Kapitel 2

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Ich hole meinen Schlüssel aus der Tasche, als er plötzlich meine Hand festhält. "Ich werde nicht mit dir gehen", flüsterte er. Es war unheimlich ruhig im Treppenhaus, mir lag der Geruch vom Dachboden in der Nase. "Wieso?", fragte ich neugierig. "Ich habe dir gesagt du sollst nicht mit mir spielen. Doch das hast du."

"Und deshalb kannst du nicht bei mir bleiben?"

"Ich sagte doch... entweder nach meinen Regeln oder gar nicht."

"Dann steig doch zurück in deinen dicken BMW und lass mich damit in Frieden." Er zog meine Hand über meinen Kopf an die Haustür, die er immer noch festhielt. Mein Atem stockte, da ich nicht zuordnen konnte, ob das einer seiner Spielchen ist oder ich seine dunkle Seite nur noch nicht entdeckt habe. "Wir wissen doch genau, dass da nur dein Ego spricht", sagte er selbstgefällig. Wie ich es hasste, wenn er mich überanalysiert. Als ob er mich nicht ernst nehmen würde. Doch ich wollte nicht widersprechen. Ja, er hatte recht. Mein Ego wollte es ihm zeigen und ihm mal die Meinung geigen, weil er nicht das Recht hatte, mich so zu dominieren. Doch ein kleiner Teil von mir wollte das nicht. Etwas in mir akzeptierte was hier gerade passierte. Es fühlte sich fast an wie ein Gefallen an dem was passiert. Vielleicht sogar ein Begehren? Ich schob den Gedanken beiseite. Er schaut mir tief in die Augen und erwartete eine Antwort. Ich wollte ihm dennoch keine geben. Ich nahm seinen Duft auf, der nur von Männlichkeit und Attraktivität protzte. Sein 3-Tage Bart strahlte Männlichkeit aus und seine blauen Augen machten mich schwach. Ich versuche mir nichts anmerken zu lassen, doch mein Atem und meine Augen verraten mich. Erst jetzt bemerke ich, dass ich bereits meine Hüfte gegen ihn gedrückt habe.

Sein Blick schweifte nach oben, zu dem Schlüssel, den ich noch in der Hand hielt. Er schaute wieder zurück zu mir und sagte in einer sanften aber kratzigen Stimme: "Schließ die Tür auf."

Ich hatte den Drang nachzufragen, was er vor hatte, doch ich war wie hypnotisiert und fühlte mich irgendwie aufgehoben, geleitet. Er ließ mein Handgelenk locker und ich drehte mich mit dem Rücken zu ihm. Bevor eine Skepsis in mir aufrufen konnte, drehte ich den Schlüssel schon im Türschloss. Ich ging hinein und er schloss die Tür hinter sich. Es war stockduster im Flur, doch wir beide standen nur da und horchten unserem Atem. Plötzlich sagte er "Gutes Mädchen." So perplex ich in dem Moment war, mein Körper verlangte nach mehr von dem. Mehr Bestätigung. Mehr Begierde. Mehr Spannung. Ich spürte wie seine Hände mein Gesicht umrahmen und hielten und seine Lippen berührten meine. Er küsste so sanft, dass ich beinahe Elektrizität zwischen uns spüren konnte. Es hielt nicht lange und er drückte seine Lippen fester an meine. Mir entging ein Stöhnen und er hielt inne. "Gefällt dir das?", fragte er. Nach kurzem Zögern bekam ich ein verlegenes "Ja" heraus. "Willst du mehr?", fragte er.

Nimm es dirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt