Kapitel 3 : Die Wahrsagerin Ciara ( Teil 2)

23 3 0
                                    

Als ich reinging, umhüllte mich ein oranges, lila magisches Licht und ein Duft von süßen Zitronen, genauso wie vor einem Jahr. Überall hingen Sterne oder Kugeln von der Decke. Obwohl das Zelt nicht so groß aussah, war der Gang eine gefühlte Ewigkeit lang. Ein langer Teppich schlängelt sich durch den Gang bis zur Mitte des Zeltes, dort saß sie, die Wahrsagerin Ciara. Sie hatte langes und welliges schwarzes Haar und trug ein goldenes Kleid mit einem lila Schal der mit Sternen geschmückt war. Sie saß an einem rotem Tisch und hielt ihre Kugel in der Hand.  Sie lächelte freundlich und einladend und bat mich offensichtlich zu Tisch. Ich setzte mich skeptisch hin und blickte in ihre goldbraunen Augen. Sie stellte ihre Kugel ab und bat mich um meine Hände. Ich zögerte, legte sie schlussendlich aber rein.  Die Kugel begann langsam zu leuchten und der Raum wurde von einem grellen weißen Licht umhüllt. Ein Wind breitete sich auch aus und die hängenden Sachen begannen zu wackeln wie in einem Horror-Film. Als die Kugel dann richtig hell leuchtete, schloss sie ihre Augen und  konzentrierte sich. Mir war sehr übel zumute und es fühlte sich an, als würde sich alles um mich herum drehen. Vor meinen Augen sah ich ein Mädchen. Sie hatte Ginger-Haare die bis zu ihren Schultern gingen. Sie lächelte, doch mein Blick verfinsterte sich. Plötzlich hörte ich meine Stimme ihren Namen rufen..

„Kim warte auf mich!! Du kannst doch nicht einfach bei meinem Geburtstag abhauen!"

Ich schreckte hoch, doch Ciara zwang mich sitzen zu bleiben. Ich erinnerte mich genau: das war der Tag an dem Sie mir den Anhänger geschenkt hatte. Es war an meinem 15. Geburtstag. Ich sah nun auch mich. Sie hatte versucht von mir wegzulaufen, denn anscheinend, war ihr das Geschenk sehr peinlich. Alles wurde mehr verschwommen und  nun sah ich, wie sie mir das Geschenk gab und das mit einem roten Gesicht aus Peinlichkeit, welches ich an dem Tag gar nicht bemerkt habe. Ja..der Anhänger war für mich sehr wichtig..wichtiger als alles andere. Langsam wurde alles wieder normal. Der Wind stoppte und die Kugel hörte auf zu leuchten. Ich sah nun wieder Ciara direkt in die Augen.

Ciara:  Hast du sie gesehen? Dieser Tag war für dich sehr besonders..doch deshalb habe ich dich nicht hierher gebeten. Es geht um etwas viel wichtigeres. Und zwar um deine Zukunft."

Ich schluckte und nickte nur. Tatsächlich machten die Erinnerungen mich sehr glücklich. Doch nun wurde es wieder ernst. Ängstlich blickte ich sie an, als sie ihre Kugel beiseite stellte und mir den Anhänger zurückgab.

Ciara: Du bist in Gefahr..Ich hab es ganz genau gesehen...du bist in Lebensgefahr, denn du wirst verraten...und dies ist wahrscheinlich dein Tod.

Ich stockte. Mein..Tod? War das nicht immer was ich wollte? Wieso fühle ich mich nicht glücklich? Ich hatte versucht mich umzubringen...und das vor einem Jahr, wieso spüre ich eine große Angst? Ich schaute sie an und nickte. Sie zeigte ein Bild in der Luft von mir, wie ich Tod auf den Boden lag. Ich stockte noch mehr, egal wie sehr ich versuchte zu sprechen, kein Wort kam heraus.

Ciara: Wenn du nicht zugibst was du getan hast,vor vier Jahren,wird das passieren..

Ich schaute noch länger auf das Bild mit purer Horror. Ist jemand hinter mir her? Mein Körper begann zu zittern wie ein Irrer und ich konnte mich nicht bewegen. Wieso würde sie mir das sagen? Sie hätte nie einen Kunden gewarnt..wieso mich? Ich verstand nicht und sie schaute mich einfach nur ernst an. Ich nahm den Anhänger und packte ihn in meine Tasche. Ich atmete tief durch. Sie hatte ja recht, ich sollte zugeben was ich getan habe...Ich hätte es schon vor vier Jahren sagen sollen, doch ich kann es einfach nicht. Meine Gedanken drehten sich wieder nur um sie. Ich sah Kims Blick bevor sie...NEIN!

Ich schüttelte den Kopf heftig. Ich wollte nicht an den Vorfall denken...nicht jetzt. Ich schaute Ciara an und konnte nach vielem atmen endlich wieder reden.

Cassie: ok..Danke..aber wieso sagst Du mir das?

Ciara: Weil du mir wichtig bist. Es tut mir leid das ich gehen musste. Ich seh dich immer noch als Freundin und ich weiß dass du Kim nichts antun wolltest.

Ja genau..wir waren Freunde. Das war aber schon Jahre her..ich glaube es waren sieben Jahre..und dann musste sie umziehen. Ich nickte nur. Ich wollte das wirklich nicht, doch trotzdem ist es meine Schuld. Ich atmete nun wieder ruhig. Ich musste wieder nachdenken. Soll ich es ihnen sagen? Was werden sie denken? Wie werden ihre und gar meine Eltern reagieren dass ich es war die Kim tötete? Ein Schauer fiel meinen Rücken runter, nur daran zu denken machte mir Höllen angst. Ciara versuchte mir danach zu versichern dass ich das hinbekomme und schaffen werde. Wir redeten zwei Stundenlang, bis ich dann entschied mich zu verabschieden und zu gehen. Ich stand auf und ging hinaus aus dem Zelt, in den kalten Herbstabend. Viele Leute waren noch auf den Straßen und ich rannte buchstäblich nach Hause. Als ich ankam schmiss ich meine Sachen auf den Tisch und legte mich müde und erschöpft auf die Couch und blickte traurig auf den Anhänger als ich an die alte Zeit zurückdachte. Es ist kaum zu glauben dass Ciara und ich Freunde waren, doch es war gut jemanden zu haben der sich um einen kümmert. Ich lächelte leicht und in dem Moment bekam ich eine Nachricht von...meiner Mutter?!
(Cassie's Mum= CM)

CM: Hi Cassie, weißt du, du warst lange nicht mehr bei uns...wieso kommst du uns nicht besuchen? :)

War..das wirklich ihr ernst? Sie wollte MICH sehen? Ich war etwas skeptisch doch in mir fühlte ich ein kleinen Funken...Glücklichkeit?

C: Klar..ich kann euch ruhig besuchen. Wie wäre es mit..

Nie...das würde ich am liebsten schreiben doch ich entschied mich mit einem „übermorgen?" Nach einer kurzen Zeit schrieb meine Mutter, dass es sie sehr freuen würde. Ich war sehr skeptisch, legte mein Handy auf den Tisch, wo meine anderen Sachen lagen und ging auf meinem Balkon und atmete die Luft tief ein. So viel Drama..So viel Trauer..

Doch ich habe einen ganz kleinen Funken Hoffnungen...denn ich werde es irgendwann schaffen es ihnen zu sagen...irgendwann...

...hoffentlich.

Das wars mal wieder!  Tut mir leid dass das Kapitel so spät kommt, doch ich hatte heute wirklich viel Stress! Jedenfalls hoffe es hat euch gefallen und ich würde mich über Feedback freuen!<3 Wir haben schon 19 reads! Das macht mich wirklich glücklich!  Deshalb danke! Wünsche euch alle eine Gute/n Tag/ Nacht kommt drauf an wann ihr es liest! <3

Der Schatten meiner selbstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt