Kapitel 10

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-Hermiones Sicht-

Ich hatte den Krieg überlebt und angefangen mit den Dämonen, die mich hin und wieder heimsuchten zu leben. Und plötzlich wurde meine scheinbare heile Welt in weniger als zehn Minuten erneut zerstört. An die Tat direkt konnte ich mich nicht mehr erinnern. Das Einzige, was mir davongeblieben war, waren diese grauenhaften Träume. Etwas von dem ich bis eben gehofft hatte, dass es bloß ein grauenhaftes Zusammenspiel aus der Vergangenheit und meinen Ängsten war. Aber das waren sie nicht. Meine Träume spiegelten die bittere Realität wider. Ich wollte das alles nicht wahrhaben. Noch weniger wollte ich verstehen, warum das alles passiert war. Wann hatte Ron sich so verändert? Was war passiert, dass er nicht einmal mehr vor so einer grauenhaften Tat zurückschreckte? Unter meinen Freunden war es immer Ron gewesen, der Kingsleys Entscheidung bezüglich der Malfoys in Frage gestellt hatte. Natürlich fand ich es selbst nicht ganz in Ordnung, dass sie mit einem blauen Auge davonkamen und ihr Leben normal weiterleben konnten. Mit der ein oder anderen Auflage, aber dennoch stellte ich die Entscheidung von Kingsley nicht in Frage. Es hatte sich viel verändert seit dem Ende des Krieges. Es war einfacher geworden für Hexen und Zauberer mit meiner Abstammung, aber auch für andere wie zum Beispiel Remus. Zu meinen tristen Gedanken mischte sich eine kleine Flamme der Hoffnung hinzu. Vielleicht würde Severus es ja eines Tages Gelingen einen Durchbruch zu erzielen. Remus leben würde dadurch um vieles einfacher werden. Der Gedanke verstumme sogleich wieder, als ich die Schritte hörte, die sich meinem Bett näherten.

„Hermione es fällt keinem..."

„Ich nehme an, dass jemand verhaftet wurde? Womöglich jemand der mir nahesteht? Sonst wäre es Harry und nicht Mister Malfoy der diese Untersuchung leitet.", unterbrach ich Poppy leise und setzte mich mühevoll auf. Im Augenwinkel konnte ich sehen wie die Medihexe schwer schluckte und hilfesuchend zu ihrem Kollegen sah. Severus Blick war starr auf den Boden gerichtet, seine Kiefer bewegten sich minimal.

„Ronald Weasley wurde am Tag der Tat hier in Hogwarts gesichtet. Laut Lucius wurde dieser auch festgenommen. Mehr kann ich dir dazu jedoch nicht sagen. Du solltest..."

„Natürlich Poppy schick sie zu Luc.", knurrte Severus leise und warf ihr einen strafenden Blick zu.

„Es ist bestimmt nicht seine erste Vernehmung."

„Darum geht es doch gar nicht. Sie denkt wahrscheinlich Lucius wäre ein Monster.", zischte er und presste die Kiefer wieder aufeinander.

„Nun er läuft frei herum im Gegensatz zu Ron, von dem ich dachte wir wären Freunde. Also weiß ich gerade nicht so ganz, wer das Monster ist. Allerdings will ich auch nicht mit Malfoy darüber sprechen was passiert ist. Das, was ich aussagen könnte, wären nur Träume, von denen ich nicht weiß, ob sie wahr sind. Ich habe schmerzen, mein Kopf fühlt sich an, als wenn er bald explodieren würde. Könntest du mir nicht noch ein wenig von deiner Forschungsarbeit erzählen? Ich will im Augenblick nicht darüber nachdenken was passiert sein könnte." Poppy die gerade etwas erwidern wollte schloss sofort den Mund und gab Severus einen leichten Schubs. Man sah dem sonst so kontrollierten Mann deutlich an, dass er mit der Situation gar nicht zurechtkam. Jedoch kam er meiner Bitte nach und setzte sich wieder auf den Stuhl.

„Du solltest jedoch etwas essen, damit du die Tränke leichter verträgst. Eine Sache die du nebenbei erledigen kannst. Ich schicke etwas über die Hauselfen.", murmelte Poppy leise vor sich hin und verschwand im nächsten Augenblick.

„Wo waren wir stehen geblieben?", hörte ich Severus verunsichert fragen.

„Woran scheitert dein Trank?", fragte ich kaum hörbar.

„Ich müsste Lupin fragen, ob er am Versuchsobjekt herhält.", murmelte er vor sich hin und schnalzte missbilligend mit der Zunge. Ein kaum merkliches Lächeln huschte über meine Lippen. Es lag wohl an dem Gedanken wie die Familie Lupin reagieren würde, wenn plötzlich der totgeglaubte Severus Snape vor ihrer Tür stand. Der Gedanke an sich wurde noch amüsanter bei der Vorstellung wie Severus Remus um etwas bitten würde. Wenn man bedenkt, dass diese beiden seit ihrer Schulzeit nur das nötigste miteinander sprachen, konnte dieses Gespräch durchaus spannend werden.

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