Halloween

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Teil 3

"Wo haben sie den denn aufgegabelt?" Kopfschüttelnd sah Ria dem Quasimodo-Typen nach.
Und überhaupt, sie zweifelte mittlerweile doch stark daran, dass ihre Clique dies alles organisiert hatte. Aber andererseits, wer wusste das schon? Zuzutrauen wäre es ihnen.
Es gab nur einen Weg das heraus zu finden; die Tür, vor der sie stand und die jetzt ihre volle Aufmerksamkeit hatte.
Erstaunt registrierte Davaria, dass zu beiden Seiten vor der robusten alten Holztüre ausgehöhlte Kürbisse auf dem Boden standen, in denen Kerzen flackerten. Rechts, in Höhe des verrosteten Schlüssellochs, befand sich ein Türschild in Kürbisform, auf dem Halloween stand. Zusätzlich geschmückt war die Türe ringsherum, mit einer Lichterkette aus kleinen Kürbissen.

Das Ganze sah doch verdächtig nach einer Halloween Feier aus, dachte sich Ria und lauschte an der Türe, ob sie von drinnen Stimmen oder laute Musik hören konnte. Typischer Party-Lärm eben.

Nichts. Nicht das kleinste Geräusch drang an ihr Ohr. Dann versuchte sie durch das Schlüsselloch zu gucken und sah.... Schwärze.
Jetzt gab es nu rnoch eine Möglichkeit. Sie zückte den Schlüssel, steckte ihn ins Schloss und öffnete mit einem grausigen, und protestierenden quietschen der Scharniere, ein kleines Stück die Tür.

Vorsichtig spähte sie durch den Spalt in einen sehr dämmerigen, großen Raum. Ein paar Kerzen und Kürbiss-Lichterketten an den Wänden, spendeten unzureichend Licht.
Ria konnte niemanden ausmachen, dass Zimmer schien verlassen und sie stieß die Türe nun ganz auf, trat hindurch und ging weiter in den Raum, in der Erwartung das gleich das Licht an ging und einige Stimmen im Chor "Überraschung!", riefen. Doch nichts geschah.


Mit einem Ächzen fiel die Tür von alleine hinter ihr ins Schloss, obwohl sie sie extra offen gelassen hatte und Davaria fuhr erschrocken zusammen.
Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht! Die eingetretene Stille war unheimlich und bedrückend.
Ihre Nerven waren zum zerreißen angespannt und all ihre Sinne und Instinkte rieten ihr dringend zur Flucht. Das war ganz und gar nicht das, was sie erwartet hatte!


Ein plötzliches knarrendes Geräusch erklang in ihrem Rücken. Sie wirbelte herum, gewahrte den Schatten eines großen Körpers und ein schneeweißes Gesicht mit glühenden schwarzen Augen. Versetzt dazu, leuchtete noch ein Augenpaar, aber in funkelndem Grün.
Mit einem markerschütternden Schrei sprang Ria zu Tode erschrocken, mit einem Satz zurück. Stolperte dabei blöderweise über einen am Boden liegenden Kürbis, so das sie sich nicht mehr halten konnte und rückwärts zu Boden fiel. Sie landete inmitten von weiteren Kürbissen und verursachte einen schönen Matsch, bemerkte das abe rnur am Rande.


Halloween erschrak sich ebenfalls, als die Frau vor ihm laut schrie. Er zuckte zusammen, sprang aus seinem bequemen Schaukelstuhl auf, auf dem er und Melly bis gerade eben noch so gemütlich gesessen hatten und brachte lieber genug Abstand zwischen sich und dem kreischenden Etwas.
"Blöder Mist", konnte er wütend vom Fußboden vernehmen, dann ein "dämliche Kürbisse..."

Halloween war empört. Hatte doch diese Idiotin gewagt, seine heißgeliebten Kürbisse zu beleidigen.
Hoffentlich war wenigstens alles heil geblieben, als dieser Trampel hinein gefallen war. 
Besorgt eilte Halloween zum Kamin, entfachte schnell ein Feuer und zündete noch ein paar Kerzen an, um den Schaden besser begutachten zu können.

"Autsch!" Jammerte Ria, rappelte sich auf und rieb ihre schmerzende Kehrseite. Dabei musterte sie misstrauisch den Mann, der extrem wütend über das zerquetschte Fruchtgemüse war.
Beim näheren betrachten und im nun etwas helleren Zimmer, wirkte er nicht mehr so furchterregend wie in dem dämmerigen Licht vorher.


Zumal sich das grüne Funkeln als die Augen einer schwarzen Katze entpuppten, die bei dem Mann auf der Schulter saß.
Seine Augen waren voller Wut auf sie gerichtet, stachen durch das weiß geschminkte schlanke Gesicht mit den hohen Wangenknochen besonders dunkel hervor. Davaria war sich sicher, noch nie so tiefschwarze Augen gesehen zu haben.
Die schmalen Lippen und die Augenlieder waren ebenfalls schwarz. Außerdem hatte er noch kurze schwarze Striche, jeweils in die Mitte der Augen gemalt, die nach unten und oben gingen.
Er war größer als Ria. Mindestens 1.80 und er hatte eine schlanke, fast schon schlaksige Figur.
Seine Haare waren faszinierend. Ebenfalls schwarz, glatt und seidig, gingen sie ihm bis zur Mitte seines Rückens.
Die Kleider die er trug waren komplett schwarz. Was wohl auch der Grund war, warum Ria ihn im Halbdunkel nicht richtig hatte sehen können.
Das Antik wirkende Hemd mit den schlaffen Rüschen und die enge Hose aus einem augenscheinlich weichen Material, hatten wohl schon bessere Zeiten gesehen. Die Stoffe waren glanzlos und betonten noch die schlanke Gestalt.
Der Mann trug spitze schwarze Schuhe mit leichten Absätzen, natürlich ebenfalls schwarz, was ihn noch größer erscheinen ließ.
Alles in allem wirkte er skurril auf Davaria.

Halloween KeyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt