedergeschlagenen Gesichtszüge ihres Teamkollegen.
Sakura setzte sich an den Tisch, gegenüber von Sasuke.
Neben dem Tisch erkannte sie einen großen Haufen an Geschenken. Sie waren alle ungeöffnet.
Sakura schluckte und dachte: "Er wird meines Bestimmt auch nicht aufmachen"
"Also... Bist du alleine an Weihnachten?" fragte Sakura und lächelte Gezwungen.
"Mit wem sollte ich denn sein?"
"Was ist mit Naruto?"
Sasuke schloss die Augen. "Er ist mit Iruka-sensei"
"Kakashi?" versuchte sie nochmal.
"Der ist auf einer Mission"
"An Weihnachten?" fragte Sakura überrascht.
Sasuke nickte und stocherte weiter mit niedergeschlagenem Gesicht in seinem Essen herum.
Sakura fing an nervös mit ihren Handschuhen, die sie ausgezogen hatte, zu spielen.
"Du-Du könntest ja... Weihnachten mit-mit mir verbringen... Nur wenn du w-willst natürlich" sagte sie schnell.
Sasuke schaute auf.
"Was ist mit deinen Eltern?" fragte er.
Sakura zwang sich wieder ein lächeln auf.
"Die sind heute bei der Arbeit und kommen nicht nach Hause" antwortete sie.
Sasukes Blick fiel auf ihre Hände.
"Was ist mit deinen Fingern?" fragte Sasuke und lehnte sich nach vorne um ihre Hände besser sehen zu können. Sie hatte mindestens sieben Pflaster auf den Fingern und er linke Zeigefinger war komplett verbunden.
"Ach, nichts schlimmes, ich war beim Nähen nur so müde und hab nicht richtig aufgepasst." erklärte Sakura.
Sakura legte ihre Hand in die Umhängetasche an ihrer Hüfte und wurde rot, als sie das kalte Geschenkpapier berührte.
"Ich habe etwas für dich" sagte Sakura schnell und warf das Geschenk förmlich auf den Tisch, um sofort peinlich Berührt auf die Tischplatte zu starren.
Sasuke zog das Geschenk zu sich.
Sakura hörte geknister von Geschenkpapier.
"Hier" sagte Sasuke als er etwas auf den Tisch legte.
Sakura schaute es an.
Ein Geschenk. In schwarzem Geschenkpapier und einer schwarzen Schleife.
Sakura legte ihre Handschuhe zur Seite und legte das Geschenk vor sich hin.
Sie machte es vorsichtig auf, wobei sie darauf achtete das Geschenkpapier nicht kaputt zu machen.
"Wow! Woher hast du das Buch?" fragte Sakura begeistert und schaute das Buch von Noel Inoya an.
Nachdem es veröffentlicht wurde, konnte Sakura von nichts anderem mehr sprechen.
"Das gibt es in Konoha doch garnicht!" sagte Sakura ungläubig.
Sasuke antwortete nicht.
Sasuke kniete sich wieder hin und öffnete auch sein Geschenk.
Er breitet den Schal auf dem Tisch aus. In der Dunkelheit war es noch schwerer das Muster zu erkennen.
"Hast du deswegen die Pflaster?" fragte Sasuke.
Sakura nickte peinlich Berührt.
Sasuke zeigte keine Reaktion. Er wickelte den Schal um seinen Hals und aß stumm weiter.
Sakura saß stumm auf der anderen Seite des Tisches und schaute durch die Gegend. Ihr Blick fiel wieder auf den Haufen aus Bunten Geschenken.
Eines war offensichtlich von Ino. Sakura kannte die Art wie Ino Geschenke einpackte. Sie konnte es gut und machte die Schleife immer selbst.
Auch das Geschenk war ungeöffnet.
"Wann kommen denn deine Eltern nach Hause?" fragte Sasuke.
Sakura zuckte mit den Schultern.
Wieder Stille.
"Möchtest du etwas essen?" fragte Sasuke und stand auf, ohne auf eine Antwort zu warten.
"Hier in der Nähe gibt es einen Weihnachtsmarkt" sagte Sakura.
Sasuke hielt inne.
"Willst du da hin?" fragte er.
Sakura schaute ihn nur an.
"Einen besseren Vorschlag haben wir nicht, oder?" fragte Sasuke.
Sakura musste schmunzeln und nickte.
Sasuke zog sich seine Jacke und seine Schuhe an. Sakura stand schnell auf, beugte sich dann noch kurz vor, um die Kerze auszupusten, und lief dann Sasuke hinterher nach Draußen.

Sakura und Sasuke betraten die Straße die hell leuchtete. Sofort kamen ihnen mehrere Jungs entgegen, die alle Zuckerwatte in der Hand hielten und sich lachend durch die Gegend schubsten.
Es war nicht so voll wie die Tage davor, wahrscheinlich weil alle Zuhause mit ihren Familien feierten.
Sakura entdeckte einen Stand an dem Masken verkauft wurden.
Sie nahm eine weiße Katzenmaske mit einem roten Punkt auf der Stirn und setzte sie sich auf.
Sasuke stellte sich neben sie und schaute sie an.
Sakura lehnte sich zu ihm vor und griff nach der schwarzen Maske hinter ihm.
"Hier!" Sie drückte ihm die Maske in die Hand.
Sasuke nahm sie zwar, aber setzte sie nicht auf. Sakura starrte ihn sauer an, was er aber nicht sehen konnte.
Sie riss ihm die Maske wieder aus der Hand und stellte sich auf die Zehenspitzen um sie ihm aufzusetzen.
Er lehnte sich zurück und hielt ihre Handgelenke fest.
Sakura gab auf und ließ die Hände sinken.
"Willst du die Maske haben?" fragte Sasuke.
Sakura schob die Maske hoch und schüttelte den Kopf, bevor sie sie komplett herunterzog und auf den Tisch legte.
Sie drehte sich um und rannte weiter zu einem Stand mit gebrannten Mandeln.
"Möchtest du Probieren?" fragte die Frau und lächelte Sakura an.
Sasuke nickte für Sakura.
Sakura streckte die Hand aus und die Frau legte ihr ein paar Gebrannte Mandeln in die Handfläche.
Sakura probierte eine und lächelte breit.
"Können wir zwei Tüten haben?" fragte Sasuke und legte das Geld auf den Tresen.
Die Frau nickte freundlich und drehte sich um, um gebrannte Mandeln zu holen.
Sakura holte ihr Portemonnaie aus der Tasche und öffnete dieses.
Sasuke legte seine Hand auf ihre und drückte sie nach unten. Sein Blick ging langsam zu ihr.
"Sieh es als Entschädigung für deine Verletzungen"
Sasuke zeigte auf ihre Hände.
Sakura lächelte ein wenig und wurde rot.
"Hier" sagte die Frau, als sie die zwei Tüten über die Theke schob.
"Dankeschön" Sakura lächelte etwas mehr.
Sie gingen weiter die Straße entlang.
Sie sahen einen kleinen gemütlichen Stand. Sakura deutete dort hin und schaute ihn mit schräggelegtem Kopf an.
Sasuke verdrehte die Augen.
Sakura schob ihre Unterlippe vor und schaute ihn mit einem Hundeblick an.
Sasuke atmete genervt ein.
Sakura fing an breit zu grinsen und rannte zum kleinen, gemütlichen Stand mit Anhängern, Plüschtieren und Büchern.
Der ältere Mann schon seine Brille hoch und musterte Sasuke mit zusammengekniffenen Augen.
"Bist du nicht der Junge der für seine Freundin dieses Teure Buch gekauft hat?" fragte der Mann.
Sakura schaute Sasuke an.
"Sie müssen mich verwechseln"
Der Mann kniff die Augen noch mehr zusammen.
"Doch, du bist es" versicherte der Mann.
"Wie viel hat das Buch gekostet?" fragte Sakura.
Der Mann brauchte kurz zum Überlegen, aber antwortete dann: "12,500 Yen"
Sakura stockte der Atem. Stotternd wiederholte sie die Zahl.
"Ich dachte das Buch kostet 6,000 Yen" meinte Sakura schnell und sah Sasuke an. "Bist du verrückt? Woher hast du das Geld dafür?!"
Sasuke ignorierte sie.
"Nimm es zurück" sagte Sakura und zog das Buch aus der Tasche.
Sie drückte es ihm in den Bauch, aber Sasuke ließ seine Hände in den Jackentaschen.
"Nimm es!" wiederholte Sakura.
"Ich will es nicht" antwortete Sasuke.
"Was soll ich denn damit machen?"
"Du kannst machen was du willst, verschenken, verkaufen, von mir aus wegschmeißen"
"Was? Nein!"
"Dann behalte es. Ich will es nicht."
Sasuke drehte sich von ihr weg. Sakura schaute das Buch an und schlug es sich dann gegen den Kopf.

"Ich- Ich habe meine Handschuhe bei dir vergessen" fiel Sakura ein, als sie sich schon von Sasuke verabschiedet hatte.
Sasuke verdrehte die Augen.
"Warte" sagte er beim Umdrehen.
Sakura stand zitternd auf der Stelle und hauchte sich in die Hände.
Es war noch kälter geworden, als sie nach Hause gehen wollten.
Sakuras Zähne fingen an zu klappern und sie spannte sich immer mehr an, je länger sie stand.
Sakura drehte sich um und schaute auf die dunkle und leere Straße.
"Hier" Sasuke hielt Sakura ihre Handschuhe hin.
Sie drehte sich erschrocken um.
"Oh, danke" Sie nahm die Handschuhe und zog sie an. Dann hauchte sie ihre Hände wieder an.
Sasuke musterte sie.
Er holte seine Hände aus den Hosentaschen und streifte seine Jacke ab.
Sakura schaute ihn schockiert an.
"Was-? Was machst du da?" fragte sie laut.
Er ignorierte ihre Frage und kam auf sie zu.
Sakura schaute ihn mit leicht geöffnetem Mund an. Bei jedem Atemzug entwich ihr eine kleine Wolke.
"W-Was?" Sakura stockte der Atem als er sich vor lehnte. Die Röte stieg ihr ins Gesicht.
Sakura schloss die Augen.
Sasuke legte ihr seine Jacke über die Schultern.
Sakura riss die Augen wieder auf und sah Sasuke an. Sie war verwundert, mehr als das.
"Gute Nacht" Sasuke drehte sich um.
"Gute Nacht" erwiderte Sakura benommen.

2244 Wörter. Ich brauchte einen Monat dafür. Aber ich hoffe es hat sich gelohnt und das Kapitel gefällt euch.
~LexiKrux

Sasusaku Little Moments from our Genin Years Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt